Jüdisch-christlicher Disput
Vortrag der Historikers Wolfram Drews über einen mittelalterlichen Briefwechsel in Spanien
Der Mittelalter-Historiker Prof. Dr. Wolfram Drews hat an der Universität Göttingen über jüdisch-christliche Dispute gesprochen. Die Frage der Göttinger Ringvorlesung zu Debatten über Heilige Texte „Verstehst du auch, was du liest?“, hätten christliche Theologen der Vormoderne mit Blick auf das Judentum mit Nein beantwortet, so Drews in seinem Vortrag: „Vertreter des Christentums glaubten, in Jesus Christus den Schlüssel zum Verständnis der Bibel zu besitzen.“
Einen besonderen Fall eines jüdisch-christlichen Disputs im Mittelalter stellte deshalb laut Professor Drews der teilweise erhaltene Briefwechsel zwischen dem Christen Paulus Alvarus von Córdoba und Bodo-Eleazar, einem Konvertiten zum Judentum, dar. Er fand im muslimischen Spanien des 9. Jahrhunderts und damit nicht unter christlicher Herrschaft statt.
Der ganze Vortrag von Professor Drews mit dem Titel „Bodo-Eleazar und Paulus Alvarus von Córdoba: Ein jüdisch-christlicher Disput über Bibelexegese und religiöse Praxis im Spanien des 9. Jahrhunderts“ vom 4. Dezember 2018 ist hier zu sehen. (sca/vvm)