Masterclass: Zugang zu sensiblen Sammlungen – Digital und analog
© „Whose Expression? Die Künstler der Brücke im kolonialen Kontext“, Brücke-Museum, 2021. Foto: Roman März

Vom 2. bis 4. April 2025 findet die Masterclass „Zugang zu sensiblen Sammlungen – Digital und analog“ der Kolleg-Forschungsgruppe Zugang zu kulturellen Gütern im digitalen Wandel statt.

Ort: Philosophikum, Domplatz 23, Raum 201, 48143 Münster
Lageplan

Bewerbung/Call for Papers

Die Teilnahme an der Masterclass ist nur auf Einladung möglich. Die Bewerbung war bis zum 20. Februar 2025 möglich.
Hier finden Sie den Flyer zur Ausschreibung (PDF-Download).

Alle Bewerber:innen werden bis zum 10. März 2025 benachrichtigt, ob sie zur Teilnahme angenommen sind.

Thema

In den vergangenen fünf Jahren haben Museen in ganz Deutschland ihre Sammlungen und Ausstellungen einer kritischen Neubetrachtung unterzogen. Im Fokus stehen koloniale Verflechtungen, Aneignungspraktiken und westlich dominierte Narrative. Diese Auseinandersetzungen haben wichtige Impulse und Erkenntnisse für das kuratorische und museologische Arbeiten hervorgebracht.

Die Masterclass bietet Gelegenheit, gemeinsam mit Kolleg:innen aus Museen und Kunstinstitutionen aus ganz Deutschland in einem interdisziplinären Umfeld zu erörtern, wie die gewonnenen Erkenntnisse in Sammlungen, Datenbanken und im Umgang mit Objekten nachhaltig verankert werden können. Diskutiert werden soll auch, welche neuen Perspektiven oder Herausforderungen sich durch digitale Zugänge zu sensiblen Sammlungsbeständen ergeben. Welche unterschiedlichen Ansätze verfolgen die einzelnen Häuser, und welche zukünftigen Maßnahmen lassen sich aus den gewonnenen Erkenntnissen ableiten?

Eingeladen sind Master- und Promotionsstudierende, Postdocs und wissenschaftliche Volontär:innen an einem Museum oder einer Kunstinstitution, die sich mit Sammlungen mit kolonialem Hintergrund oder Kunstwerken und Artefakten mit sensiblen Inhalten auseinandersetzen.

Die Masterclass deckt ein breites Themenspektrum ab, das von Sammlungsgeschichte über kuratorische Praxis bis hin zu ethischen Fragestellungen reicht. Keynotes von Greta de León (The America Research Network, Mexico City), Yilmaz Dziewior (Museum Ludwig, Köln) und Mathilde Heitmann-Taillefer (Museum Folkwang, Essen) kartieren das Forschungsfeld in internationaler Perspektive und geben Impulse für das gemeinsame Gespräch. Wer zur Teilnahme eingeladen wird, präsentiert das eigene Projekt in einer kurzen Einführung und bereitet zentrale Fragen vor, die gemeinsam diskutiert werden können. Anschließend wird die Gruppe – bestehend aus den Teilnehmenden, Museumsexpert:innen und Wissenschaftler:innen der Kolleg-Forschungsgruppe – intensiv über Strategien zur (Weiter-)Entwicklung der einzelnen Projekte beraten. Dabei werden auch Aspekte reflektiert, die zur Definition von Best-Practice-Ansätzen, insbesondere im Hinblick auf digitale Zugangsmethoden zu sensiblen Sammlungen, beitragen können.

Die Masterclass bietet Gelegenheit, in einem informellen Rahmen Kontakte zu knüpfen und sich mit Nachwuchswissenschaftler:innen sowie Expert:innen aus den Bereichen Kunstwissenschaft, Museologie und kuratorische Praxis auszutauschen. Sie richtet sich an alle, die an einem offenen und praxisorientierten Dialog interessiert sind und den Austausch abseits des formellen Rahmens einer klassischen Konferenz suchen.

