Städtegeschichtliche Quellenkunde
Grundlage jeder Beschäftigung mit der Stadt ist die Kenntnis der spezifischen Quellen. Neben schriftlichen Quellen – also städtische Urkunden, Rats- und Stadtbücher, Rechnungen, Chroniken oder auch Selbstzeugnisse wie Haus- und Familienbücher –, sind die bildlichen und kartographischen Zeugnisse, aber auch archäologische Funde und Befunde, Bauwerke und der Stadtgrundriss selbst.
Jede dieser Quellengattungen erfordert unterschiedliche Herangehensweisen und Analysemethoden. Dabei liefern die Zeugnisse nur in den seltensten Fällen eine wertfreie, objektive Darstellung der Ereignisse; es gilt also, die jeweilige Quelle kritisch auszuwerten und hinsichtlich ihrer Aussagekraft zu befragen.
Eine wichtige Quelle zur Erforschung städtischer Entwicklung sind Karten. Das Kartenbild evoziert den Eindruck von Genauigkeit und Objektivität. Dass jedoch auch diese Quellengattung in vielen Fällen nicht wertfrei war, sondern ganz bestimmte Zwecke verfolgen konnte, zeigen die Texte zu Historischen Karten und Stadtansichten als Quellen. Thematischen Karten sind im engeren Sinn keine Quellen; sie dienen vielmehr der visuellen Vermittlung geschichtlicher Informationen in ihrem räumlichen Kontext, d.h. sie stellen die Ergebnisse der Forschung dar.
Überblickstexte zu anderen Quellengattungen – schriftliche, archäologische und bildliche Zeugnisse – werden folgen.