Nationales Projekt zur Effizienzsteigerung der deutschen Wissenschaft: IfK tritt NFDI4Culture bei

(04.07.2024) Bereits seit 2018 setzt sich das Projekt Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) bundesweit dafür ein, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wissenschaft nachhaltig zu stärken. Nun ist die Universität Münster durch Initiative von Jun.-Prof. Dr. Jakob Jünger dem Konsortium NFDI4Culture beigetreten. Er ist für die Weiterentwicklung des Open-Source-Programms Facepager zuständig.

Die Datenbestände des Wissenschaftsstandorts Deutschland sind bislang vorwiegend dezentral, projektförmig und temporär gelagert. Ziel des bereits 2018 angelaufenen NFDI-Projektes ist es, deutsche Datenbestände systematisch zu erschließen und in einem vernetzten „Wissensspeicher“ nachhaltig nutzbar zu machen. So soll der Austausch innerhalb der Wissenschaft sowie zwischen Forschung und Praxis gesteigert werden, um gesellschaftliche Innovationen zu ermöglichen. Dazu stellen Bund und Länder bis Ende 2029 jährlich bis zu 90 Millionen Euro zur Verfügung, die in die Organisation von mehr als 25 verschiedenen Konsortien fließen. Das Konsortium NFDI4Culture bearbeitet unter anderem Bedarfe der Medienwissenschaft, aber auch der Kunstgeschichte oder der Architekturforschung. NFDI4Culture wird von einem Ensemble an Universitäten sowie außeruniversitären Einrichtungen, vor allem der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, getragen.

Seit Neuestem ist Jakob Jünger nun für ein Arbeitspaket innerhalb von NFDI4Culture zuständig: Das Ziel seines Arbeitspakets Facepager4NFDI besteht darin, die Anwendungsbereiche des Programms Facepager zu erweitern. Facepager ist ein Open-Source-Programm, das Wissenschaftler*innen den Einstieg in die automatisierte Datenerhebung erleichtert. Das Programm wird seit über einem Jahrzehnt entwickelt und international von einer Vielzahl an Wissenschaftler*innen unter anderem im Bereich der Social-Media-Forschung eingesetzt. Das Ziel des beantragten Arbeitspakets besteht darin, Facepager nun auch auf Anwendungsbereiche außerhalb der klassischen Social-Media-Plattformen zu erweitern. Konkret soll es dafür auf APIs im Kontext geisteswissenschaftlicher Projekte angepasst werden. Dazu werden unter anderem Presets für Facepager entwickelt und Tutorials erstellt. So soll es zukünftig auch Studierenden und Forschenden ohne Programmierkenntnisse ermöglicht werden, Daten aus NFDI-Projekten abzufragen und auszuwerten. Die Umsetzung des Arbeitspakets erfolgt gemeinsam durch Jakob Jünger und den Masterstudierenden Lennart Höfig. Das Projekt wird in Kooperation mit der Akademie Mainz durchgeführt und von der DFG mit nahezu 10.000 Euro gefördert.

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