Die von Ihnen gestartete Lerneinheit erläutert ein seit langem etabliertes Verfahren zur metrischen Analyse mittelhochdeutscher Epik und Lyrik. Im Folgenden wird es auf Texte der klassischen mittel- hochdeutschen Literaturepoche (ca. 1170- 1220) angewendet, es ist aber auch für die Untersuchung althochdeutscher und frühmittel- hochdeutscher Verstexte geeignet.
Die derzeit vorliegenden gedruckten Einführungen in die alt- und mittelhochdeutsche Metrik, die sowohl in knapper (Helmut Tervooren) als auch in ausführlicher (z.B. Werner Hoffmann) Form verfügbar sind, tragen eher den Charakter von Handbüchern und Nachschla- gewerken. Auch im Vergleich mit dem 'Abriss der mittelhochdeutschen Metrik' von Herbert Bögl bietet MMO eine Einführung in die mittel- hochdeutsche Metrik, die in konsequent didaktischer Ausrichtung zum Selbststudium durch die Erarbeitung von längeren Beispieltexten anleitet und darüber hinaus die multimedialen Möglichkeiten des Internets nutzt.
Die "Lerneinheit Metrik" beginnt zunächst mit einigen grundsätzlichen Erläuterungen (Kapitel 1.1. bis 1.5.) zu metrischen Grundbegriffen ("Takt", "Vers", "Strophe") sowie der metrischen Zeichensprache. Auf diesem Grundwissen bauen, am Beispiel der Reimpaarversmetrik, Strophenmetrik und der Leichmetrik, drei eigenständige Einführungen bzw. Lektionen (Kapitel 2 bis 4) in die mittelhochdeutsche Metrik auf.
Alle drei Lektionen sind für Einsteiger in die mittelhochdeutsche Metrik geeignet; da in ihnen jeweils mindestens 100 Verse analysiert werden, kommen darin alle wesentlichen metrischen Phänomene zur Sprache. Als Faustregel kann man sagen, dass, wer etwa 100 mittel- hochdeutsche Verse metrisch analysiert hat, mit der mittelhoch- deutschen Metrik bereits relativ sicher umgehen kann. Deshalb sind alle nachfolgenden Teile der Lektionen innerhalb der Metrik Lerneinheit auf einen solchen (Mindest-)Umfang ausgelegt.
Wir empfehlen, der vorgegebenen Reihenfolge innerhalb der Lektionen zu folgen, wobei der Umfang der Lernabschnitte frei gewählt werden kann, und wünschen vergnügliches Lernen.