ZEUGS Aktiv 2023

Es gibt ein neues ZEUGS Working Paper!

Das ZEUGS Working Paper No. 13|2023 von Isabel Vehrkamp und Mareike Gebhardt ist erschienen:

Vehrkamp, Isabel | Gebhardt, Mareike (2023): "So sieht es in der Hölle aus." Judith Butlers Konzept der Betrauerbarkeit als Analyseperspektive auf Diskurse der zivilen Seenotrettung.

Das Ziel des Working Papers liegt darin, das Potenzial von Judith Butlers trauertheoretischen Arbeiten für eine kritische Analyse von humanitären Diskursen der zivilen Seenotrettung auf dem Mittelmeer auszuloten. Humanitäre Perspektiven auf Migration nach Europa gewinnen im öffentlichen Diskurs in den letzten Jahren an Bedeutung. Butler skizziert in den trauerpolitischen Arbeiten Bedingungen, unter denen Diskurse über Leid und Tod Menschlichkeit vermitteln und Betrauerbarkeit für prekarisierte Gruppen herstellen können. Mit Butlers Konzepten der Betrauerbarkeit und eines ethischen Humanismus kann deutlich gemacht werden, dass bestimmte Narrative der zivilen Seenotrettung das geschilderte Leid zwar politisieren und beklagen, aber eine diskursive Viktimisierung der Geflüchteten der Herstellung von gemeinschaftsstiftender Trauer entgegenwirkt. Verstrickungen des Seenotrettungsdiskurses in eurozentrische Vorstellungen von Menschlichkeit können so sichtbar gemacht werden. Inwieweit Butlers eigene Theorie des Menschlichen in der Lage ist, die postkoloniale Spezifik von Diskursen über Flucht über das Mittelmeer hinreichend zu fassen oder zu erklären, wird abschließend kritisch diskutiert.

Hier können Sie das neue ZEUGS Working Paper herunterladen.

#4Genderstudies 2023

Auch in diesem Jahr findet am 18. Dezember der Wissenschaftstag der Geschlechterforschung statt. Unter dem #4GenderStudies machen Wissenschaftler*innen und Institutionen der Geschlechterforschung im deutschsprachigen Raum bereits zum siebten Mal darauf aufmerksam, dass Geschlechterforschung und feministische Kritik einen wichtigen Beitrag zu aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen leisten. Das ZEUGS unterstreicht dieses Anliegen und die Notwendigkeit der Disziplin.

Flyer ZEUGS Ringvorlesung 2023
ZEUGS Ringvorlesung 2023
© ZEUGS

ZEUGS Ringvorlesung 2023

Im Sommersemester 2023 organisiert das ZEUGS die Ringvorlesung Kritik und Intervention: Feministische Perspektiven auf Politik und Gesellschaft, die donnerstags von 14 bis 16 Uhr (c.t.) im Institut für Politikwissenschaft (SCH 100.2) stattfindet.
Angesichts der aktuellen Krisen scheint die zentrale Problematisierung geschlechtlicher Differenz und Subjektformation als Folge komplexer Kräfte- und Machtverhältnisse im gesellschaftspolitischen Diskurs derzeit kaum mehr angemessen. Dieser Einschätzung widersprechen jedoch die zahlreichen Felder feministischer Interventionen, die von geschlechtertheoretischen, über öko-, trans- und queer-feministischen bis hin zu post-kolonialen Kritiken rangieren, Unterdrückung thematisieren und die Spaltung moderner Gesellschaften sichtbar machen. Die Ringvorlesung setzt sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit dem aktuellen Stand feministischer (Gesellschafts-)Kritik an autoritären, maskulinistischen sowie anti-feministischen Vereindeutigungen auseinander und reflektiert die interventionistischen Potentiale feministischer Diskurse und Narrative. Die Ringvorlesung versteht sich nicht zuletzt als Reflexion darüber, inwiefern diese Diskurse zur Herausbildung eines neuen Common Sense beitragen, welche Rolle sie für die Reproduktion bzw. Disartikulation bestehender Hegemonien spielen und für gegenhegemoniale Interventionen geeignet sind.

Nähere Informationen zu den Vortragsterminen und -titeln können dem  Flyer der ZEUGS Ringvorlesung 2023 entnommen werden.

© Campus

NEU ERSCHIENEN: MACHTVERHÄLTNISSE. KRITISCHE PERSPEKTIVEN AUF GESCHLECHT UND GESELLSCHAFT

Nun ist es offiziell: Henrike Bloemen, Christiane Bomert, Stephanie Dziuba-Kaiser und Mareike Gebhardt haben eine Festschrift für Gabriele Wilde herausgegeben. Nachdem am 25. Februar die feierliche Übergabe der Festschrift zu Ehren von Professorin Dr. Gabriele Wilde stattgefunden hat, kann der Sammelband nun beim  Campus Verlag erworben werden. Enthalten sind zahlreiche Beiträge von ZEUGS Mitgliedern und von Wegbegleiter*innen von Gabriele Wilde:

Macht und Herrschaft gesellschaftszentriert zu denken, rückt die Kategorie Geschlecht in ihrer intersektionalen Verwobenheit mit anderen Ungleichheitskategorien in den Fokus. Ziel des Bandes ist es daher, das Fortbestehen sowie den Wandel von Geschlechterverhältnissen zu untersuchen. Der Blick der Beiträge richtet sich dabei aus einer dezidiert geschlechtertheoretischen Perspektive auf Diskurs- und Wissensformationen, auf vermachtete Institutionen und umkämpfte Demokratien.

TEILNAHME AN DVPW-SEKTIONSTAGUNG "KÄMPFE UM DIVERSITÄT"

Henrike Bloemen und Mareike Gebhardt nehmen an der diesjährigen Tagung der DVPW-Sektion Politische Theorie und Ideengeschichte vom 15.03.2023 bis 17.03.2023 an der Universität Duisburg Essen teil. Die Sektionstagung findet unter dem Titel "Kämpfe um Diversität – Theorie an der Grenze von Wissenschaft und Politik" statt und wird von Franziska Martinsen, Peter Niesen, Karsten Schubert, Frieder Vogelmann und Sabrina Zucca-Soest organisiert. Die Tagung will aus der Perspektive feministisch-intersektionaler, postkolonialer, antirassistischer und queerer Theorien das besondere Potential der Politischen Theorie zur Analyse der durch Diversitätstheorie umkämpften Grenzen von Wissenschaft und Politik ausleuchten.

Henrike Bloemen und Mareike Gebhardt beteiligen sich am Panel "Politische Epistemologie und kritische Wissenschaftstheorie".
Mareike Gebhardt hält einen Vortrag mit dem Titel "Nomadisch statt monadisch: Kritische Methodologien und epistemologische Brüche",
Henrike Bloemen zum Thema "Common Sense. Kritische Perspektiven auf einen Bedeutungskomplex zwischen Akademie und Alltag."

Das gesamte Tagungsprogramm kann hier eingesehen werden.