Ungelöste Knoten: Die Außereuropäische Geschichte beschäftigt sich in der Ausstellung „Kleine Fächer – Große Potenziale“ mit der Kommunikation der Inka, die bis heute nicht gänzlich entschlüsselt ist. Sie kommunizierten mit Knotenschnüren, so genannten Khipus, die sie für die Kommunikation in Wirtschaft und Verwaltung nutzten. Eines der wenigen erhaltenen Exemplare war in Münster zu sehen. Nach der spanischen Eroberung des Inkareiches wurden viele Khipu zerstört und das Wissen um ihre Lesbarkeit ging weitgehend verloren. Anhand der weltweit noch erhaltenen etwa 800 Knotenschnüre arbeitet die Forschung daran, die Texte, die mit Knoten geschrieben sind, zu entschlüsseln.
Die Khipus (Knotenschnüre) fanden vom 7. bis zum 16. Jahrhundert Verwendung bei den Inka im Andenhochland in Südamerika. Die Schnüre bestehen aus einem Hauptstrang, der bis zu 4 Meter lang sein konnte. Von ihm hingen zahlreiche Stränge herab, bei langen Schnüren bis zu 200. Sie waren 20 bis 50 cm lang und aus verschiedenen Materialien, wie Baumwolle oder Tierfasern hergestellt. Die Garne waren außerdem unterschiedlich gefärbt. Das Material ebenso wie Zwirnrichtung und Farben transportierten Bedeutung. Spanier berichteten, dass die Größe und die Art des Knotens die Zahl angaben. Dieses System verwendete einen binären Code, in dem eine Zahl durch zwei unterschiedliche Elemente dargestellt wurde. Viele hundert Jahre später wurde ein solcher Code zur Grundlage für die Digitalisierung. Neben Zahlenangaben, die für die Verwaltung eine große Rolle spielten, gibt es Texte, die bislang nur ansatzweise entziffert sind.
Nach der spanischen Eroberung des Inkareiches wurden viele Khipu zerstört und das Wissen um ihre Lesbarkeit ging weitgehend verloren. Anhand der weltweit noch erhaltenen, etwa 800 Knotenschnüre arbeiten heute Forscherinnen und Forscher daran, die Texte, die mit Knoten geschrieben sind, zu entschlüsseln.