Preis für die beste Abschlussarbeit am IfK

Preis für die beste Abschlussarbeit am IfK

Jetzt bewerben: MedienAlumni Münster e.V. prämiert die beste Masterarbeit 2023 am IfK

(20.03.2024) Bis zum 30. Juni 2024 können sich IfK-Absolvent*innen mit ihrer Masterarbeit um den Preis für die beste IfK-Abschlussarbeit des Jahres 2023 bewerben. Ausgelobt wird die mit 500 Euro dotierte Auszeichnung vom MedienAlumni Münster e.V. (MAM), dem Absolvent*innenverein des IfK. Der Preis wird im Rahmen einer IfK-Absolvent*innenverabschiedung feierlich überreicht.

Grundsätzlich kommt jedes Thema, das im Rahmen einer Masterarbeit am IfK behandelt wurde, für die Auszeichnung in Frage; die einzigen Voraussetzungen: Die Arbeit wurde 2023 eingereicht, mindestens mit „gut“ (1,7) benotet, und der/die Bewerber*in formuliert ein Bewerbungsschreiben (maximal 1000 Worte).

Nähere Infos zum Bewerbungsverfahren sind im Award-Reglement zu finden. Die vom Alumni-Vorstand bestellte Jury entscheidet im Anschluss auf Basis von vier Kriterien:

  • Neuigkeit und Relevanz der zentralen Forschungsfrage
  • Angemessenheit und Kreativität der Herangehensweise, inklusive Methodik bei empirischen Arbeiten
  • Plausibilität und Nachvollziehbarkeit der Argumentation; Verständlichkeit der Ausführungen
  • Gehalt und Prägnanz der Forschungsergebnisse; Diskussion und Reflexion der Ergebnisse und eigenen Arbeit

Bewerbungsschluss ist der 30. Juni 2024.

Über MedienAlumni
Der MedienAlumni Münster e.V. hat sich die Förderung von Forschung und Lehre am Institut für Kommunikationswissenschaft (IfK) der Universität Münster zur Aufgabe gemacht. Der Verein hat rund 200 Mitglieder – vorrangig ehemalige Studierende, Mitarbeiter*innen und Professor*innen des IfK.

Inhaltliche Rückfragen an:
Felix Flemming
Vorsitzender des MedienAlumni Münster e.V.
E-Mail: ifk.medienalumni@uni-muenster.de

© IfK | Julian Wortmann

Preis für die beste Abschlussarbeit am IfK

MedienAlumni Münster e.V. zeichnet Till Steiniger mit dem Preis für die beste Abschlussarbeit 2022 aus

(05.02.2024) Masterarbeit über den Moral-Diskurs in der Berichterstattung zur Corona-Pandemie überzeugt die Fachjury.

Till Steiniger beschäftigt sich in seiner interdisziplinär angelegten Masterarbeit mit der Frage nach dem Auftreten von Moral in der kommentierenden Presseberichterstattung über die Corona-Pandemie. Zur Analyse der Forschungsfrage werden im theoretischen Teil der Arbeit drei Großtheorien der Sozial- bzw. Kommunikationswissenschaften herangezogen: die Systemtheorie nach Niklas Luhmann, die Theorie des kommunikativen Handelns nach Jürgen Habermas und die Diskurstheorie nach Michel Foucault. Aus den unterschiedlichen Theorien wird ein integrativ-multiperspektivischer Ansatz erarbeitet, um den Moral-Diskurs zu analysieren.

Im Rahmen der Arbeit wurde eine Struktur- und Feinanalyse an verschiedenen Leitmedien (Artikel aus FAZ, SZ, WELT, Spiegel, Zeit), die die Impfpflicht thematisierten, durchgeführt. Till Steiniger konnte durch seine Analyse Normalisierungsprozesse in der Corona-Pandemie feststellen. Moral hat hierbei eine regulierende, komplexitätsreduzierende, strukturierende und legitimierende Wirkung auf Diskurse.

Die Jury hebt in ihrem Urteil hervor, dass es Till Steiniger eindrucksvoll schafft, seine Vorgehensweise transparent und plausibel darzulegen und Theorie und Empirie stetig zu reflektieren und zu verknüpfen. Die empirischen Erkenntnisse können einen wichtigen Beitrag zu aktuellen Debatten rund um Moral in der Berichterstattung über gesellschaftliche Krisen leisten und stellen Moral ins Zentrum kommunikationswissenschaftlicher Analyse. Dadurch ist die Arbeit hochgradig anschlussfähig – nicht nur für die Journalismusforschung, sondern auch für Forschung zu Wissenschaftskommunikation und politischer Kommunikation.

Die Arbeit ist originell und weist ein hohes Maß an Eigenständigkeit auf, was aus Sicht der Jury die Preiswürdigkeit von Steinigers Arbeit unterstreicht. Zudem ist der hohe Reflexionsgrad in der Begründung methodischer Entscheidungen und der Interpretation der Ergebnisse hervorzuheben. Daher verdient sie die Auszeichnung als beste Masterarbeit des Jahres 2022.

Till Steiniger erhält mit der Auszeichnung von MedienAlumni Münster e.V. ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro. Der Preis für die beste Masterarbeit wird einmal pro Jahr durch den MedienAlumni Münster e. V. für die beste Masterarbeit des Vorjahres verliehen.

Die Jury des MedienAlumni Münster bestand in diesem Jahr aus Dr. Florian Wintterlin (akademischer Rat a. Z. am IfK), Dr. Lars-Ole Wehden (Wissenschaftlicher Mitarbeiter am IfK), Dr. Esther Laukötter (Referentin für Wissenschaftskommunikation und Pressearbeit am Center for Advanced Internet Studies) und Dr. Carla Schieb (Wissenschaftsmanagerin am Institut für Reproduktionsgenetik der Universität Münster).

