Nationalsozialistischer Märtyrerkult

Historikerin Sarah Thieme über Christentum und NS-Bewegung im Ruhrgebiet

Buchcover
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© Campus Verlag

Mit dem Märtyrerkult der nationalsozialistischen Bewegung und ihrem Verhältnis zum Christentum im westfälischen Ruhrgebiet zwischen 1929 und 1939 befasst sich die jetzt erschienene Dissertation der Historikerin Dr. Sarah Thieme vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“. Das Ruhrgebiet war für die Nationalsozialisten in den Jahren vor 1933 ein schwieriges Terrain. Um den zahlreichen Toten in den Auseinandersetzungen mit den Kommunisten scheinbar Sinn zu verleihen, wurden jene zu Märtyrern gemacht.

Sarah Thieme zeigt auf, wie sich die regionale NS-Bewegung im Märtyrerkult als eigenständiger Glaubensanbieter positionierte und die Aktivisten mit Formen „sakralisierter Politik“ ansprach. Zugleich belegt die Studie, dass die NS-Bewegung im Ruhrgebiet christlich geprägt blieb. Die Monographie trägt den Titel „Nationalsozialistischer Märtyrerkult. Sakralisierte Politik und Christentum im westfälischen Ruhrgebiet (1929-1939)“ und ist im Campus Verlag als neunter Teil der Reihe „Religion und Moderne“ erschienen.

Bei der Buch-Reihe „Religion und Moderne“ handelt es sich um eine Schriftenreihe des Centrums für Religion und Moderne (CRM) der WWU, das aus dem Exzellenzcluster hervorgegangen ist. Sie wird im Auftrag des CRM von Zeithistoriker Prof. Dr. Thomas Großbölting, Religionssoziologe Prof. Dr. Detlef Pollack, Frühneuzeit-Historikerin Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger und Politikwissenschaftler Prof. Dr. Ulrich Willems herausgegeben. (Campus Verlag/dak)

Hinweis: Thieme, Sarah: Nationalsozialistischer Märtyrerkult. Sakralisierte Politik und Christentum im westfälischen Ruhrgebiet (1929-1939) (Religion und Moderne, Bd. 9), Frankfurt am Main u.a.: Campus 2017, ISBN 3593508087, 564 Seiten, 39,95 Euro.