Die Klage in den biblischen Psalmen
Sammelband präsentiert neue Forschungsansätze der Psalmen-Forschung
Mit Klagen in den biblischen Psalmen befasst sich eine neue Publikation aus dem Exzellenzcluster „Religion und Politik“, die der katholische Theologe Prof. Dr. Johannes Schnocks herausgegeben hat. In dem Sammelband präsentieren Wissenschaftler aus Nordamerika, Deutschland, der Schweiz und Israel neue Forschungsansätze in der Psalmenexegese. Er ist unter dem Titel „‚Wer lässt uns Gutes sehen?‘ (Ps 4,7). Internationale Studien zu Klagen in den Psalmen“ im Herder Verlag erschienen und geht zurück auf eine Tagung „Klagen in den Psalmen“ am Exzellenzcluster im Jahr 2015. „Die Umbrüche in der Psalmen-Exegese in den vergangenen Jahrzehnten haben der Formen- und Gattungskritik eine veränderte Rolle zugewiesen“, erläutert der Alttestamentler. „Dieser Paradigmenwechsel macht sich besonders bei der Auslegung von Klagepsalmen bemerkbar.“
Als Beispiele für solche neuen Ansätze nennt der Wissenschaftler Forschungsfragen nach den anthropologischen Eigenheiten der Klagepsalmen, nach der Rolle von Gewalt, Armut oder Vergänglichkeit in ihren rhetorischen Konzepten, nach ethischen Implikationen, nach ihrem je individuellen Profil als poetische theologische Literatur und nach ihrer Funktion in der Komposition des Psalmenbuchs. „Gleichzeitig zeigen die Beiträge das hohe theologische Potential, das die neueren Wege der Psalmenforschung eröffnen.“
Soziale und religionsgeschichtliche Zusammenhänge
Prof. Schnocks leitet am Exzellenzcluster das Forschungsprojekt D2-10 „Gewalterfahrung und göttliche Rache. Religionsgeschichtliche und rezeptionshermeneutische Analysen alttestamentlicher Klagen“. Das neue Buch und die Tagung „Klagen in den Psalmen“ sind Teil der Projektarbeit. Der Band ist in der Reihe „Herders Biblische Studien“ erschienen. Sie zielt darauf ab, ein besonderes Augenmerk auf die Einbettung biblischer Texte in soziale und religionsgeschichtliche Zusammenhänge zu richten und internationale fachwissenschaftliche Diskurse zu fördern. (ill/vvm)