Erster IfK-Award verliehen – Studierende pitchen innovative Konzepte für die Wissenschaftskommunikation
(11.07.2022) Am 30. Juni und 01. Juli veranstaltete das Institut für Kommunikationswissenschaft (IfK) einen Ideathon zum Thema „Wissenschaftskommunikation neu denken“. Drei Teams von Studierenden nahmen daran teil und beschäftigten sich mit den aktuellen Problemen und Herausforderungen der Wissenschaftskommunikation.
Ein Ideathon ist eine kurze, intensive Veranstaltung, innerhalb derer nach neuen Lösungsansätzen und kreativen Ideen zu einer bestimmten Problemstellung gesucht wird. Sieben Studierende des IfK nahmen die Herausforderung an und entwickelten in drei Teams und nur 24 Stunden innovative Lösungen zu Problemen rund um das Thema Wissenschaftskommunikation. Sie konzipierten drei Angebote, die sich insbesondere mit den Problemen der Zielgruppenorientierung, der Knappheit der Ressource Zeit für wissenschaftliche Recherchen und dem generellen Problem, Wissen über Wissenschaft zu etablieren, beschäftigen. Im Anschluss an den Ideathon präsentierten die Teams ihre Ideen dem anwesenden Publikum sowie einer Expert*innen-Jury, die das Sieger*innenteam mit dem IfK-Award kürte.
Gewonnen haben Laura Zernickow, Isabell Klawitter und Jasmin Baake mit ihrer Idee einer „Bundeszentrale für wissenschaftliche Bildung (BwB) – Never change a winning team“. Die Studentinnen schlugen die Einrichtung eines verbundgeförderten, überparteilichen und wirtschaftlich unabhängigen Instituts vor, ähnlich dem Format der Bundeszentrale für politische Bildung. Ziel der Bundeszentrale für wissenschaftliche Bildung solle sein, Informationen über die Wissenschaft und ihr Vorgehen zu verbreiten, damit jede*r bei großen Herausforderungen der Gesellschaft mitreden kann.
Den zweiten Platz erhielt das Team „Schlaucast – Finde dein Wissenschaftsthema“, bestehend aus Anastasiya Kosyk und Tim O. Wessels. Sie präsentierten ein Podcastportal, das über automatische Transkription eine Verschlagwortung von Podcasts mit wissenschaftlichem Schwerpunkt vornimmt und diese so nach Themen durchsuchbar macht.
Drittplatzierte wurden Henrieke Kotthoff und Theresa Feidicker mit ihrer Idee „Scicero – Weil du Besseres zu tun hast“. Die beiden Studentinnen entwickelten eine Plattform, die auf Grundlage evidenzbasierter Ergebnisse konkrete Handlungsempfehlungen für Wissenschaftler*innen zur Verbreitung und Darstellung von wissenschaftlichen Ergebnissen generiert.
Vor und während ihrer Arbeitsphase wurden die drei Teams von Expert*innen aus der Kommunikationspraxis unterstützt. Zu Beginn des Ideathons berichteten unter anderem der Kommunikationsberater Kai Heddergott und die Wissenschaftsredakteurin Dr. Kathrin Kottke (stellv. Leitung Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation der WWU) aus erster Hand über Probleme und Herausforderungen der Wissenschaftskommunikation. Auch die Praxis-Expert*innen Dr. Esther Laukötter (Referentin für Wissenschaftskommunikation am Center for Advanced Internet Studies, CAIS), Tim Schatto-Eckrodt (wissenschaftlicher Mitarbeiter am IfK), Robin Thier (Chefredakteur Studierendenmagazin Seitenwaelzer) und Natalie Varelmann (Pressesprecherin Dermascence) diskutierten ihre Erfahrungen zum Thema Wissenschaftskommunikation. Sie standen den teilnehmenden Studierenden auch nach ihren Impulsen für Fragen zur Verfügung. Später bildeten die Expert*innen gemeinsam mit Fachschaftsvertreterin Lea Bärens die Jury. Außerdem erhielten die Studierenden einen Intensiv-Workshop zum Pitchen von der Kommunikationstrainerin Dr. Elisa Franz.
Die Jury betonte, dass die Entscheidung über die Platzierung nicht leicht war und lobte die anspruchsvolle Konzeption und hervorragende visuelle Ausarbeitung aller Ideen. Das erstplatzierte Team erhielt auch den Publikumspreis, für den alle Zuschauer*innen abstimmen durften. Alle sieben Teilnehmer*innen des IfK-Awards bekamen eine Urkunde und einen Gutschein von bis zu 50 Euro pro Person.
Entwickelt wurde der IfK-Ideathon und -Award von einem Team aus drei Studierenden des IfK (Robin Thier, Annabell Klein-Heßling, Marie Jakob) gemeinsam mit Prof. Dr. Armin Scholl, Jun.-Prof. Dr. Helena Stehle, Tim Schatto-Eckrodt und Kai Heddergott. Der Ideathon entstand aus der Idee heraus, mehr Praxisimpulse und Möglichkeiten des freien Ausprobierens in das kommunikationswissenschaftliche Studium zu integrieren. Teilnehmen konnten alle eingeschriebenen Studierenden des Instituts.