Mit Beiträgen von:

  • Christina Danick (Museum Ostwall im Dortmunder U)
  • Greta de León (The Americas Research Network, Mexico City)
  • Anke Dornbach (Kunstmuseum Moritzburg Halle | Saale)
  • Yilmaz Dziewior (Museum Ludwig, Köln)
  • Toulu Hassani (Köln)
  • Mathilde Heitmann-Taillefer (Museum Folkwang, Essen)
  • Uta Kuhl (Museum für Kunst und Kulturgeschichte Schloss Gottorf, Schleswig)
  • Tanja Pirsig-Marshall (LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster)
  • Haleh Redjaian (Berlin)
  • Lisa Marei Schmidt (Brücke-Museum, Berlin)
  • Regina Selter (Museum Ostwall im Dortmunder U)
  • Anna Luise von Campe (Kunstmuseum Ahlen)

Wissenschaftliche Leitung

Maria Engelskirchen, Ursula Frohne, Dorothea Schöne

Programm

Mittwoch, 2. April 2025

14.00 Uhr
Begrüßung
Reinold Schmücker (Sprecher der Kolleg-Forschungsgruppe „Zugang zu kulturellen Gütern im digitalen Wandel“)

14.15 Uhr
Whose Expression? Über den Umgang mit der Kunst der Brücke im kolonialen Kontext. Eine Reflexion
Lisa Marei Schmidt (Brücke-Museum)
Moderation: Ursula Frohne (Ko-Sprecherin der Kolleg-Forschungsgruppe)

15.15 Uhr
Kaffeepause

1. Panel

Moderation: Maria Engelskirchen (Kolleg-Forschungsgruppe)

15.45 Uhr
Museum Collections from Kunstkammer to Digital Technologies: A Historical Perspective
Emily Teo (Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt)

16.30 Uhr
Leerstellen im Museum: Akzessionen und Deakzessionen am Linden-Museum in der Phase von 1945 bis 1973
Judith Zweck (Universität Tübingen | Linden-Museum Stuttgart)

17.15 Uhr
Exhibits in Perspective
Philine Pahnke (Kunsthaus Dahlem)

18.00 Uhr
Wine and Cheese

19.30 Uhr
Keynote
Beyond Representation: Rethinking Access, Ownership, and Responsibility in Museums
Greta de León (Senior Fellow der Kolleg-Forschungsgruppe | The Americas Research Network)
Moderation: Dorothea Schöne (Senior Fellow der Kolleg-Forschungsgruppe | Kunsthaus Dahlem)

Donnerstag, 3. April 2025

09.00 Uhr
Treffpunkt am Philosophikum und Fahrt nach Ahlen

10.30 Uhr
Ausstellung „Konkrete Frauen“ im Kunstmuseum Ahlen
Begrüßung: Anna Luise von Campe
Gespräch mit den Künstlerinnen Toulu Hassani und Haleh Redjaian
Moderation: Dorothea Schöne

12.30 Uhr
Rückfahrt

13.30 Uhr
Imbiss

2. Panel

Moderation: Jolanda Saal (Kolleg-Forschungsgruppe)

14.00 Uhr
Werke außereuropäischer Kulturen und die Kunst der Brücke in der Sammlung Rolf Horn. Arbeitsfelder und Forschungs- & Wissensstand
Uta Kuhl (Museum für Kunst und Kulturgeschichte Schloss Gottorf)

14.45 Uhr
Wessen Perspektive? Kuratorische Konzepte im Museum Ostwall – Sonderausstellungen
Christina Danick und Regina Selter (Museum Ostwall im Dortmunder U)

15.30 Uhr
Werke aus kolonialen Kontexten im Kunstmuseum. Aus dem Depot – und dann?
Anke Dornbach (Kunstmuseum Moritzburg Halle | Saale)

16.15 Uhr
Kaffeepause

16.45 Uhr
Roundtable | Moderation: Dorothea Schöne

18.15 Uhr
Keynote
Sammlungskritische Vermittlung am Museum Folkwang
Mathilde Heitmann-Taillefer (Museum Folkwang)
Moderation: Maria Engelskirchen

20.00 Uhr
Abendessen

Freitag, 4. April 2025

3. Panel

Moderation: Josina Dehn (Kolleg-Forschungsgruppe)

09.00 Uhr
(Nicht) Vorhandene Sammlungen
Clara Niermann (Museum Ostwall im Dortmunder U)

09.45 Uhr
Bild und Sitte. Zwischen Pornografie und sexueller Repräsentation im politisch wissenschaftlichen Diskurs von 1870 bis 1933
David Ludwig (Berlin)

10.30 Uhr
Kaffeepause

11.00 Uhr
Welche Hürden gehen mit sensiblen Funden in kleinen Museen einher?
Anika Birker (Museum Neukölln)

11.45 Uhr
„Dieses disparate Verzeichnis ist eine Biographie.“ Fragmentarische Zugänge zu Objektbiographien
Maria Engelskirchen

12.30 Uhr
Kaffeepause

13.00 Uhr
Through the Mill: Otto Mueller
Tanja Pirsig-Marshall (LWL-Museum für Kunst und Kultur)
Moderation: Ursula Frohne

14.00 Uhr
Keynote
Bild und Gegenbilder. Otto Mueller im Museum Ludwig
Yilmaz Dziewior (Museum Ludwig)
Moderation: Ursula Frohne

anschließend Abreise