• 1. Grundsätzliches

  • 2. Der höfische Reimpaarvers

  • 3. Strophik
  • 3.1 Die Reimpaarstrophe (Reichston)
  • 3.2 Exkurs: Metrik und Zahlen
  • 3.3 Die Reienstrophe (Neidhart SL 3)
  • 3.3.1 Übung: Strophe eins
  • 3.3.2 Übung: Strophe zwei
  • 3.3.3 Übung: Strophe drei
  • 3.3.4 Zur Strophenformel
  • 3.4 Die Kanzone (Neidhart WL 1)
  • 3.5 Reimformen
  • 3.6 Daktylische Strophen (Morungen L1)
  • 3.7 Die Kürenbergerstrophe
  • 3.8 Epische Strophen
  • 3.9 Weitere Übungen

  • 4. Der Leich
  • 3.3.4 Abschließendes zur Strophenformel (Neidhart SL 3)

    Jede der Reienstrophen Neidharts beginnt mit einem Paarreim. Zwar ist danach das Reimschema sehr variabel und es werden neben dem Paarreim auch andere Variationen des Reims präsentiert, dass aber auch hier der Paarreim gewissermaßen als Ausgangpunkt dient, ist nicht zu übersehen.

    Die Strophenformel

    4ma
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    2mb
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    wird in allen drei Strophen von SL 3 mit leichten (nicht struktur- relevanten) Variationen im Auftakt realisiert. Interessant ist, dass die männlichen Kadenzen der b-Reime in der letzten Strophe zweisilbig ('sider', 'wider', 'nider') ausfallen. Auch dies ist für die Strophenformel nicht strukturrelevant, da männlich einsilbige und zweisilbige Kadenzen austauschbar sind (siehe auch 3.1.8 'Reichston Str. 3, V. 15').
    Inhaltlich gesehen bewirkt dieser Kunstgriff Neidharts eine gesteigerte rhythmische Dynamik am Liedende: Man hört geradezu, wie die wieder zum Leben erwachte alte Frau die jungen Leute förmlich niedertanzt (mhd. springen ~ tanzen).

    Wenden Sie sich nun dem nächsten Kapitel (3.4 'Die Kanzone') zu.





    Neidhart
    
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