Erkennung, Nachweis und Bekämpfung verdeckter Propaganda-Angriffe über Online-Medien
Zeitraum | Mai 2016 bis April 2019 |
Leitung |
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Bearbeitung | |
Institution | |
Finanzierung | Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) |
Schlagwörter | Online-Propaganda, Social-Bots, Netz-Öffentlichkeit, Methoden der Kommunikationswissenschaft |
Link | www.propstop.de |
Abstract
Gesellschaftliche und politische Entwicklungen werden weltweit in sozialen Medien diskutiert und kommentiert. Neben der gewünschten öffentlichen, anonymen und freien Meinungsäußerung bieten diese Dienste jedoch auch Raum für gesteuerte Manipulationen. Als Propaganda-Bots oder Social-Bots bezeichnete halb- bis vollautomatische Systeme nutzen dabei den leichten Zugang zur technischen Infrastruktur sozialer Medien, um bestimmte Meinungsbilder verdeckt zu verbreiten und in der öffentlichen Wahrnehmung einseitig zu stärken. Dazu werden ausgereifte künstliche Profile angelegt, vermeintliche Diskussionen untereinander generiert oder reale Meinungsäußerungen unterwandert und unerwünschte Kritiken unterdrückt. Das auf diese Weise verzerrte Bild einer Netz-Öffentlichkeit beeinflusst wiederum gesellschaftliche Debatten und kann sich ebenfalls auf die mediale Berichterstattung auswirken, so dass ein erheblicher gesellschaftlicher Schaden entsteht.
Methoden
Im Rahmen des Projektes arbeitet ein Team aus Kommunikationswissenschaftlern, IT-Sicherheitsforschern, Statistikern, Journalisten sowie Unternehmen der IT-Sicherheitsbranche zusammen, um eine technische Infrastruktur zur Beurteilung der Propaganda-Mechanismen im Netz zu entwickeln. Dazu werden u.a. öffentliche Meinungsäußerungen samt technischer Metadaten auf übergreifende und wiederkehrende semantische sowie technische Muster untersucht. Neben echtzeitfähigen Analysen sollen auch Simulationen von Szenarien der Propaganda-Erzeugung zur Verfahrensoptimierung eingesetzt werden.