  • Preisträgerin 2021

    MedienAlumni Münster e. V. zeichnet Sevda Narbutas mit dem Preis für die beste Masterarbeit 2021 aus

    Die Arbeit von Narbutas liefert einen umfassenden Überblick über die bisherige Forschung zu Fake News und untersucht dabei verschiedene Aspekte wie Definitionen, Ursachen und Auswirkungen sowie den Einfluss auf die Kommunikationswissenschaft. Die Arbeit hebt zum einen hervor, wie Fake News unter Verdacht stehen, die öffentliche Meinung zu manipulieren und so potenziell demokratische Prozesse gefährden könnten. Zum anderen wird herausgearbeitet, wie definitorisch heterogen sich die kommunikationswissenschaftliche Forschung dem Thema bisher gewidmet hat. Durch eine umfangreiche quantitative Inhaltsanalyse von 144 theoretischen und empirischen Arbeiten zeichnet Narbutas ein detailliertes Bild der Forschungslandschaft zu Fake News.

    Die Ergebnisse der Masterarbeit liefern wertvolle Erkenntnisse über die unterschiedlichen Perspektiven und Ansätze in der Fake News-Forschung: Insbesondere die Diskussion der Definitionen von Fake News und die Uneinigkeit darüber innerhalb der Forschung sind bemerkenswert. Die Arbeit zeigt auch auf, dass Fake News vor der US-Wahl 2016 hauptsächlich als Satire betrachtet wurden, während danach eine Neudefinition des Begriffs stattfand, die bis heute andauert. Darüber hinaus betont die Masterarbeit die Rolle sozialer Medien und die Verantwortung von Rezipient*innen bei der Verbreitung von Fake News. Dieser multidimensionale Ansatz berücksichtigt verschiedene Aspekte des Phänomens und bietet damit einen umfassenden Einblick in das Thema.

  • Preisträgerin 2020

    Josephine Juliane Kaukemüller forschte zu Politikmisstrauen und Medienskepsis

    Josefine Juliane Kaukemüller erhielt für ihre unter der Betreuung von Prof. Dr. Bernd Blöbaum und Priv.-Doz. Dr. Andreas Scheu vorgelegte Arbeit den Preis für die beste Abschlussarbeit des Jahres 2019. Ihre Masterarbeit beschäftigt sich mit dem fehlenden Vertrauen in Politik und Medien sowie dem Verhältnis zwischen beiden Systemen. In ihrer Arbeit betrachtete sie den Zusammenhang von Politikmisstrauen und Medienskepsis aus Perspektive derer, die Politik und Massenmedien mit Zweifel begegnen. Sie fragte auch, welche Haltungen und Handlungen sich aus dem erodierenden Vertrauen ergeben und wie die Misstrauens-Korrespondenz wieder gelöst werden kann.

    Zur Beantwortung ihres Forschungsinteresses führte Frau Kaukemüller insgesamt zehn qualitative Leitfadeninterviews mit Personen durch, die Zweifel in Politik und Medien artikulierten. Frau Kaukemüller stellte fest, dass diese Personen deutliche Negativ-Empfindungen zu Verwobenheit, Machtmissbrauch, Täuschung, Einseitigkeit und Fehlerhaftigkeit von Politik und Medien aufweisen. In ihrer Auswertung zeigte sie, dass zwischen Politikmisstrauen und Medienskepsis durchaus ein Zusammenhang bestehen kann: Vor dem Hintergrund einer als bedenklich empfundenen Abhängigkeit von Politik und Medien bedingen sich auch die Vertrauenserosionen der Zweifelnden.

    Die Arbeit zeigt das destruktive Potenzial fehlenden Vertrauens und die Notwendigkeit entsprechender Reaktionen von Akteur*innen aus Politik und Medien eindrucksvoll auf. Durch die differenzierte Betrachtung möglicher gesellschaftlicher Folgen erweitert Frau Kaukemüller die bisherige Forschung zu Vertrauen in Politik und Medien. Sie bereitet damit Anlass für weitere wissenschaftliche Erkenntnisse und auch für Strukturreformen in Politik und Medien.

  • Preisträgerin 2019

    Selma Güney forschte zu religiöser Meinungsführerschaft bei Muslim*innen

    Die Masterarbeit von Selma Güney, die von Prof. Dr. Armin Scholl und Prof. Dr. Jutta Röser betreut wurde, erhielt den Preis für die beste Abschlussarbeit des Jahres 2020. Frau Güneys Masterarbeit befasst sich damit, wie und an wem sich Muslim*innen in Deutschland religiös orientieren und welche Rolle dabei unter anderem Medien spielen. Sie betrachtet in diesem Zusammenhang allerdings nicht nur die Relevanz massenmedial vermittelter Informationen, sondern auch die Rolle eigener sozialer Netzwerke und interpersonaler Orientierungen.

    Um ihr Forschungsinteresse zu adressieren, hat Frau Güney qualitative Leitfadeninterviews mit insgesamt acht jungen türkeistämmigen Muslim*innen aus einem Großstadtbezirk im Ruhrgebiet durchgeführt. Dabei gelang sie zu verschiedenen gesellschaftspolitisch relevanten Ergebnissen: Vor allem Eltern, aber auch Verwandte, Partner*innen, Freund*innen oder Arbeitskolleg*innen stellen laut Frau Güney wichtige religiöse Orientierungspunkte dar. Das Vertrauen in Medien und Medienpersonen sei unterschiedlich stark ausgeprägt. Hervorzuheben ist, dass Online-Angebote und virtuelle Meinungsführende traditionelle religiöse Orientierungspunkte durchaus ersetzen können, wenn Muslim*innen diese als unzufriedenstellend wahrnehmen.

    Die prägnante theoretische Auseinandersetzung mit der Fragestellung der Arbeit sowie insbesondere die Typologisierung der Erkenntnisse in vier idealtypische Verhaltensweisen fand die Jury innovativ und relevant. Darüber hinaus schafft Frau Güney es, einerseits ein besseres wissenschaftliches Verständnis über die internen Dynamiken des muslimischen Lebens in Deutschland zu gewinnen und andererseits die kommunikationswissenschaftliche Meinungsführerschaftsforschung zu erweitern.

    Die Jury des MedienAlumni Münster bestand in diesem Jahr aus Dr. Felix Flemming (Bereichsleiter Politik- und Sozialforschung, Forsa), Dr. Joachim Preusse (Stellvertretender Geschäftsführer Open Resources Campus NRW) und Anna-Maria Volpers (Consultant Market Research, AgriDirect).

