Städte der Reformation
Die Reformation war anfangs ein städtisches Ereignis. Wie in den anderen Gebieten des Reiches fanden auch in Westfalen die Ideen der Reformation zunächst in den Städten Gehör. Dafür gibt es mehrere Gründe, die unabhängig von der Größe einer Stadt waren:
Erfolg feierte die Reformation in den urbanen Zentren, weil es hier zum einen – im Gegensatz zum Dorf – eine verhältnismäßig hohe Dichte an Klerikern gab. Diese sorgten in vielen Fällen wegen ihres Lebenswandels und der vernachlässigten Pfarrseelsorge für den nötigen sozialen Zündstoff, der einen Reformationsprozess in Gang bringen konnte. Die Reformatoren stammten darüber hinaus als Berufsgeistliche, die sich der Lehre Luthers anschlossen, selbst aus den Reihen des Klerus. Zum anderen gediehen reformatorische Ideen vor allem in den Städten, weil die Kommunikationswege hier kurz waren. Die Anliegen Luthers verbreiteten sich besonders schnell und konnten eine Vielzahl von Menschen erreichen. Die Stadt bot mit ihren Marktplätzen und Kirchhöfen außerdem die geeigneten Räume und Rahmenbedingungen für Proteste in der Öffentlichkeit.
Natürlich kann nicht in allen Städten Westfalens von einer eigenständigen Reformation ausgegangen werden – diese trifft nur für die wenigen größeren Städte Westfalens zu und ist unter der Rubrik städtische Reformation näher ausgeführt. Ziel dieser Übersicht ist es daher, einen nach Städten geordneten Zugang zur Reformationsgeschichte Westfalens zu schaffen. Die hier vorliegende Liste von Städten erfährt ständige Ergänzung, angefangen von den Residenz- und Autonomiestädten Westfalens bis zu den kleineren und kleinen Landstädten der Region soll hier die Reformationsgeschichte abseits der Zentren Beachtung finden.