Vortragsreihe zur „religiös-politischen Konstitution der Moderne“
Der renommierte Soziologe Prof. Dr. Jóhann Árnason, Emeritus von der La Trobe University in Melbourne, widmet sich im Sommersemester 2018 als Hans-Blumenberg-Gastprofessor in Münster in einer öffentlichen Vortragsreihe und in seinen Forschungen verschiedenen Zugängen zur „religiös-politischen Konstitution der Moderne“: Welche Rolle spielt die Religion im Prozess der Modernisierung? Wurde der Übergang von vormodernen zu modernen Gesellschaften dadurch möglich, dass die Bedeutung der Religion abnahm oder war gerade die Auseinandersetzung mit der Religion Voraussetzung für den Weg in die Moderne? Die Reihe nimmt verschiedene Theorien zur Entstehung der Moderne in den Blick, darunter Ansätze von Hans Blumenberg, dem Namensgeber der Gastprofessur, Max Weber, Shmuel Eisenstadt, Marcel Gauchet und Hans Joas.
Die öffentliche Vortragsreihe trägt den Titel „Säkularisation, Entzauberung, Autonomie: Zur Frage einer religiös-politischen Konstitution der Moderne“. Zum Auftakt am 8. Mai spricht Jóhann Árnason über „Hans Blumenberg und Carl Schmitt: Hintergründe und Horizonte eines Dialogs“. Der Vortrag ist um 10.15 Uhr im Hörsaalgebäude des Exzellenzclusters, Raum JO 101, Johannisstraße 4 in Münster zu hören. Am 14. Mai folgt ein Abendvortrag am selben Ort um 18.15 Uhr zum Thema „Von Weber zu Eisenstadt: Religion und Politik im Zivilisationsvergleich“. Zwei weitere Vorträge befassen sich am 29. Mai und 5. Juni mit den Themen „Marcel Gauchet: Religion, Moderne und Demokratie“ und „Metamorphosen des Heiligen: Prolegomena zu einer Auseinandersetzung mit Hans Joas“, jeweils um 10.15 Uhr. Während seines Aufenthaltes veranstaltet Jóhann Árnason mit Mitgliedern des Exzellenzclusters den Workshop „Einheit und Vielfalt der Moderne: Zur Klärung der Idee der ‚multiple modernities‘“, an dem auch der Leiter des Hamburger Instituts für Sozialforschung, der Soziologe Prof. Dr. Wolfgang Knöbl, teilnimmt.
Jóhann Páll Árnason
Jóhann Páll Árnason, 1940 geboren in Dalvík, Island, ist emeritierter Professor für Soziologie an der La Trobe University in Melbourne, Australien. Nach der Promotion bei Jürgen Habermas in Frankfurt, der Habilitation an der Universität Bielefeld und der Auseinandersetzung mit der kritischen Theorie der Frankfurter Schule, wendete Árnason sich makrosoziologischen Fragen zu und formulierte eine Theorie der Moderne. Er wurde zu einem führenden Vertreter der vergleichenden Zivilisationsanalyse. Nach dem Wechsel nach Australien 1975 blieb Árnason der europäischen Forschungslandschaft mit Aufenthalten an renommierten europäischen Forschungseinrichtungen verbunden. Er hat viel beachtete Publikationen vorgelegt, darunter „Civilizations in dispute“ (2003), und mit Shmuel N. Eisenstadt und Björn Wittrock „Axial civilizations and world history“ (2004). Mit einem Schwerpunkt auf Ostasien und Japan widmet er sich der Vergleichbarkeit von Zivilisationen und den je unterschiedlichen Wegen in die Moderne. Der Soziologe gehört zu den wichtigsten Vertretern des Theorems der „multiple modernities“. (maz/vvm)
„Säkularisation, Entzauberung, Autonomie: Zur Frage einer religiös-politischen Konstitution der Moderne“ mit Soziologe Prof. Dr. Jóhann Páll Árnason
Sommersemester 2018
Hörsaalgebäude des Exzellenzclusters
Hörsaal JO 101
Johannisstraße 4 in Münster
48143 Münster
Programm
Dienstag, 8. Mai 2018, 10.15 Uhr |
Hans Blumenberg und Carl Schmitt: Hintergründe und Horizonte eines Dialogs |
Montag, 14. Mai 2018, 18.15 Uhr |
Von Weber zu Eisenstadt: Religion und Politik im Zivilisationsvergleich |
Dienstag, 29. Mai 2018, 10.15 Uhr |
Marcel Gauchet: Religion, Moderne und Demokratie |
Dienstag, 05. Juni 2018, 10.15 Uhr |
Metamorphosen des Heiligen: Prolegomena zu einer Auseinandersetzung mit Hans Joas |