Projekt kommt nach Münster: Wann ist ein Like ein Like?
(09.03.2022) Jüngst ist das Projekt „Wann ist ein Like ein Like? Datengenerierende Prozesse in der Online-Kommunikation“ von Greifswald nach Münster umgezogen. Im Projekt geht es unter anderem um die Frage, welche Bedeutungen hinter Metriken wie Like-Zahlen oder Weiterleitungen auf Onlineplattformen stehen. Die Kontexte dieser Metriken wurden zunächst durch die Analyse von Onlinekommentaren untersucht. In den nächsten Monaten arbeitet das Team um Marie-Luise von Berg und Jakob Jünger (Projektleitung) an der Auswertung von qualitativen Interviews. Ziel ist es, Erkenntnisse zu den Beweggründen und Sichtweisen von Nutzer*innen zu gewinnen. Dabei werden neben der Sicht der Mitteilenden und Wahrnehmenden auch verschiedene Pattformen miteinander verglichen.
In der Online-Kommunikation steht eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Verfügung, kommunikativ miteinander in Beziehung zu treten. Schon immer sind Hyperlinks eine konstituierende Grundlage des World Wide Web. Auf Sozialen Netzwerkseiten kommen Freundes- oder Kontaktlisten hinzu. Darüber hinaus stellen die Bewertung, das Kommentieren und das Weiterleiten von Mitteilungen Beziehungen zwischen verschiedenen Akteuren her. Dabei entstehen Beziehungsmarkierungen, die einerseits funktional in die Plattformen der Online-Kommunikation eingeschrieben sind. Sie resultieren andererseits aus Verhalten und sind in der Folge Orientierung für das Verhalten von Nutzern. Das Projekt nimmt diese Markierungen mithilfe von automatisierten und interpretativen Verfahren in den Blick.
Im Ergebnis soll das Projekt eine kommunikationssoziologische Verortung der Markierung von Beziehungen sowie eine erkenntnistheoretische Verortung des darauf aufbauenden wissenschaftlichen Erhebungsprozesses leisten.