Religion und Politik in der Gegenwartsliteratur
Forum zu den Autoren Christian Kracht und Martin Mosebach
Mit einem Forum über die Autoren Christian Kracht und Martin Mosebach setzen der Exzellenzcluster „Religion und Politik“ und die Akademie Franz Hitze Haus ihre gemeinsame Forumsreihe über „Autorschaft im Spannungsfeld von Religion und Politik“ fort. Am Freitag, 3. Februar, beginnt das Seminar um 16 Uhr in der Akademie am Kardinal-von-Galen-Ring 50. Organisiert wird die Reihe von Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Martina Wagner-Egelhaaf, der Arbeitsgruppe „Autorschaft“ des Exzellenzclusters sowie vom Fachbereich Literatur des Franz Hitze Hauses.
Literaturwissenschaftler Matthias Schaffrick, Doktorand der Graduiertenschule am Exzellenzcluster, spricht in dem Forum zum Thema „Liturgie, Souveränität und der Roman“. Seine Dissertation beschäftigt sich mit religiösen und politischen Formen von Autorschaft bei Martin Mosebach, Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. und Helmut Schmidt. Innokentij Kreknin, Doktorand der Graduate School „Practices of Literature“ der WWU Münster, stellt in seinem Vortrag die Autoren in den Zusammenhang von „Ästhetik, Utopie und politischer Religion“.
Christian Kracht
Christian Kracht wurde in erster Linie als Autor der Pop-Literatur bekannt. Er gehört heute zu den einflussreichsten Autoren seiner Generation. Immer wieder zieht sich die Auseinandersetzung mit utopischen Projekten und totalitären Gesellschaften durch sein Werk. Religiöse und politische Systeme bilden dabei den Rahmen, vor dem sich die moderne westliche Gesellschaft beweisen muss – und vor dem sie immer wieder scheitert. Die Veranstaltung verfolgt das Zusammenspiel von politischen und religiösen Aspekten vor allem anhand seines zweiten Romans „1979“.
Martin Mosebach
Martin Mosebach, Büchner-Preisträger des Jahres 2007, zählt zu den renommiertesten und zugleich umstrittensten Autoren der Gegenwartsliteratur. Ob er den Papst gegen seine Kritiker verteidigt oder das Amt des Bundespräsidenten als „Nippes“ bezeichnet – Mosebachs kulturkonservativer Gestus stößt vielerorts auf Unverständnis und findet meist mehr Beachtung als seine Romane. Ausgehend von seinem vehementen Plädoyer für die vorkonziliare Liturgie („Häresie der Formlosigkeit“, 2002) geht es in dem Forum um die Frage, welche Rolle Religion und Politik in Mosebachs Essays und Romanen spielen.
Ein weiteres Forum der Reihe „Autorschaft im Spannungsfeld von Religion und Politik“ ist für April geplant. Dann stehen die Schriftsteller Martin Amis und Jonathan Franzen im Mittelpunkt der Diskussion. (bhe)
Programm
Freitag, 3. Februar, Akademie Franz Hitze Haus, Kardinal-von-Galen-Ring 50 |
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16:00 | Ästhetik, Utopie und politische Religion | Innokentij Kreknin |
16:45 | Textlektüre und Gespräche | |
17:45 | Liturgie, Souveränität und der Roman | Matthias Schaffrick |
19:30 | Textlektüre zum Vortrag, Gespräch und Zusammenfassung |