  • Tim Schatto Eckrodt überreicht Neele-Marie Kempa den Preis für die beste Abschlussarbeit 2018
    © IfK

    Preisträgerin 2018

    MedienAlumni Münster e.V. zeichnet Neele-Marie Kempa mit dem Preis für die beste Abschlussarbeit 2018 aus

    (15.07.2019) Masterarbeit über die Perspektive potentieller Mitarbeiter auf Arbeitgeberkommunikation überzeugt die Fachjury.

    Der Fachkräftemangel ist eines der derzeit besonders intensiv diskutierten arbeitsmarktpolitischen Themen. Eine Branche, die vom Fachkräftemangel besonders stark betroffen ist, ist die IT-Branche. Um ihren Fortbestand zu sichern, suchen viele Unternehmen händeringend nach IT-Experten. In Anbetracht des großen Marktvolumens der deutschen IT-Wirtschaft gewinnt die Problematik an volkswirtschaftlicher Relevanz. Unter dem Titel „Die Mitarbeiterperspektive in der Arbeitgeberkommunikation: Einflussfaktoren der Arbeitgeberattraktivität aus Sicht von IT-Studierenden und deren kommunikative Umsetzung in IT-Stellenanzeigen“ geht Neele-Marie Kempa der Frage nach, wie Studierende der Informatik Faktoren der Arbeitgeberattraktivität gewichten und wie diese Faktoren in IT-Stellenanzeigen berücksichtigt werden. Für diese unter der Betreuung von Prof. Dr. Volker Gehrau und Prof. Dr. Ulrike Röttger vorgelegte Arbeit erhielt sie nun den Preis für die beste Abschlussarbeit des Jahres 2018.

    Auf Basis einer Auseinandersetzung mit theoretischen Ansätzen und empirischen Studien zur strategischen Führung von Arbeitgebermarken und zu dem Konstrukt Arbeitgeberattraktivität, in die auch Ansätze aus der Psychologie und der Managementforschung einbezogen werden, arbeitet Kempa in ihrer empirischen Studie drei Typen von IT-Studierenden heraus: der „selbstbestimmte Aufsteiger“, der „bequeme Teamplayer“ und der „reflektierte Selbstverwirklicher“ unterscheiden sich anhand ihrer Erwartungen an Arbeitgeber und damit an die Arbeitgeberkommunikation. Dazu nutzt sie die Q-Methode, ein in der deutschsprachigen Kommunikationswissenschaft bisher relativ unbekanntes und selten eingesetztes Erhebungsverfahren. Eine parallel durchgeführte Inhaltsanalyse von 122 Stellenanzeigen im IT-Sektor zeigt zunächst ganz generell, dass Unternehmen die in der Literatur diskutierten Attraktivitätsfaktoren, beispielsweise einer hinreichenden Aufgabenvielfalt, Weiterbildungsmöglichkeiten oder die Betreuung durch einen Mentor während der Einarbeitungsphase, in Stellenanzeigen unterschiedlich stark aufgreifen. Eine Zusammenführung der Ergebnisse aus Q-Methode und Inhaltsanalyse zeigt dann u.a., dass Stellenanzeigen inhaltlich am häufigsten den Informationsbedürfnissen des „reflektierten Selbstverwirklichers“ entsprechen, während der „selbstbestimmte Aufsteiger“ am wenigsten gezielt adressiert wird.

    Insgesamt liefere Kempas Arbeit neuartige Erkenntnisse über die Gewichtung von Attraktivitätsfaktoren durch IT-Studierende, die für Arbeitgeber von IT-Fachkräften eine hilfreiche Orientierung zur (Neu-) Ausrichtung ihrer Arbeitgeberkommunikation darstellen kann, so die aus den wissenschaftlich und kommunikationspraktisch tätigen MedienAlumni Dr. Joachim Preusse, Marie-Luise Stepping, Carlo Teichmann und Anna-Maria Volpers bestehende Jury. Mit Blick auf den Theorieteil hob sie die sehr pointierte und auf die empirische Fragestellung orientierte Auseinandersetzung mit dem vielschichtigen Konstrukt „Arbeitgeberattraktivität“ hervor. Auch Kempas kritische Auseinandersetzung mit dem Konzept „Employer Branding“, in dem die Rolle der strategischen Kommunikation zur Führung von Arbeitgebermarken vernachlässigt werde, findet die Anerkennung der Jury. Mit der „Q-Methode“ hat die Verfasserin aus Sicht der Juror*innen eine zumindest für die deutschsprachige Kommunikationswissenschaft innovative Methode zur Aufdeckung von Meinungsstrukturen eingesetzt, mit der sich eine Brücke zwischen qualitativer und quantitativer Forschung schlagen lässt.

    Überzeugend seien schließlich die abgeleiteten Handlungsempfehlungen für die Arbeitgeberkommunikation mit IT-Studierenden, deren Umsetzung letztlich zu einer Verbesserung von unternehmensindividuellen Rekrutierungsproblemen von IT-Fachkräften beitragen kann. Zum Ersten sollten Unternehmen ihre Stellenanzeigen deutlich gezielter an den empirisch herausgearbeiteten Bedürfnissen von IT-Studierenden im Allgemeinen und der Studierenden-Typologie im Besonderen ausrichten, so Kempa. Die für die einzelnen Typen wichtigsten Faktoren der Arbeitgeberattraktivität sollten in Stellenanzeigen im Sinne einer integrierten Kommunikation aber auch in anderen Instrumenten der Arbeitgeberkommunikation (z.B. Karriereseiten, Social Media-Kanäle) prominent aufgegriffen werden. Zum Zweiten wird Unternehmen angeraten, die angebotenen Informationen noch stärker mit Fakten zu hinterlegen, um Stellenanzeigen den werblichen Charakter zu nehmen. Zum Dritten empfiehlt Kempa, das Fehlen bestimmter Attraktivitätsfaktoren, wie beispielsweise flexibler Arbeitszeiten, in Stellenanzeigen offen zu thematisieren und so insbesondere die Informationseinholung über Arbeitgeberbewertungsportale im Internet überflüssig zu machen.

