Religion und Opposition in Russland und arabischen Ländern
Politikwissenschaftlerin Irina Papkova zweiter Gast des Habilitandenkollegs
Über die Bedeutung von Religion für politische Oppositionelle in Russland und im Arabischen Frühling spricht Politikwissenschaftlerin Dr. Irina Papkova vom „Berkley Center for Religion, Peace and World Affairs“ in Washington, D.C., am Exzellenzcluster „Religion und Politik“. Der öffentliche englischsprachige Vortrag trägt den Titel “Religion, Identity Politics and Political Opposition in the Twenty First Century: Comparing Russia and the Arab Spring” („Religion, Identitätspolitik und politische Opposition im 21. Jahrhundert: Russland und der Arabische Frühling im Vergleich“). Die Forscherin kommt auf Einladung von Historikerin Dr. Liliya Berezhnaya nach Münster und wird Gast des Habilitandenkollegs des Exzellenzclusters sein. Sie ist Research Fellow am „Berkley Center for Religion, Peace and World Affairs“, das zur Georgetown University gehört. Die Veranstaltung beginnt am 3. Februar um 18.15 Uhr im Seminarraum JO 101 im Hörsaalgebäude an der Johannisstraße 4.
Die Politikwissenschaftlerin wird die jüngsten politischen Entwicklungen in Russland und in arabischen Revolutionsländern vergleichen und will darlegen, dass religiöse Akteure eher diejenigen gesellschaftlichen Kräfte unterstützen, die einer Säkularisierung der Gesellschaft entgegenwirken. Die Bedeutung von Religion in der Öffentlichkeit ist nach ihrer Einschätzung in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Dr. Irina Papkova forscht schwerpunktmäßig zur Orthodoxen Kirche und russischen Politik. 2011 hat sie dazu eine Monographie mit dem Titel „The Orthodox Church and Russian Politics“ im Verlag Oxford University Press veröffentlicht. Untersuchungen zum Verhältnis von Religion und Politik führten sie zur aktuellen Forschungsarbeit über die Situation von Christen im Nahen Osten im Kontext des Arabischen Frühlings. Zu einer Masterclass mit der Politikwissenschaftlerin lädt das Habilitandenkolleg des Exzellenzclusters Mitglieder des Forschungsverbunds und der Universität Münster am 4. Februar in den Raum 202 im Torhaus an der Universitäts- und Landesbibliothek, Krummer Timpen 3, ein. (bhe/vvm)