Entscheidung zur Konversion
Historiker Benjamin Ziemann zur Konversion Martin Niemöllers in der NS-Zeit
dienstags 18.15 bis 19.45 Uhr, Hörsaal F2, Fürstenberghaus am Domplatz 20-22
Über die Konversion des evangelischen Theologen Martin Niemöller zur katholischen Kirche spricht der Historiker Prof. Dr. Bejamin Ziemann von der Universität Sheffield am Dienstag, 24. Januar, in der Ringvorlesung „Religion und Entscheiden“ des Exzellenzclusters und des Sonderforschungsbereichs (SFB) „Kulturen des Entscheidens“ der WWU. Bejamin Ziemann ist Professor für Neuere Deutsche Geschichte am Department of History der Universität Sheffield. Der Wissenschaftler beleuchtet in seinem Vortrag den Kontext, in dem die Entscheidung zur Konversion gefallen ist. Er trägt den Titel „Martin Niemöllers Konversion zur katholischen Kirche 1939–1941. Zum Kontext einer religiösen Entscheidung“.
Die öffentliche Reihe befasst sich im Wintersemester mit der Frage, wie von der Antike bis heute in Judentum, Christentum und Islam über Religiöses entschieden wird und wer dies in welcher Weise tun darf. Gerade für das Zusammenleben in Gesellschaften, die durch kulturelle Vielfalt gekennzeichnet sind, ist es nach Einschätzung der Veranstalter bedeutsam, welche religiösen und weltanschaulichen Vorstellungen verhandelbar sind und welche unverfügbar – seien es Glaubenssätze, Verhaltensnormen oder Eigeninteressen religiöser Gruppen.
Religiöse Entscheidungen von der Antike bis heute
Die interdisziplinäre Reihe untersucht auch die philosophischen, theologischen oder literarischen Diskurse, in denen religiöse Entscheidungen reflektiert werden, und auf welche Ressourcen dabei zurückgegriffen wurde, vom Wink Gottes über die Gelehrtenkultur bis zur Unfehlbarkeit des Papstes. Es folgen Vorträge über das religiöse Entscheiden in literarischen Texten und die Diagnose „Besessenheit“ durch zeitgenössische Exorzisten. (maz)