    Neele-Marie Kempa erhält mit der Auszeichnung von MedienAlumni Münster e.V. ein Preisgeld in Höhe von 500 €. Für ihre Leistungen wurde sie im Rahmen der IfK-Absolventenfeier am 12.7.2019 geehrt.

  • Armin Scholl überreicht Christian Wengert den Preis für die beste Abschlussarbeit 2018
    © IfK

    Preisträger 2017

    MedienAlumni Münster e.V. zeichnet Christian Wengert mit dem Preis für die beste Abschlussarbeit 2017 aus

    (23.07.2018) Masterarbeit über die Einflüsse von negativen Sanktionen und positiven Gratifikationen auf die öffentliche Meinungsäußerungsbereitschaft überzeugt die Fachjury.

    Christian Wengert greift die im Fach traditionsreiche Frage nach den Erklärungsfaktoren für die Meinungsäußerungsbereitschaft zu kontroversen politischen Themen in öffentlichen Situationen auf – und beantwortet sie, so die Jury, umfassender und differenzierter als viele Vorgängerstudien.

    In einer pointierten Auseinandersetzung mit der Theorie und Empirie der „Schweigespirale“ und anderen in der Literatur diskutierten Erklärungsfaktoren kommt der Autor zunächst zu dem Schluss, dass insbesondere positive Nutzenanreize einen stärkeren Einfluss auf die öffentliche Meinungsäußerungsbereitschaft haben könnten als antizipierte negative Sanktionen. Ein theoretisches Modell, das systematisch die situationsbezogenen Effekte erwarteter negativer Sanktionen und positiver Gratifikationen berücksichtigt, liegt jedoch bisher nicht vor. Diese Lücke füllt Wengert. Er modelliert die öffentliche Meinungsäußerungsbereitschaft – u.a. unter Rückgriff auf das RREEMM-Modell, das zentrale Elemente des soziologischen und ökonomischen Akteursmodells verknüpft – in Abhängigkeit von gesellschaftlichen (z.B. Meinungsklima), situativen (Anreize, Sanktionsmöglichkeiten) und akteursbezogenen Einflüssen (Prädispositionen). Aus diesen Einflüssen ergeben sich beim Menschen, so die Annahme, bestimmte Erwartungen über die Folgen einer öffentlichen Meinungsäußerung sowie individuelle Bewertungen bzw. Gewichtungen dieser Folgen. Die im Modell erarbeiteten Einflussfaktoren der öffentlichen Meinungsäußerungsbereitschaft werden schließlich in einer quantitativen Onlinebefragung empirisch operationalisiert. Am Beispiel des Themas „Videoüberwachung auf öffentlichen Plätzen“ kann Wengert u.a. zeigen, dass die offene Meinungsäußerung eher durch positive Gratifikationserwartungen wie z.B. die Aussicht auf Steigerung des Selbstwerts oder ein unterhaltsames Gespräch beeinflusst wird, während die Vermeidung einer öffentlichen Meinungsäußerung eher durch negative Sanktionserwartungen, aber auch durch unzureichende Nutzenanreize bestimmt wird. Darüber hinaus zeigt sich auch, dass die grundsätzliche Redebereitschaft in öffentlichen Situationen stark von der Meinungssicherheit der Befragten abhängig ist.

    Die aus Wissenschaftlern und Kommunikationspraktikern bestehende Jury – den Medien-Alumni Dr. Joachim Preusse, Marie-Luise Stepping, Carlo Teichmann und Anna-Maria Volpers – hob hervor, dass es dem Autor gelingt, die Theorie der Schweigespirale sehr stringent um bedeutsame, in der Literatur bereits identifizierte Erklärungsfaktoren für die öffentliche Meinungsäußerungsbereitschaft zu kontroversen politischen Themen zu erweitern und zu einem konsistenten Modell zusammenzuführen. Bei der Identifizierung dieser Faktoren blickt Wengert auch über den Tellerrand des eigenen Faches hinaus. Mit seiner Studie bearbeitet der Autor ein Thema von hoher gesellschaftlicher Relevanz, sind doch öffentliche Meinungsäußerungen konstituierend für einen pluralistischen öffentlichen Diskurs. Diese Relevanz wird nicht nur abstrakt benannt, sondern anhand aktueller kontroverser öffentlicher Debatten veranschaulicht. Die Operationalisierung des Modells ist innovativ, die Darstellung der Befunde erfolgt sehr differenziert und bietet zahlreiche, klar benannte Ansatzpunkte für weitere Forschung zum Thema, so die Jury.
    Die prämierte Arbeit wurde von Prof. Dr. Marcinkowski (Erstbetreuer) und Prof. Dr. Gehrau (Zweitbetreuer) betreut.

    Christian Wengert erhält mit der Auszeichnung von MedienAlumni Münster e.V. ein Preisgeld in Höhe von 500 €. Für seine Leistung wurde er im Rahmen der IfK-Absolventenverabschiedung am 20. Juli 2018 geehrt.

  • Preisträger 2016

    MedienAlumni Münster e.V. zeichnet  Emanuel Bussemas mit dem Preis für die beste Abschlussarbeit 2016 aus

    Masterarbeit über die Wirkungen von interaktiven Datenvisualisierungen auf die Glaubwürdigkeit, Verständlichkeit und Attraktivität von journalistischen Kommunikationsangeboten überzeugt die Fachjury.

    Armin Scholl überreicht Emmanuel Emanuel Bussemas den Preis für die beste Abschlussarbeit 2016© IfK

    Im Zuge der Digitalisierung nahezu aller Lebensbereiche nehmen Datenmenge und die Vielfalt der Datenstrukturen beständig zu. Im Journalismus sind Datenvisualisierungen längst mehr als nur ergänzende Informationen zu Texten und Beiträgen: Der „Datenjournalismus“ hat sich in den letzten Jahren insbesondere im Rahmen journalistischer Onlineangebote zu einem eigenständigen und zunehmend interaktiv ausgestalteten journalistischen Berichterstattungsmuster entwickelt und verheißt Rezipienten ein hohes Maß an Objektivität, Verständlichkeit und thematischer Tiefe.

