MS Wissenschaft beim Hafenfest
Bürgermeisterin würdigt Exponat des Exzellenzclusters – Am Sonntag „Dialog an Deck“
Seit Freitag liegt das Ausstellungsschiff MS Wissenschaft des Bundesforschungsministeriums in Münsters Hafen vor Anker. An Bord ist ein interaktives Exponat des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ zur religiösen Vielfalt. Die MS Wissenschaft liegt im Stadthafen, Höhe „Pierhouse“, und kann während des Hafenfestes und bis Montag besucht werden. Die schwimmende Ausstellung befasst sich unter dem Titel „Alle Generationen in einem Boot“ mit dem Bevölkerungswandel, darunter mit der wachsenden Religionsvielfalt. Sie ermöglicht es Jugendlichen und Erwachsenen, Wissenschaft auf unterhaltsame Weise zu erleben. Der Eintritt ist frei.
Bürgermeisterin Wendela-Beate Vilhjalmsson sagte beim Presserundgang am Freitag, „das Besondere an der MS Wissenschaft ist die Interaktion. Es geht nicht nur um Fakten, sondern auch um das Mitmachen.“ Sie zeigte sich zugleich erfreut, dass der Exzellenzcluster „Religion und Politik“ mit einem Exponat an Bord sei und dass Interessierte am Sonntag, 2. Juni, beim „Dialog an Deck“ mit dem Religionssoziologen Nils Friedrichs über Fragen der zunehmenden Religionsvielfalt diskutieren könnten. Bei der Veranstaltung ab 11.00 Uhr spricht der Mitarbeiter des Forschungsteams um Prof. Dr. Detlef Pollack vom Exzellenzcluster über die Frage „Wie denken wir über Menschen anderer Religionen?“. Die Veranstaltung ist Teil des Hafenfestes in Münster.
Zu Beginn des „Dialogs an Deck“ wird der Wissenschaftler Ergebnisse der größten Umfrage zur Religionsvielfalt in Europa präsentieren, die das Team in fünf Ländern durchgeführt hatte. Die Diskussion moderiert die Leiterin des Zentrums für Wissenschaftskommunikation des Forschungsverbundes, Viola van Melis. Sie erläuterte beim Presserundgang: „Beim ‚Dialog an Deck‘ können Interessierte über die Ergebnisse der Emnid-Erhebung diskutieren und am Exponat erkunden, wie sie selbst zu Muslimen und Moscheebau, Juden und Buddhisten stehen und ob sie andere Religionen als Bereicherung erleben.“
Die interaktive Umfrage des Exzellenzclusters an Bord fragt nach der Haltung der Europäer zu anderen Religionen. Jugendliche und Erwachsene können am Touchscreen ausgewählte Fragen der Emnid-Umfrage zur Religionsvielfalt beantworten und ihre Haltung zu Andersgläubigen mit der Meinung anderer Europäer vergleichen. Ein weiterer Bildschirm informiert anschaulich über die Entwicklung der religiösen Vielfalt seit 1945 und zentrale Ergebnisse der Emnid-Erhebung. Die interaktive Umfrage erarbeitete das Zentrum für Wissenschaftskommunikation des Exzellenzclusters mit der Religionssoziologie und der Geoinformatik der Uni Münster.
„Die demografische Chance“
Die MS Wissenschaft präsentiert bis September in 40 deutschen und österreichischen Städten Exponate zum Wissenschaftsjahr 2013 mit dem Titel „Die demografische Chance“. Drei Handlungsfelder stehen im Mittelpunkt: „Wir leben länger, wir werden weniger, wir werden vielfältiger.“ Mit der Ausstellung fördert das Bundesforschungsministerium die Debatte über Herausforderungen und Chancen des Bevölkerungswandels. Auf dem Schiff bringen Wissenschaftler Vorschläge ein, wie Politik, Wirtschaft und Gesellschaft den Wandel gestalten können. Das schwimmende Science Center ist ein umgebautes Binnenfrachtschiff mit einer Ausstellungsfläche von 600 Quadratmetern. Der Exzellenzcluster zeigt dort auch in einem Film, wie Soziologen eine quantitative Studie zu einem gesellschaftspolitisch sensiblen Thema wie der Haltung gegenüber Andersgläubigen entwickeln.
Die MS Wissenschaft wird im Auftrag des Bundesforschungsministeriums von „Wissenschaft im Dialog“ (WiD) konzipiert und umgesetzt. Die Exponate dafür haben zahlreiche Forschungseinrichtungen entwickelt, darunter DFG-geförderte Projekte wie der Exzellenzcluster „Religion und Politik“ in Münster sowie Hochschulinstitute, Institute der Fraunhofer-Gesellschaft, der Helmholtz-Gemeinschaft, der Leibniz-Gemeinschaft und der Max-Planck-Gesellschaft. (vvm/han)