1. Stunde | Einführung & Dekodieren
Die Einführung in die Fördersequenz ist geteilt in einen strukturellen und einen nachfolgenden inhaltlichen Teil. Es erfolgen zunächst die Einleitung des übergeordneten Lernziels (Kennenlernen und Ausprobieren der kartenbezogenen Auswertungsstrategien) sowie organisatorische Hinweise zur Fördersequenz (Ablauf der Lernstationen, Nutzung der adaptiven Hilfen). Im anschließenden inhaltlichen Teil wird eingangs ein kurzer Film vom Kilimandscharo-Gebiet gezeigt, der den Lernenden erste Eindrücke vom Naturraum und dessen landschaftlicher Gliederung ermöglicht, die im anschließenden Plenumsgespräch paraphrasiert werden. Dem folgen mit Unterstützung eines Google-Earth-Fluges die Vorstellung, Verortung und Orientierung des Kartenausschnitts sowie die Einführung in die Rahmennarration eines zu planenden Aufstiegs auf das ‚Dach Afrikas‘ und in die problemerschließende Fragestellung.
Der nachfolgende erste Schritt der Auswertung deckt die drei Facetten des Dekodierens in Form dreier Lernstationen zur Erarbeitung der Legende, des Maßstabs und der Höhenlinien ab. Diese sind als Lerninseln im Klassenraum (idealerweise zur Entzerrung der Lerngruppe in mehreren Räumen) aufgebaut und entsprechend ihrer Thematik gekennzeichnet und materiell ausgestattet (Atlanten, Aufgaben- und Arbeitsblätter). Nachdem die Lernenden in drei vorab definierte Gruppen eingeteilt worden sind, werden sie an die Stationen verteilt und bearbeiten diese nacheinander im Rotationssystem. Die Studierenden übernehmen an den Stationen jeweils die Rolle von Moderatorinnen und Moderatoren sowie Unterstützerinnen und Unterstützer im Erarbeitungsprozess.
Die Station zum Umgang mit der Legende hat dabei die Zuordnung ausgewählter Punkt-, Flächen und Liniensignaturen zu den entsprechenden Fachtermini und realräumlichen Fotografien zum Inhalt. Der Ergebnissicherung dient dabei eine Tabelle. Es werden adaptive Hilfen zur Legendenarbeit in Form eines erklärenden Glossars zu möglicherweise unbekannten Fachtermini innerhalb von Legende und Karte angeboten.
Die Station zum Umgang mit den Höhenlinien nutzt, nach der Eingliederung der Station in die Rahmennarration („Wähle für einen sicheren Aufstieg die Route mit der geringsten Reliefenergie bzw. Steilheit aus.“) und einer Einleitung zu den Charakteristika der Höhenlinien, vorrangig ein 3D-Modell der Karte, um den gestellten Arbeitsauftrag zu lösen. Dazu wird zunächst ein Übertrag von der Drei- in die Zweidimensionalität geleistet, indem dem Modell die Höhenlinien mittels Acrylglashaube und einer Folie abpausend entnommen werden, um sie anschließend auf die entsprechend vergrößerte und um die Höhenlinien reduzierte Atlaskarte zu legen und sich auf Grundlage dieser synthetischen Karte im Gruppengespräch für die richtige Aufstiegsroute zu entscheiden (dies kann z. B. auch digital mit einer Projektion der Karte an die Tafel erfolgen). Eine Überprüfung bzw. Reflexion des Ergebnisses erfolgt dann erneut am konkreten Modell. Die adaptiven Hilfen fokussieren sich hier vor allem auf den Charakter und die Rolle der Frequenz der Höhenlinien in der Darstellung von Reliefenergie durch entsprechende Visualisierungen.
Der Umgang mit dem Maßstab kann von den Schülerinnen und Schülern durch zwei verschiedene methodische Herangehensweisen erarbeitet werden. Mit Hilfe der Verhältniszahl kann die betreffende mathematische Rechenoperation vollzogen werden, um die Länge der in der Rahmennarration ausgewiesenen Naturstrecke zu ermitteln; alternativ kann dazu auch die Maßstabsleiste genutzt werden, wenn einer eher haptisch orientierten Erarbeitung entsprochen werden soll. Dabei kann der jeweils nicht genutzte Erarbeitungsweg ggf. zur Ergebnisüberprüfung und -reflexion des anderen verwendet werden. Beide Herangehensweisen werden durch entsprechende adaptive Hilfen zum nötigen deklarativen und prozeduralen Wissen unterstützt. Nach Abschluss des Rotationszyklus erfolgt eine moderierte Kurzdiskussion der Ergebnisse sowie die Zusammenfassung und Einordnung der angewandten Erarbeitungswege.