    Emanuel Bussemas widmet sich diesem Themenkomplex in seiner von Prof. Dr. Armin Scholl (Erstbetreuer) und Prof. Dr. Volker Gehrau (Zweitbetreuer) betreuten Masterarbeit mit dem Titel „Visualize it! Eine experimentelle Studie über die Wirkungen von interaktiven Datenvisualisierungen auf die wahrgenommene Glaubwürdigkeit, Verständlichkeit und Attraktivität von journalistischen Kommunikationsangeboten“. Konkret geht er den Fragen nach, inwieweit sich Datenvisualisierungen auf die von Rezipienten wahrgenommene Attraktivität, Verständlichkeit und Glaubwürdigkeit von journalistischen Kommunikationsangeboten auswirken, welche Rolle die Interaktivität von Datenvisualisierungen für Rezipienten spielt und ob bestimmte Persönlichkeitsmerkmale die Wahrnehmung von interaktiven Datenvisualisierungen beeinflussen.

    Für seine Arbeit wird Emanuel Bussemas mit dem vom Absolventenverein MedienAlumni Münster e.V. (MAM) vergebenen Preis für die beste Abschlussarbeit des Jahres 2016 ausgezeichnet. Damit hat er sich in einem Bewerberfeld mit zahlreichen qualitativ hochwertigen Abschlussarbeiten durchgesetzt.

    Der Studie liegt die Ausgangsbeobachtung zu Grunde, dass interaktive Datenvisualisierungen im Journalismus zwar mit Blick auf die Kommunikatorseite – z.B. zu Aspekten wie Rollenverständnissen, Tätigkeitsprofilen oder Produktionsbedingungen – bereits relativ ausgeprägt beforscht worden sind, empirische Erkenntnisse zu Rezipienten interaktiver Datenvisualisierungen insbesondere im journalistischen Kontext aber noch rar sind. Auf Basis eines einfaktoriellen Online-Experiments mit drei Versuchsgruppen hat Bussemas u.a. ermittelt, dass der Einsatz von Datenvisualisierungen die von Rezipienten wahrgenommene Glaubwürdigkeit journalistischer Kommunikationsangebote, ihr Vertrauen in die journalistische Faktenselektivität und die wahrgenommene Attraktivität des journalistischen Kommunikationsangebotes erhöht – wobei die Visualisierung von Daten natürlich nur eine von vielen Einflussgrößen für die Zuschreibung von Glaubwürdigkeit, Vertrauen und Attraktivität darstellt. Zu weiteren Einflussgrößen zählen, auch das zeigen Bussemas‘ Befunde, insbesondere das Involvement der Rezipienten, die allgemeine Einstellung zu Daten und die Erfahrung der Rezipienten mit Datendarstellungen („graph literacy“). Des Weiteren zeigen die Ergebnisse, dass die Verständlichkeit, Attraktivität und Glaubwürdigkeit in hohem Maße miteinander verwoben sind. Rezipienten, die Kommunikationsangebote beispielsweise als verständlich und nützlich einschätzen, tendieren in der Regel dazu, sie auch als attraktiv und glaubwürdig zu bewerten. Zudem konnte Bussemas zeigen, dass die Interaktivität von Datenvisualisierungen gegenüber statischen Visualisierungen von Daten zwar einen positiven Einfluss auf die Attraktivität von journalistischen Beiträgen für Rezipienten hat, nicht aber auf die wahrgenommene Glaubwürdigkeit und Verständlichkeit.

    Die aus Wissenschaftlern und Kommunikationspraktikern bestehende Jury – den MedienAlumni Dr. Joachim Preusse, Marie-Luise Stepping, Carlo Teichmann und Anna-Maria Volpers – hob hervor, dass der Verfasser im theoretischen Teil zunächst auch fachfremde Ansätze (bspw. die Kognitive Theorie des Multimedialen Lernens, die Theorie der Multiplen Externen Repräsentationen) sichtet und dabei in dem Sinne gezielt und präzise vorgeht, als nur solche Annahmen und Erkenntnisse vorgestellt werden, die sich auf den Untersuchungsbereich seiner Studie auch anwenden lassen. Die identifizierte Forschungslücke wurde methodisch sehr elaboriert, sorgfältig und transparent bearbeitet. Die differenzierten Befunde wurden schließlich konsequent auf die zuvor erarbeitete theoretische Einbettung der Forschungsfragen rückbezogen – und in diesem Zusammenhang auch Erklärungslücken der theoretischen Ansätze für die konkreten Befunde der Arbeit benannt. Positiv hervorgehoben wurde von der Jury auch, dass Bussemas praktische Implikationen seiner Studie benennt: Die Ergebnisse verkleinern nicht nur eine kommunikationswissenschaftliche Forschungslücke im Bereich der Medienwirkungsforschung, sondern können von Medienorganisationen auch zur Begründung von Investitionsentscheidungen in datenjournalistische Projekte genutzt werden.

    Emanuel Bussemas erhält mit der Auszeichnung von MedienAlumni Münster e.V. ein Preisgeld in Höhe von 500 €. Für seine Leistung wird er im Rahmen der IfK-Absolventenverabschiedung am 28.07.2017 geehrt.

  • Preisträger 2015

     

    MedienAlumni Münster e.V. prämiert Malte G. Schmidt für die beste IfK-Abschlussarbeit des Jahres 2015

    Mit seiner 2015 verfassten Masterarbeit „Vertrauen aus gutem Grund? Determinanten einer Vertrauenshandlung im Anschluss an die Rezeption journalistischer Inhalte“ überzeugt Malte G. Schmidt die vierköpfige Fachjury des IfK-Absolventenvereins MedienAlumni Münster e.V. (MAM) und erhält den mit 500 € dotierten Preis für die beste Abschlussarbeit am Institut für Kommunikationswissenschaft. Die feierliche Auszeichnung fand  im Rahmen der IfK-Absolventenverabschiedung am 22. Juli 2016 statt.

