DIE ZEUGS-RingvORLESUNG IM SOSE 2020!
Im Sommersemester 2020 richtet Prof.‘in Gabriele Wilde in Kooperation mit Prof.in Annette Zimmer und Dr.‘in Mareike Gebhardt die ZEUGS-Vorlesung aus:
RISKANTE KÜNSTLER*INNEN. POTENZIALE UND GEFÄHRDUNGEN IN DER KREATIVWIRTSCHAFT
Im Zuge der #metoo-Diskussionen sind Geschlechterverhältnisse – und damit auch Machtverhältnisse – in der Kreativwirtschaft in das Zentrum des politischen Interesses gerückt. Dabei changieren Fragestellungen zwischen einem spätkapitalistischen Neoliberalisierungsimperativ und radikaler Gesellschaftskritik durch kontrahegemoniale Positionen.Trotz ihrer vermeintlichen Freiheit unterliegt Kreativität in der Spätmoderne ökonomischen Kalkülen der Effizienzsteigerung und Vermarktungsoptimierung. Darüber hinaus bindet sich Ästhetisierung oftmals an dominante Idealvorstellungen von Schönheit, denen (ethno-)sexistische oder misogyne Konzepte zugrunde liegen. Letztlich lässt sich auch in der Kreativwirtschaft und der benachbarten „Kulturindustrie“ (Horkheimer/Adorno) eine Spaltung zwischen Elite und Prekarisierten (Butler, Lorey) beobachten, die auch entlang von Geschlechternormen verläuft.
Um diesen Fragen nachzugehen, untersucht die Ringvorlesung die Rollen, die Frauen* in der creative class einnehmen. Ziel der Ringvorlesung ist es daher, an „das Dispositiv der Kreativen“ (Reckwitz) anzuschließen und aus einer interdisziplinären Perspektive die geschlechterpolitischen Dimensionen der Kreativwirtschaft auszuleuchten. Dazu werden sowohl Frauen* aus der kreativwirtschaftlichen Praxis als auch wissenschaftlicheEinordnungen – in theoretischer wie auch in empirischer Hinsicht – zu Wort kommen.