„Anfangsunterricht im Fach Mathematik“
Der Übergang in die Schule bedeutet für den Entwicklungsprozess eines Heranwachsenden zentrale Bewältigungsherausforderungen auf individueller, sozialer und struktureller Ebene. Für die Lehrperson ergibt sich daraus die Notwendigkeit die jeweils heterogenen Lern- und Leistungsvoraussetzungen so zu berücksichtigen, dass sie in der Institution Schule Interaktions- und Kommunikationsstrukturen fördert, in der sie als Vermittler zwischen der Mathematik und den Schulkindern auftritt. Lernpsychologisch soll die Lehrperson dabei Anforderungen gerecht werden, dass diese Begegnung mit den Themen der Mathematik möglichst im Rahmen von kognitiv-herausfordernden Lehr-/Lernkulturen stattfindet, die sie somit zugleich zu etablieren anstrebt.
Diesen Prozess anhand authentischen Videomaterials zu analysieren, soll den Lehramtsstudierenden einen praxisnahen Einblick in das zukünftige Berufsfeld ermöglichen und sie hinsichtlich einer professionellen Wahrnehmungskompetenz so stärken, dass sie Unterricht facettenreich wahrnehmen, analysieren und vor dem Hintergrund vielseitiger Handlungsoptionen bewerten.
Die Zusammenarbeit mit den Bildungswissenschaften/Psychologie ist in diesem Zusammenhang vielversprechend hinsichtlich der Klassenführungsdimension. Denn soll letztere vereinfacht die Lernzeit optimieren, so hängt sie wesentlich mit dem Erfolg effektiven fachlichen Unterrichts zusammen. Der interdisziplinäre Ansatz ermöglicht eine innovative Seminargestaltung mit dem Ziel, die jeweils domänenspezifischen Anforderungen an Unterricht und Lehrkraft nicht isoliert, sondern integrativ zu betrachten und zugleich die Interdependenz zwischen Klassenführung und fachlicher Lehr-/Lernkulturen zu veranschaulichen.