IfK-Gastvortrag von René Weber zur Frage, wie Anti-Drogen-Kampagnen kommunikativ überzeugen können
(22.06.2015) Auf Einladung des Instituts für Kommunikationswissenschaft hält René Weber, Professor an der University of California in Santa Barbara (UCSB), am Donnerstag, den 02. Juli 2015 einen englischsprachigen Vortrag über „Using Brains to Change Minds: Predicting Message Effectiveness in Anti-Drug Campaigns“. Studierende und interessierte Gäste sind ab 16.15 Uhr in Raum F3 (Fürstenberghaus, Domplatz 20-22) eingeladen.
Weber beschäftigt sich damit, wie Botschaften in Medienkampagnen überzeugend gegen Drogenmissbrauch wirken können. Als Leiter des Media Neuroscience Lab im kommunikationswissenschaftlichen Institut der UCSB konnte der renommierte Wissenschaftler mit seinem Team in einer aktuellen Studie nachweisen, dass die Beziehung zwischen Wahrnehmung der Botschaft und Argumentationsstärke bei Anti-Drogen-Kampagnen davon beeinflusst wird, wie stark eine Person selbst vom Drogenkonsum betroffen ist. Speziell bei drogenaffinen Risikogruppen ist es demnach unsicherer, ob Botschaften eine Abschreckungswirkung haben, wenn sie besonders drastisch oder fundiert kommuniziert werden. Wie die Überzeugungskraft von Anti-Drogen-Botschaften am besten vorhergesagt werden kann, ist Teil von Webers Vortrag in Münster. Im Fokus steht insbesondere die Frage nach der Nützlichkeit der funktionellen Magnetresonanztomographie, die eine neuronale Aktivität bei der Anwendung von Gegenargumenten sichtbar macht und überprüft,welche Hirnareale bei der Anwendung von Gegenargumenten genutzt werden. Mit dem Abgleich der Selbstreflexionsdaten kann so genauer vorhergesagt werden, wie überzeugend Anti-Drogen-Botschaften bei Personen mit einem hohen Drogenmissbrauchsrisiko wirken.
Der Vortrag findet im Rahmen des Programms der Graduate School of Communication Science am IfK statt. Inhaltlich geht es auch um eine kritische Analyse von neurowissenschaftlichen Ansätzen in der Kommunikationswissenschaft. Hinzu gibt Weber, der ehemals Vorsitzender der Mass Communication Division in der International Communication Association (ICA) war, einen Einblick in die Forschungsaktivitäten des Media Neuroscience Lab an der University of California. Der aus Deutschland stammende Wissenschaftler hat nach seinem Studium der Kommunikationswissenschaft zunächst in Berlin im Bereich Kommunikationswissenschaft/Psychologie und später in Aachen im Bereich Neurowissenschaft/Medizin promoviert und forscht aktuell zu kognitiven sowie emotionalen Narrationseffekten.
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