    Joachim Preusse überreicht Malte Schmidt den Preis für die beste Abschlussarbeit

    In seiner empirischen Abschlussarbeit untersucht Schmidt, der seit Januar 2016 Doktorand im DFG-Graduiertenkolleg „Vertrauen und Kommunikation in einer digitalisierten Welt“ ist, wie tatsachenorientierte Online-Artikel beschaffen sein müssen, damit RezipientInnen ihnen Vertrauen schenken. Dabei führte der Kommunikationswissenschaftler ein Online-Experiment mit 274 ProbandInnen durch, die einen fiktiven Artikel über die Gesundheitsschädlichkeit von Olivenöl in insgesamt vier Varianten bezüglich dessen Glaubwürdigkeit bewerten sollten. Die vier Varianten unterschieden sich hinsichtlich der Reputation des Mediums (ZEIT online, Huffington Post, Web.de) sowie der Nennung eines prominenten Autors (Ranga Yogeshwar). Die Ergebnisse zeigen, dass den größeren Einfluss auf die Bildung von Vertrauenseinstellungen solche Attribute haben, die sich um den Medienanbieter und dessen Reputation drehen. Faktoren zum Artikelinhalt scheinen dagegen ein geringeres Gewicht zu haben.

    Die Jury des MAM-Awards bestehend aus den WissenschaftlerInnen und KommunikationspraktikerInnen Carlo Teichmann (Vorsitz), Dr. Joachim Preusse, Marie-Luise Stepping sowie Anna-Maria Volpers loben sowohl Schmidts differenzierte theoretische Annäherung an das Konstrukt ‚Vertrauen‘ auf Basis interdisziplinärer Forschungsansätze als auch dessen Vorgehensweise bei der empirischen Überprüfung. Positiv hervorzuheben sei darüber hinaus, dass die auf der Mikroebene angesiedelten Befunde nicht isoliert stehen blieben, sondern mit Blick auf ihre gesellschaftliche Bedeutung diskutiert würden. Damit habe der Preisträger eine tatsächliche Forschungslücke behandelt, von deren Ergebnissen die Journalismus- wie auch die Medienwirkungsforschung profitieren könnten. Malte Schmidt will sich auch in Zukunft im Rahmen des DFG-Graduiertenkollegs mit dem Phänomen des Medienvertrauens und -misstrauens auseinandersetzen.

  • Preisträgerin 2014

    Maresa Matejits Masterarbeit über CSI-Effekt auf angehende MedizinerInnen erhält Preis für beste IfK-Abschlussarbeit 2014

    Welchen Einfluss fiktionale Fernsehinhalte auf die Berufsvorstellungen und Berufswahl von Studierenden haben – dieser Frage ist Maresa Matejit in ihrer Masterarbeit am Beispiel von „Crime-Serien“ und ihrer Wirkung auf MedizinstudentInnen nachgegangen. Der IfK-Absolventenverein MedienAlumni Münster e.V. (MAM) zeichnet die Arbeit im Schnittfeld von Medienwirkungs- und Berufsorientierungsforschung mit dem Preis für die beste Abschlussarbeit des Jahres 2014 aus. 20150729 Mam Full Unter dem Titel „Der CSI-Effekt auf deutsche MedizinstudentInnen. Einflüsse von Crime-Serien auf Berufsvorstellungen und Berufsinteresse – eine vergleichende Analyse von StudienanfängerInnen und Studierenden höherer Semester“ untersucht die Absolventin des Instituts für Kommunikationswissenschaft, inwieweit der Konsum von sogenannten „Crime-Serien“ Berufsvorstellungen und Berufsinteresse von Studierenden der Medizin in unterschiedlichen Abschnitten ihres Studiums beeinflusst. Der Studie liegt die Annahme zugrunde, dass die zunehmende Zahl an „Crime-Serien“ rechtsmedizinische und forensische Berufe stärker in den Blick der Öffentlichkeit rückt, wodurch sich die Wahrnehmung der Berufe wandelt und das Interesse an ihnen zunimmt. Matejit zeigt auf, dass Inhalte von „Crime-Serien“, in denen die Verbrechensaufklärung mithilfe moderner forensischer Kriminaltechnik im Vordergrund steht, speziell bei MedizinstudentInnen ohne Berufserfahrungen einen Einfluss auf die Berufsvorstellungen und das Berufsklischee des Rechtsmediziners haben. Diese Studierenden greifen bewusst und offen auf ihr Wissen aus den Medien zurück, wohingegen Studierende in höheren Semestern mit Erfahrungen im rechtsmedizinischen Tätigkeitsfeld den Beruf eher mit Aufgaben in Verbindung bringen, die nichts mit der in „Crime-Serien“ dominierenden Verbrechensaufklärung zu tun haben. Bezogen auf die Ursprünge des Berufsinteresses konnte – bis auf die ambivalente Faszination der Rechtsmedizin – kein medialer Einfluss auf die Studierenden festgestellt werden. Die aus WissenschaftlerInnen und KommunikationspraktikerInnen bestehende Jury – den MedienAlumni Dr. des. Joachim Preusse, Marie-Luise Stepping, Carlo Teichmann und Anna-Maria Volpers – lobt Matejits systematische Verknüpfung von Medienwirkungs- und Berufsorientierungsforschung mit dem sogenannten „CSI-Effekt“, der einen in der deutschsprachigen Forschung noch relativ wenig beachteten Erklärungsansatz für die Entwicklung von Vorstellungen über rechtsmedizinische und forensische Berufstätigkeiten in den Fokus rückt. Sie habe eine Fragestellung von sozialwissenschaftlicher und berufspolitischer Relevanz theoretisch gehaltvoll hergeleitet sowie mit einer stringent begründeten und umgesetzten Kombination aus quantitativer Medieninhaltsanalyse und qualitativen Leitfadeninterviews methodisch differenziert bearbeitet und sich damit im anspruchsvollen Bewerberfeld durchgesetzt. Maresa Matejit erhält mit der Auszeichnung von MedienAlumni Münster e.V. ein Preisgeld in Höhe von 500 €. Für ihre Leistung wurde sie im Rahmen der IfK-Absolventenverabschiedung am 17. Juli 2015 vom Vorsitzenden des MAM, Dr. Daniel Nölleke, geehrt.

  • Preisträgerin 2013

    IfK-Masterarbeit über Shitstorms gewinnt MedienAlumni-Preis

     

    Portrait: Mona FolgerWarum beteiligt man sich an so genannten Shitstorms? IfK-Absolventin Mona Folger fand es heraus und erhält für ihre Masterarbeit über die „Entstehung und Entwicklung von Shitstorms: Motivation und Intention der Beteiligten am Beispiel von Facebook“ den Preis für die beste Abschlussarbeit des Jahres 2013 am Institut für Kommunikationswissenschaft, der jährlich von MedienAlumni Münster e.V. (MAM) ausgelobt wird.

