Topographie des Multireligiösen - Projekt C 2-23 des EXC 212 "Religion und Politik"
Das Projekt untersucht den Zusammenhang zwischen Urbanisierung und Gemeindeausbau bis in die 1920er Jahre anhand der alten Reichstadt Dortmund, die seit den 1880er Jahren zur industriell geprägten Großstadt aufstieg. Dabei wird gefragt, inwiefern sich mit dem noch wenig erforschten Kirchenbauboom dieser Zeit in den Vierteln mit Pfarrhäusern, Gemeindesälen, Kleinkinderschulen (Kindergärten), Bibliotheken, konfessionellen Krankenhäusern und andere karitative Einrichtungen neuartige religiöse Zentren herausbildeten, die im Nebeneinander der konfessionell gebundenen christlichen Institutionen Multireligiösität in der modernen Stadt erfahrbar machten. Die Untersuchung der Zentrenbildung erfolgt unter besonderer Verwendung kartographischer Quellen und bauhistorischer Zeugnisse, doch wird anhand der archivalischen Schriftüberlieferung auch nach damit zusammenhängenden Konflikten und Aushandlungsprozessen geforscht.