Corona-Proteste: Spirituelle Motive oder existentielle Nöte?
Forschende beleuchten unterschiedliche Corona-Proteste in Deutschland und Frankreich – Podiumsdiskussion „Pandemie, Freiheit, Staat“ am 10. Mai in Paris – Teilnahme auch per Zoom – Deutsches Historisches Institut, Goethe-Institut und Exzellenzcluster laden ein
Pressemitteilung vom 04. Mai 2023
Spirituelle Motive in Deutschland, existentielle Nöte in Frankreich: Die Corona-Proteste in den beiden Nachbarländern waren Forschenden zufolge sehr unterschiedlich motiviert. Lockdowns, Maskenpflicht und Impfkampagnen aktivierten ganz verschiedene Protestkulturen und Problemwahrnehmungen. Das beleuchtet am 10. Mai in Paris eine deutsch-französische Podiumsdiskussion unter dem Titel „Pandemie, Freiheit, Staat“. Zu der Veranstaltung lädt das Deutsche Historische Institut Paris (DHIP) gemeinsam mit dem Goethe-Institut Paris und dem Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Universität Münster ein. Eine Teilnahme ist auch online nach Anmeldung in Zoom möglich.
„Die Differenz in den Corona-Protesten wirft die Frage nach Unterschieden im Staats- und Freiheitsverständnis der beiden Gesellschaften auf und verweist auf unterschiedliche Traditionen und historische Erfahrungen,“ sagt DHIP-Direktor Prof. Dr. Thomas Maissen. „Das wollen wir in der Podiumsdiskussion erörtern.“ Die Zeithistorikerin Prof. Dr. Silke Mende vom Exzellenzcluster schließt an: „Wir müssen uns aber auch die Frage nach unterschiedlichen Vorannahmen stellen. Wurden in Frankreich vielleicht die spirituellen Motive der Protestierenden ausgeblendet? Und warum wurden sie in Deutschland so stark thematisiert, soziale Schieflagen dagegen oft unterschätzt?"
Auf dem Podium diskutieren die Soziologin Nadine Frei, Basel, die Zeithistorikerin Silke Mende vom Exzellenzcluster in Münster, der Politikwissenschaftler Yann Raison du Cleuziou, Bordeaux, der Religionshistoriker Helmut Zander, Fribourg, und die Religionswissenschaftlerin Valentine Zuber, Paris. DHIP-Direktor Thomas Maissen moderiert das Gespräch.
Für die Veranstaltung in französischer Sprache ist eine Simultanübersetzung geplant. Die Teilnahme in Paris ist ohne Anmeldung möglich, online lässt sich nach Anmeldung in Zoom teilnehmen. Der Gesprächsabend ist Teil des Themenjahres „Religiöse Dynamiken“ am Exzellencluster „Religion und Politik“. (vvm/fbu)