Habilitationsverfahren von Dr. Matthias Potthoff erfolgreich abgeschlossen
(27.04.2024) Der frühere Student und Promovend des IfK Dr. Matthias Potthoff hat am Mittwoch, dem 24. April 2024, vom Fachbereichsrat 06 der Universität Münster die venia legendi für das Fach Kommunikationswissenschaft verliehen bekommen. Damit ist sein im Oktober 2023 eröffnetes Habilitationsverfahren erfolgreich abgeschlossen, das sich aus einer kumulativen Habilitationsschrift und einem Habilitationsvortrag mit Kolloquium zusammensetzt.
Dr. Matthias Potthoff, der 2007 am IfK seinen Magisterabschluss erworben und 2012 promoviert hat, arbeitet nach wissenschaftlichen Stationen an den Universitäten Hamburg und Mannheim derzeit bei einer Consulting-Firma in Kopenhagen. Seine schriftliche Habilitationsleistung und den mündlichen Fachvortrag mit anschließendem Kolloquium beurteilte der Fachbereichsrat für Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften der Universität Münster als exzellente Leistung, die allen Anforderungen an eine Habilitation vollauf entspricht. In seiner Habilitationsschrift mit dem Titel „Studien und Ansätze zur Kompatibilität, Integration und Beachtung kommunikationswissenschaftlicher Erkenntnisse“ untersucht Matthias Potthoff, warum viele empirische Studien und theoretische Ansätze so fragmentiert und scheinbar nicht miteinander kompatibel sind. Viele Forschungsergebnisse werden zudem kaum wahrgenommen, sodass die Wissensverwertung des Fachs darunter leidet. In den verschiedenen Aufsätzen, die Bestandteil der kumulativen Habilitationsschrift sind, erforscht Potthoff die Ursachen für diesen defizitären Zustand mit der innovativen bibliometrischen Methode, mit der Zitationen und die Rezeption von Forschungspublikationen netzwerkanalytisch untersucht werden. Er bleibt jedoch nicht bei der Zustandsbeschreibung stehen, sondern macht auch Vorschläge zur Verbesserung der fachlichen Entwicklung. Diese reichen von theoretischer Integrationsarbeit bis zu gemeinsamen Operationalisierungen der theoretischen Konstrukte in zentralen Themengebieten des Fachs.
Die Schrift wurde zusammen mit der Lehrbefähigung von der Habilitationskommission unter der Leitung von Armin Scholl zur Annahme empfohlen und vom Fachbereichsrat bestätigt. Der fachbereichsöffentliche Habilitationsvortrag beschäftigte sich mit dem Thema „Attribution als bislang unterberücksichtigtes Grundphänomen zahlreicher kommunikationswissenschaftlicher Einzelphänomene – Chancen einer Zusammenführung“. Darin hat Matthias Potthoff verschiedene kommunikationswissenschaftliche Ansätze unter das Dach der Attributionsforschung gestellt und gezeigt, wie sie theoretisch und empirisch integriert werden können.
Matthias Potthoff hat schon in seiner Dissertation zum kommunikationswissenschaftlichen Framing-Ansatz gezeigt, wie ein disparater Forschungsstand systematisiert und geordnet werden kann. Die Publikation ist wegweisend für diesen Forschungszweig – ebenso der von ihm herausgegebene Band zu den Schlüsselwerken der Medienwirkungsforschung. Wie ein roter Faden durchziehen seine Forschung und seine Publikationen die Frage, wie das Fach Kommunikationswissenschaft in verschiedenen Forschungsfeldern konsolidiert werden kann. Die vom Fachbereichsrat verliehene venia legendi für das Fach Kommunikationswissenschaft trifft damit das Forschungs- und Lehrprogramm von Potthoff besonders gut.
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