Anne Conways „Principia philosophiae“
Masterclass des Exzellenzclusters über das Werk der englischen Philosophin
Die englische Philosophin Anne Conway (1631-1679) setzte sich mit den maßgeblichen Denkern ihrer Zeit auseinander – und das fern von universitären Einrichtungen. Ihrem Werk widmet sich am 27. und 28. Januar in Münster eine Masterclass des Exzellenzclusters „Religion und Politik“. Mit dem Tagungstitel „Principia philosophiae“ erinnern die Organisatoren Theologe Christian Hengstermann und Philosophin Ulrike Weichert an Conways gleichnamiges posthum und anonym veröffentlichtes Werk von 1692.
Anne Conway war Zeit ihres Lebens eine unabhängige Denkerin, die sich intensiv mit den philosophischen Lehrmeinungen ihrer Zeit beschäftigte. Dem dualistischen Denken René Descartes setzte sie beispielsweise die untrennbare Einheit von Materie und Geist entgegen. Auch richtete sie sich gegen die materialistischen Fundamente der politischen Philosophie von Thomas Hobbes. Conway entwickelte ein eigenes monistisches System und versuchte, die Natur als ein lebendiges Ganzes aus individuellen Elementen, so genannten „Monaden“, zu denken. Ihr Werk „Principia philosophiae“ nahm grundlegenden Einfluss auf das Denken des deutschen Philosophen Gottfried Wilhelm Leibniz.
Abendvortrag „Anne Conway and the Goodness of God”
Gemeinsam mit der AG „Politischer Platonismus im neuzeitlichen Christentum“ hat das Projekt A6 „Kantische und postkantische Normativität im interkulturellen Menschenrechtsdiskurs“ zur Masterclass die Anne-Conway-Expertin Prof. Dr. Sarah Hutton aus dem walisischen Aberystwyth eingeladen. Mit ihrem Abendvortrag „Anne Conway and the Goodness of God: An Origenist theme in the philosophy of a seventeenth-century woman” eröffnet Prof. Hutton am 27. Januar um 18 Uhr die Masterclass. Dieser sowie die sechs weiteren Vorträge der Masterclass finden in Raum J 116 in der Johannisstraße 1-4 statt und werden in englischer Sprache gehalten. (Katharina Frönd)
Programm
Donnerstag, 27. Januar |
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18:00 |
Begrüßung |
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Anne Conway und die Bedeutung des angelsächsischen Idealismus |
Klaus Müller | |
Anne Conway and the Goodness of God: An Origenist theme in the philosophy of a seventeenth-century woman |
Sarah Hutton | |
Freitag, 28. Januar |
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10:00–12:30 |
Introduction: Anne Conway – A Woman Philosopher |
Ulrike Weichert |
Christ and the Trinity in Anne Conway‘s Principia. A Patristic Perspective |
Josef Lössl | |
The Notion of Time and the Pre-Existence of the Soul | Christoph Brandt und Friedrich Keller | |
14:00–16:00 |
Towards Process Monism – Anne Conway’s Critique of Henry More |
Christian Hengstermann |
Vital Action and Mechanical Motion – Anne Conway’s Refutation of Hobbesian Kinetics | Ulrike Weichert | |
Abschlussdiskussion | ||