Religion und Medienregulierung
Über den Umgang mit Religionsvielfalt in der staatlichen Medienregulierung in Deutschland und den Niederlanden hat der Kommunikationswissenschaftler Dr. Tim Karis von der Uni Bochum in der Ringvorlesung „Religionspolitik heute“ des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ und des Centrums für Religion und Moderne (CRM) der Uni Münster gesprochen. Er befasste sich insbesondere mit der personellen Besetzung der Rundfunkräte der öffentlich-rechtlichen Anstalten der ARD sowie den Räten von ZDF und Deutschlandradio sowie mit den Drittsenderechten, also dem Recht von Religionsgemeinschaften auf eigene Sendezeit im Rundfunk. Die Plätze in den Räten sowie das Recht auf eigene Verkündigungssendungen seien aus historischen Gründen überwiegend auf die christlichen Kirchen und jüdischen Gemeinden beschränkt. „Es lässt sich hier von einer christlich-großkirchlichen Schlagseite der religionspolitischen Verfassung des Landes sprechen, die sich im Medienrecht niederschlägt.“ Die Ausführungen kommentierte Viola van Melis, Leiterin des Zentrums für Wissenschaftskommunikation.
Vortrag von Kommunikationswissenschaftler Dr. Tim Karis „Koschere Kochshows, muslimische Rundfunkräte und das „Wort zum Sonntag“. Religion und Medienregulierung in Europa“
Der Kommentar zum Vortrag von Viola van Melis, Leiterin des Zentrums für Wissenschaftskommunikation
Die öffentliche Reihe befasste sich mit aktuellen Fragen der Religionspolitik. Ziel der Vorträge und Podien war es, Grundsatzfragen sowie aktuelle Konflikte und Lösungen zu erörtern, auch im internationalen Vergleich. Die Reihe brachte Wissenschaft, Politik, Religionen und Weltanschauungsgemeinschaften durch Vorträge und Podiumsdiskussionen ins Gespräch. Veranstalter der öffentlichen Vortragsreihe waren der Exzellenzcluster und das Centrum für Religion und Moderne (CRM) der Universität Münster.
Mehr Informationen zum Vortrag vom 19. Juli 2016 finden sich auf der Website des Exzellenzclusters. Journalisten können sich bei Interesse an sendefähigen O-Tönen an das Zentrum für Wissenschaftskommunikation unter der Telefonnummer +49 251/83-23376 oder per E-Mail an religionundpolitik@uni-muenster.de wenden.