    Als ‚Shitstorm‘ bezeichnet man eine Flut kritischer Kommentare, die einem Unternehmen innerhalb eines kurzen Zeitraums u. a. in sozialen Netzwerken zuteil werden und die damit auch für andere Nutzer sichtbar sind. Aufmerksamkeit für diese kritischen Kommentare besteht häufig über den Kreis von deren Verfassern hinaus, so dass letztlich eine Skandalisierung des betroffenen Unternehmens in Gang geraten kann. Mona Folger untersuchte, welche Motive die Nutzer der Social-Media-Plattform Facebook beim Verfassen und Unterstützen kritischer Kommentare verfolgen. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Nutzer vor allem dann auf die genannte Weise aktiv werden, wenn sie konkrete Probleme mit dem Unternehmen haben und dieses zu einer Lösung animieren wollen. Die Entscheidung für den öffentlichen Weg über Facebook geschieht dabei zum einen aufgrund ungenügender Betreuung über klassische Service-Kanäle. Zum anderen setzen Facebook-Nutzer bewusst auf „die Macht der Masse“ und hoffen, durch eine breite Unterstützung schneller zu einer zufriedenstellenden Problemlösung zu kommen. 

    Die aus Wissenschaftlern und Kommunikationspraktikern bestehende Jury – die MedienAlumni Dr. Matthias Potthoff, Marie-Luise Stepping, Carlo Teichmann und Anna-Maria Volpers – befand, dass Mona Folger sowohl bei der Themenwahl als auch bei der Umsetzung ihrer Fragestellung sehr gute Arbeit geleistet hat. Den Gutachtern gefiel vor allem, dass Folger sich dem Thema wissenschaftlich sehr präzise nähert, jedoch gleichzeitig ihre Ergebnisse allgemeinverständlich aufbereitet und Konsequenzen für die Kommunikationspraxis von Unternehmen aufzeigt.  Mona Folger erhält mit der Auszeichnung von MedienAlumni Münster e.V. ein Preisgeld in Höhe von 500 €, das auch in diesem Jahr wieder von der Kommunikationsagentur JP KOM gestiftet wird. Für ihre Leistung wird sie im Rahmen der IfK-Absolventenverabschiedung am 18. Juli 2014 geehrt.

    Mona Folger hat den Masterstudiengang „Strategische Kommunikation“ am Institut für Kommunikationswissenschaft der WWU Münster studiert, war anschließend Trainee bei der Kommunikationsagentur Carat und wird ab dem 1. September 2014 im DFG-Graduiertenkolleg „Vertrauen und Kommunikation in einer digitalisierten Welt“ an der WWU Münster promovieren. Mit ihrer Masterarbeit gewann sie außerdem den Nachwuchsförderpreis des Bundesverbands deutscher Pressesprecher (BdP).

  • Preisträgerin 2012

    Julia Völker für Magisterarbeit über “Stuttgart 21“ ausgezeichnet


    Portrait: Julia Voelker(07.06.2013) Den Preis für die beste Abschlussarbeit des Jahres 2012 vergibt der IfK-Absolventenverein MedienAlumni (MAM) an Julia Völker. Ihre Arbeit „Stuttgart 21: Eine Inhaltsanalyse der Berichterstattung über den Konflikt“ überzeugte die Jury des MAM. Der Preis ist mit 500 Euro dotiert.

     

    Völker untersucht in ihrer Arbeit, ob die Medien bei Konflikten wie Stuttgart 21 eine Beobachterrolle einnehmen oder als eigenständige Akteure auftreten. Ihre Ergebnisse:

     

    • Zwar bedienen sich die Medien der Emotionalisierung, Dramatisierung und Perpetuierung des Konflikts, sie greifen aber nicht mit eigenen Interessen in den Konflikt ein.
    • Vielmehr beschreiben und benennen die Medien die vorhandenen Konfliktlinien. Sie lassen die Akteure zu Wort kommen, berücksichtigen vielfältige Themenaspekte und nehmen vielschichtige Bewertungen vor.
    • Einzig die Tageszeitung taz agiert im Konflikt um Stuttgart 21 offensichtlich interessengeleitet.
    • Zur politischen Krise kommt in diesem Fall also nicht auch noch eine publizistische Krise hinzu.
    • Die Medien fungieren – entlang der systemtheoretischen Konflikttheorie argumentiert – als externe, wenn auch nicht passive Beobachter.

    Andreas Voß, Vorsitzender der Jury und Mitglied des MedienAlumni-Vorstands, ist von der Magisterarbeit begeistert: „Julia Völker schafft es, einen äußerst anspruchsvollen Theoriebeitrag zu leisten und daran mit einer sauberen empirischen Studie anzuknüpfen. Ihre Leistung ist in dieser Form herausragend.“

    In ihrer Promotion wird Julia Völker, mittlerweile wissenschaftliche Mitarbeiterin am Münsteraner Institut für Kommunikationswissenschaft, weiterhin über die mediale Verarbeitung von gesellschaftlichen Konflikten forschen.

    Die acht eingereichten Magister- und Masterarbeiten behandelten Themen wie die Mediennutzung Obdachloser, die Glaubwürdigkeit von CSR-Maßnahmen und die relevanten Reputationsdimensionen für Hochschulen. Jury-Mitglied Carlo Teichmann: „Die Themenvielfalt am Münsteraner Institut für Kommunikationswissenschaft ist nach wie vor sehr hoch – das ist sehr erfreulich.“

    „Wir wünschen uns weiterhin Arbeiten, die die vorherrschenden Meinungen kritisch hinterfragen und gegebenenfalls auch widerlegen“, so Jury-Mitglied Matthias Potthoff. „Julia Völkers Arbeit zeigt, dass dabei auch ein Kompliment an den Journalismus herauskommen kann. Dass die Medienberichterstattung in manchen Konflikten noch funktioniert, ist angesichts der Journalismus-Krise eine unerwartet gute Nachricht!“

    Das Preisgeld in Höhe von 500 Euro spendete die Düsseldorfer Kommunikationsagentur JP|KOM.

