Lesen Sie nun den vierten Vers:
4 unde ich der deheinẹ ûz genomen hân.
Zur Unterstützung hören Sie hier einen geschulten Sprecher:
Setzen Sie dann die Akzente. Achten Sie beim Verteilen der Hebungen besonders auf die Kadenz:
o o o o
4 unde ich der deheinẹ ûz genomen hân.
Im vorliegenden Vers ist der dritte Takt mit vier Silben überfüllt und der Takt erscheint damit um ein Element zu lang.
[Die von Ihnen unter Umstanden favorisierte Lesart 'unde ích der dehéinẹ ûz genómen hán.' ist nicht möglich, da 'genomen' über keine durch Doppelkonsonanz, Langvokal oder Diphthong beschwerbare Silbe verfügt.]
Wie wir in der vorhergehenden Strophe am Phänomen der beschwerten Hebung gesehen haben, treten bezüglich der Taktfüllung auch in daktylischen Versen die Sonderfälle des alternierenden Rhythmus auf. So gibt es zum Beispiel das Phänomen der gespaltenen Senkung. Wir nehmen deshalb ganz regelkonform im dritten Takt für die Silben 'geno...' eine gespaltene Senkung an:
o o o o 4 unde ich der deheinẹ ûz genomen hân. °t r r ° t r r ° t qq r ° t ^ ^°
In daktylischen Versen treten alle Sonderfälle des alternierenden Rhythmus auf (beschwerte Hebung, gespaltene Hebung, gespaltene Senkung, Vermeidung des Hiats). |
Die Analyse der letzten Verse dürfte Ihnen nun keine Probleme mehr bereiten. Wie gewohnt, können Sie ihre Ergebnisse mit unseren Analyseschritten vergleichen.