Schuld und Vergebung
Festschrift zum 70. Geburtstag von Michael Beintker über theologische Grundfragen
Mit dem Zusammenhang von Schuld und Vergebung befasst sich eine Publikation, die der evangelische Theologe Prof. Dr. Hans-Peter Großhans vom Exzellenzcluster mitherausgegeben hat. Die Festschrift ist anlässlich des 70. Geburtstags des evangelischen Theologen Prof. Dr. Michael Beintker vom Forschungsverbund erschienen. „In Michael Beintkers Werk lässt sich der Zusammenhang von Schuld und Vergebung in seiner ganzen Komplexität von individuellen Verhältnissen, systemischen Bedingungen und ideologischen Verblendungen studieren“, erläutert Prof. Großhans. Das Thema ziehe sich wie ein roter Faden durch das Werk des Theologen. „Michael Beintker hat sich in besonderer Weise um dessen Erforschung verdient gemacht.“ Der Band mit dem Titel „Schuld und Vergebung – Festschrift für Michael Beintker zum 70. Geburtstag“ ist im Verlag Mohr Siebeck erschienen. Zu den Herausgebern zählen neben Prof. Großhans der evangelische Theologe Prof. Dr. Herman J. Selderhuis von der Theologischen Unversität Apeldoorn sowie die evangelischen Theologen Alexander Dölecke und Matthias Schleiff von der evangelisch-theologischen Fakultät der WWU.
Die Festschrift vereint die Beiträge international renommierter Theologinnen und Theologen, die aus unterschiedlichen Perspektiven den Zusammenhang von Schuld und Vergebung untersuchen: „Sie interpretieren zentrale biblische Texte, setzen sich mit bedeutenden christlichen Traditionen und Konstellationen auseinander und fragen nach der Relevanz des Themas in den heutigen Lebenswelten“, so Prof. Großhans. Praktisch-theologische Überlegungen kämen ebenso zur Sprache wie ökumenische Aspekte. „Systematisch-theologisch diskutieren die Autorinnen und Autoren die besondere christliche Sicht auf Schuld im individuellen Leben wie im gesellschaftlichen Zusammenhang diskutiert.“
Zwischenmenschliches Vergeben
Darüber hinaus erörtern die Wissenschaftler Großhans zufolge, wie die Vergebung durch Gott mit dem zwischenmenschlichen Vergeben verbunden ist. „Dabei nehmen wir zum einen in den Blick, ob es möglich ist, die schuldverfallene Existenz zu erneuern – etwa durch die menschliche Vergebungspraxis im Glauben daran, dass Gott menschliche Schuld vergibt. Zum anderen diskutieren wir die gesellschaftliche Aufgabe einer angemessenen Aufarbeitung der Vergangenheit.“
Prof. Dr. Michael Beintker leitet am Exzellenzcluster das Projekt A2-2 „Aufarbeitung der Vergangenheit und Aussöhnung in historischen Schuldkonstellationen“. Er gehört der Koordinierten Projektgruppe „Implementation und Durchsetzung von Normen“ an. Alexander Dölecke war bis 2015 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt A2-2. Prof. Dr. Hans-Peter Großhans ist Mitglied der Koordinierten Projektgruppe „Umgang mit Multireligiosität“. (dak/maz)