Lippisches Landesmuseum Detmold

© Lippisches Landesmuseum Detmold

Das Lippische Landesmuseum ist das größte und älteste Regionalmuseum Ostwestfalen-Lippes und liegt im Zentrum von Detmold gegenüber dem Weserrenaissanceschloß der Fürsten zur Lippe.

Gegründet 1835 als Naturhistorisches Museum entwickelte es sich bis heute zu einer großartigen Sammlung lippischer und außerlippischer Kulturgüter aus den Bereichen Naturkunde, Ur- und Frühgeschichte, Landesgeschichte, Volkskunde, Kunst, Möbel und Innenarchitektur sowie Völkerkunde.

Die Reformation in der ehemaligen Grafschaft Lippe findet in der Dauerausstellung durch zahlreiche Exponate Berücksichtigung, von denen einige hier exemplarisch vorgestellt werden.

Texte: Julia Schafmeister (js)

  • Abrahamszyklus

    © Lippisches Landesmuseum Detmold
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    Abrahamszyklus

    1590/91 schuf der Hildesheimer Maler Johannes Hopffe diesen 13-teiligen Bilderzyklus, der die Geschichte der alttestamentarischen Figur Abraham zum Gegenstand hat, für das Schloss Simons VI. zur Lippe in Brake. In den zentralen Szenen aus dem Leben Abrahams, die Hopffe darstellt, spiegelt sich Simons Hinwendung zum reformierten Protestantismus. Abraham gilt im reformierten Glauben als Vorbildfigur, da er sich völlig in das von Gott für ihn vorgesehene Schicksal fügt. Seit dem ersten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts führte der lippische Graf diese Konfession in seinem Territorium ein, was oft als „Zweite Reformation“ bezeichnet wird. (js)

  • Epitaph Friedrich und Johann Westphal
    © Lippisches Landesmuseum Detmold

    Epitaph für Friedrich und Johann Westphal

    Das Epitaph ist dem Besitzer des Gutes Heidelbeck, Friedrich Westphal, und seinem Sohn Johann gewidmet, die beide 1587 verstarben. Die Tafel war an der Prieche (Sondergestühl) des Gutes in der Langenholzhauser Kirche eingearbeitet. Sie zeigt den Ritter Westphal mit seiner Frau und seinen Kindern betend unter dem Kreuz Christi. Hinter der Familie sind der Prophet Jesaja und der Apostel Johannes dargestellt. Der Vater und sein verstorbener Sohn sind durch Inschriften gekennzeichnet, die ihr Todesdatum nennen. Das Kind starb im Alter von 17 Wochen wenige Tage vor seinem Vater. Darüber hinaus weist das Epitaph, wie es üblich war, 16 Ahnenwappen auf. Die Haupttafel ist gekrönt von einer Darstellung der Taufe Christi. Zwar verloren Fürbitten für Tote und Stiftungen für deren Seelenheil mit der Reformation ihre Bedeutung, doch wurden Epitaphen im 16. Jahrhundert in lutherischen Kirchen nach wie vor zentrale Plätze eingeräumt. Sie dienten der Erinnerung an die Verstorbenen, der Ermahnung der Lebenden, der bildlichen Veranschaulichung evangelischer Glaubensinhalte, hatten Bekenntnisfunktion und präsentierten den sozialen Stand der Stifterfamilie. (js)

  • Giebelfragment
    © Lippisches Landesmuseum Detmold

    Giebelfragment

    Das Fragment stammt aus dem Giebel der Utlucht (befensterter Vorsprung der Gebäudefront) des 1590 von Hermann Pott und Lucia Schlue im Renaissancestil erbauten Bürgerhauses Gronemann in Schwalenberg. Den Giebel ziert ein Bibelzitat, das eine zentrale Devise der Rerformation war: Verbum domini manet in aeternum - „Das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit“. Es drückt den Glauben allein an die Bibel und das Vertrauen in Gottes Gnade aus. (js)

  • Auferstehender Christus
    © Lippisches Landesmuseum Detmold

    Auferstehender Christus mit Denkschrift

    Die Figur aus Lindenholz von 1653 stammt vom Schalldeckel einer Kanzel in der Kirche zu Groß-Berkel (Hameln-Pyrmont). Im Standsockel des Auferstehenden war eine Denkschrift eingebracht, deren Verfasser in evangelischer Manier wünschen, dass von der Kanzel „das reine und klare Wort Gottes der lieben Gemeinde lauter, rein und unverfälscht möge vorgetragen und erklärt werden“. (js)

  • Literatur

    Julia Schafmeister u.a., Machtwort! Reformation in Lippe, Detmold 2017.

    Holly Borham, Abraham als Archetypus: Ein Gemäldezyklus für Simon VI. zur Lippe, in: Julia Schafmeister u.a., Machtwort! Reformation in Lippe, Detmold 2017, S. 127f.

    José Kastler, Der Abrahamszyklus für den lippischen Grafen Simon VI., in: Heimatland Lippe 82 (1989), 106 – 113.

    Renaissance im Weserraum, Bd. 1, hrsg. v. G. Ulrich Großmann, München 1989, 515 – 528.

    Hans Gmelin, Der Abrahamszyklus von Johann Hopffe aus dem Schloss Brake, in: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte 12 (1973), 229 – 248.

    Kunst und Kultur im Weserraum 800 – 1600. Ausstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, Bd. 1, Münster 1966, 418ff.

Öffnungszeiten und Adresse

Lippisches Landesmuseum Detmold

Öffnungszeiten
Dienstag - Freitag 10:00 – 18:00 Uhr
Samstag - Sonntag und Feiertags 11:00 – 18:00 Uhr
Montags geschlossen

Ameide 4
32756 Detmold

Telefon +49 5231 / 99250
Telefax +49 5231 / 9925–25
mail@lippisches-landesmuseum.de

http://lippisches-landesmuseum.de/