Neue Ansätze zur Optimierung von Online-Befragungen: Barrierefreie Lösungen erhöhen Verständlichkeit und Teilnahmebereitschaft
(04.10.2024) Am 1. Oktober fand der Abschlussworkshop des DFG-geförderten Forschungsprojekts „Kommunikative Mittel für eine barrierefreie Umfrageforschung“ statt. Volker Gehrau, Benjamin Bigl und Ketevan Gognelashvili stellten zentrale Ergebnisse aus dem DFG-Projekt und Handlungsempfehlungen vor. Ziel des Projekts war es, herauszufinden, wie barrierefreie Kommunikationsmittel die Teilnahme an standardisierten Online-Befragungen verbessern können.
Rund 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Instituten der Markt- und Meinungsforschung, von Fachverbänden und Fachgesellschaften sowie aus der universitären Umfrageforschung diskutierten im Festsaal des Schlosses Münster Möglichkeiten, wie die Handlungsempfehlungen zu barrierefreien Lösungen in die Praxis überführt werden können. Prof. Gehrau betont, dass die meisten Online-Befragungen ohne Beteiligung von Menschen mit Einschränkungen durchgeführt werden. „Dies wollen wir ändern, indem wir partizipative Methoden einsetzen, die diese Gruppe aktiv einbeziehen.“
Ein zentraler Befund des Projekts ist es, dass einfache Sprachversionen und assistive Tools wie Vorlesefunktionen oder die Verwendung eines Darkmodus die Verständlichkeit und Teilnahmemotivation verbessern können. Ketevan Gognelashvili hob die Bedeutung der Ergebnisse für die allgemeine Umfrageforschung hervor: „Vor allem Visualisierungen wie zum Beispiel Smileys und farbliche Skalen sind hilfreich, während Schieberegler oft als unpraktisch wahrgenommen wurden. Diese Erkenntnisse können künftige Online-Umfragen optimieren.“
Mit den vorläufigen Ergebnissen legt das DFG-Forschungsprojekt den Grundstein für neue Perspektiven und Methoden im Bereich der Online-Forschung. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, Barrieren in der Teilnahme an Umfragen zu verringern und die Inklusion wissenschaftlicher Datenerhebungen zu fördern. „Es zeigt sich, dass barrierefreie Mittel nicht nur Menschen mit Einschränkungen, sondern auch Personen ohne Beeinträchtigungen den Zugang zu Umfragen erleichtern können. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für eine inklusivere Datenerhebung in der empirischen Forschung.“ so Dr. Benjamin Bigl. Im Workshop wurden gemeinsam mit den Expertinnen und Experten Strategien entwickelt, wie die Resultate in die Methodenlehre und die Umfragepraxis integriert werden sollten.
Weitere Informationen zum Projekt gibt es unter: https://www.uni-muenster.de/Bfo-dfg/.
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