    Teilnehmen konnten alle Absolventen des Instituts für Kommunikationswissenschaft, deren Arbeiten im Jahr 2012 eingereicht und mindestens mit der Note gut (2,0) bewertet wurden. Das Programm zur Auszeichnung der besten Magister- oder Masterarbeit wird auch für das Jahr 2013 fortgesetzt.

  • Preisträger 2011

    Thomas Pinz für die beste Abschlussarbeit 2011 ausgezeichnet

     

     


    (01.08.2012) Der Preis für die beste Abschlussarbeit am IfK geht für das Jahr 2011 an Thomas Pinz. Seine Magisterarbeit "Politische Partizipation 2.0. Eine Befragung Social Web-affiner Internetnutzer." überzeugte die Jury des IfK-Absolventenvereins MedienAlumni durch ihre aktuelle Fragestellung sowie theoretische und empirische Qualität. Seit dem vergangenen Sommer verleiht MedienAlumni den mit 500 Euro dotierten Preis jährlich an die beste Magister- oder Masterarbeit am IfK.

    Thomas Pinz, in den Haenden haelt er seine MasterarbeitPinz untersucht in seiner Arbeit, wie sich Internetnutzer im Social Web politisch einbringen und ob politisch Teilnahmslose – wie oft behauptet – durch das Internet aktiviert werden können. Seine Ergebnisse:

    • Wer im Internet politisch aktiv ist, nutzt Weblogs und soziale Netzwerke für Protest- und Kontaktaktivitäten.
    • - Vor allem Personen mit einer starken Parteiidentifikation und bürgerlichen Kompetenzen sind im Social Web politisch aktiv.
    • Diese Personen wurden bereits im Rahmen früherer Studien als beteiligungsnah identifiziert.
    • Das Internet erreicht oder mobilisiert politisch inaktive Bürger dagegen kaum.

    Die politischen Rolle des Social Web lässt sich daher auf die Formel bringen: Relevanz ja, Revolution nein.

    Jury-Mitglied Matthias Potthoff ist von der Magisterarbeit begeistert: „Thomas Pinz überzeugt theoretisch und empirisch gleichermaßen. Er schafft es, bei diesem hochaktuellen Thema spannende neue Erkenntnisse zu gewinnen – sehr lesenswert!“

    14 Einreichungen von Nutella bis zu School-Shootings

    Insgesamt begutachtete die Jury 14 Einreichungen. In ihren Arbeiten behandelten die Absolventen Themen wie die Rolle nicht-fiktionaler Medien bei Schul-Schießereien, die Arbeitsrealität von deutschen Auslandskorrespondenten und Deonymisierung – das Phänomen, dass viele Menschen eher von Nutella und Tempo sprechen als von Schoko-Brotaufstrich und Papiertaschentüchern. Andreas Voß, Vorsitzender der Jury und Mitglied des MedienAlumni-Vorstands, bedankt sich bei allen Teilnehmern: „Alle Einreicher haben sich spannende Themen ausgesucht. Es hat Spaß gemacht, diese kreativen Arbeiten zu lesen!“

    Bewerben konnten sich alle Magister- und Masterabsolventen des IfK, deren Arbeiten im Jahr 2011 abgeschlossen und mindestens mit der Note gut (2,0) bewertet wurden. Das Preisgeld in Höhe von 500 Euro wurde wie bereits im vergangenen Jahr von der Düsseldorfer Kommunikationsberatung JP|KOM gespendet.

  • Preisträger 2010

    MedienAlumni zeichnet Marvin Wanders für beste Magisterarbeit 2010 aus

     

     

    Marvin Wanders wird in einem Stadion interviewed

    (26.09.2011) Die beste Magisterarbeit am IfK hat 2010 der Absolvent Marvin Wanders geschrieben. Für Wanders entschied sich eine Jury des MedienAlumni Münster e.V. – die Preisverleihung findet am 26. November im Rahmen der Mitgliederversammlung des Vereins statt.

    Der mit 500 Euro dotierte Preis wurde nach einigen Jahren Auszeit erstmals wieder vergeben. Das Preisgeld spendet die Düsseldorfer Kommunikationsberatung JP|KOM.

    Preisträger Marvin Wanders führte eine Nutzerbefragung zum Internet-Fernsehen „Fohlen.TV“ des Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach durch. Seine Erkenntnisse: Fohlen.TV wird primär genutzt, um …

    • die gewachsene Distanz zwischen Fan und Verein zu überbrücken,
    • gezielt exklusive Informationen rund um den Lieblingsclub zu sammeln und
    • die eigene Stimmung durch einen medialen Stimulus positiv zu beeinflussen.

    Die Ergebnisse der Studie konnten für einen Relaunch von Fohlen.TV genutzt werden: Funktionen und Erscheinungsbild wurden verändert.

    Die ausgezeichnete Arbeit setzte sich gegen 16 andere Magisterarbeiten durch. Florian Pointke, Vorsitzender der Jury und Mitglied des MedienAlumni-Vorstands, bedankt sich bei allen Einreichern: „Jede der Arbeiten hätte den Preis verdient gehabt. Allein die Themenvielfalt der Arbeiten am IfK ist fantastisch.“ Die Absolventen beschäftigten sich beispielsweise mit der Generation Porno, Horrorfilmen, Journalisten im Demokratisierungsprozess in Liberia, Facebook, Social Media und E-Books.

    „Wir freuen uns sehr, dass wir nach einigen Jahren den Preis für die beste Magisterarbeit am IfK wiederbeleben konnten“, so Daniel Nölleke, Vorsitzender der MedienAlumni Münster. „Von dem Preis profitiert nicht nur der Preisträger. Wir als Verein bleiben auf dem Laufenden, was die Studenten von heute bewegt und beschäftigt.“

    Die Ausschreibung für den Preis für die beste Magister- oder Masterarbeit 2011 folgt in Kürze. Teilnehmen können alle Absolventen des IfK, deren Arbeiten im Jahr 2011 eingereicht und mindestens mit der Note gut (2,0) bewertet wurden.