Glaubensflüchtlinge in Italien

Vortrag von Historiker Prof. Dr. Ulrich Pfister in der Ringvorlesung des Exzellenzclusters über die „welschen Exulanten“

dienstags 18.15 bis 19.45 Uhr, Hörsaal F2 Fürstenberghaus am Domplatz 20-22

News-rvl-ulrich-pfister

Prof. Dr. Ulrich Pfister

Über protestantische Glaubensflüchtlinge des 16. Jahrhunderts spricht Wirtschaftshistoriker Prof. Dr. Ulrich Pfister am Dienstag, dem 30. April, in der öffentlichen Ringvorlesung des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ und des neuen Centrums für Mittelalter und Frühneuzeitforschung (CMF). Die Reihe beschäftigt sich im Sommersemester mit dem Thema „Verfolgung um Gottes willen. Politisch-religiöse Konflikte in Vormoderne und Moderne“. Der Vortrag mit dem Titel „Italienischer Späthumanismus und reformierte Konfessionalisierung. Die welschen Exulanten, 2. Hälfte 16. Jahrhundert“ ist von 18.15 bis 19.45 Uhr im Hörsaal F2 des Fürstenberghauses am Domplatz 20-22 zu hören.

„Glaubensspaltung und Konfessionalisierung führten im 16. und 17. Jahrhundert in vielen Teilen Europas zu einem einheitlichen förmlichen Bekenntnis der gesamten Bevölkerung innerhalb eines Herrschaftsverbands“, so Prof. Pfister. Immer wieder sei es deshalb zu Verfolgungen um Gottes willen gekommen. „Die dadurch entstandenen verstreuten religiösen Minderheiten haben durch den Austausch von Ideen und Gütern über nationale Grenzen hinweg einen wichtigen Beitrag zu den Anfängen der Globalisierung geleistet“, sagt der Historiker. Sein Vortrag zeigt diese und weitere Zusammenhänge am Beispiel der evangelischen Bewegung Italiens, die sich im 16. Jahrhundert über die Schweiz, Deutschland und England und bis nach Südpolen, Mähren und Siebenbürgen verstreute.

Die Ringvorlesung geht der Diskriminierung und Verfolgung Andersgläubiger anhand zahlreicher Beispiele quer durch die mittelalterliche und neuzeitliche Geschichte nach. Die Themen reichen von der christlichen Häresiebekämpfung im Frühmittelalter und den Konfessionskonflikten der Frühneuzeit über den Kirchenkampf in der DDR bis zur Buddhistenverfolgung im kommunistischen Kambodscha und zur Christenverfolgung im Nahen Osten. Zu Wort kommen Geschichts- und Religionswissenschaftler, Soziologen, Theologen, Buchwissenschaftler, Romanisten und Byzantinisten. (bhe)


Ringvorlesung „Verfolgung um Gottes willen. Politisch-religiöse Konflikte in Vormoderne und Moderne“

Sommersemester 2013
dienstags 18.15 bis 19.45 Uhr
Hörsaal F2 im Fürstenberghaus
Domplatz 20-22
48143 Münster