Oliver Welke: Radio- und Fernseh-Gesicht auf dualer Laufbahn
Oliver Welke ist gebürtiger Bielefelder, wuchs in Harsewinkel bei Gütersloh auf und wurde bereits als Kleinkind einer breiten Öffentlichkeit bekannt (zumindest sein Gesicht): Im Jahr 1970 bewarb die Werbeagentur seines Vaters Wurstwaren mit einem Porträt-Foto des Vierjährigen.
Nachdem er auf diese Weise schon früh medial präsent gewesen war, studierte er von 1987 bis 1993 Publizistik, Politik und Germanistik an der Universität Münster und beschäftigte sich in seiner Magister-Abschlussarbeit mit dem lokalen und regionalen Kinderfunk in Deutschland. Hervorragende Voraussetzungen, um anschließend (nach diversen anderen journalistischen Tätigkeiten) ab 1994 beim legendären „Frühstyxradio“ des niedersächsischen Senders Radio ffn als Autor, Sprecher und Volontär durchzustarten. Mit einer noch breiteren Öffentlichkeit als Publikum und mit Kollegen wie Dietmar Wischmeyer und Oliver Kalkofe (ebenfalls Alumnus der Universität Münster), die bis heute wie er einen ganz eigenen Platz im regionalen und nationalen Funk (und Fernsehen) in Deutschland einnehmen.
Bei Oliver Welke war dies ab 1996 vorwiegend der Fußballplatz. In der Redaktion des Sat.1-Fußballmagazins „ran“ machte er sich zunächst einen Namen als Sportmoderator. Heute ist er allerdings noch bekannter als heute-show-Moderator: Die seit 2010 ausgestrahlte satirische Nachrichten-Show im ZDF hat zahlreiche renommierte Preise gewonnen, zum Teil sogar mehrfach. Was zu Oliver Welkes (mindestens) dualer Karriere passt, denn auch im Sportjournalismus wurden ihm höchste Weihen zuteil: Von 2012 bis 2018 moderierte er gemeinsam mit Oliver Kahn die Champions League im ZDF, ebenso (mit Kahn) die Fußball-WM 2014 aus Brasilien, die Fußball-Europameisterschaft 2016 (auch mit Kahn) und die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 (Co-Moderator: Kahn).
Ohne Kahn kann er aber auch, was er 2022 einmal mehr bewiesen hat: Da war Oliver Welke auf dem Podium bei der Feier zum zehnjährigen Bestehen der Stiftung Westfälische Wilhelms-Universität Münster zu Gast. Und das sehr gerne – denn seine Alma Mater ist dem ehemaligen Kindermodel und heutigem heute-show-Gesicht alles andere als Wurst.
Text: Tim Stelzer
Zeichnung: Jörg Hartmann
Grafik: goldmarie design