Werk von WWU-Rechtshistoriker zählt zu „Juristischen Büchern des Jahres“
Lehrbuch von Rechtshistoriker Peter Oestmann über die Geschichte des Prozessrechts
Das Buch „Wege der Rechtsgeschichte: Gerichtsbarkeit und Verfahren“ des Rechtshistorikers Prof. Dr. Peter Oestmann vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ ist eines der „Juristischen Bücher des Jahres“. Eine aus Rechtswissenschaftlern bestehende Jury hat die Bücher aus sämtlichen juristischen Neuerscheinungen des Jahres ausgesucht und damit eine Leseempfehlung für ein breites juristisches Publikum gegeben. Insgesamt wurden sechs Titel ausgewählt.
In seinem 2015 erschienenen Lehrbuch beschreibt Prof. Oestmann, in welchem historischen Rahmen sich die Prozessrechtsgeschichte entwickelt hat. Er unterteilt sie in zwei große Epochen: die ohne staatliches Gewaltmonopol und diejenige mit staatlichem Gewaltmonopol ab 1495. Jurymitglied und Koordinator der Leserunde, Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Reinhard Zimmermann, lobt diese Einteilung: „Einleuchtend ist die für die Darstellung gewählte Hauptachse.“ Weiterhin hebt er die „klare und unprätentiöse Sprache“ hervor und den bemerkenswerten Umgang mit einschlägigen Quellen.
Rechtswissenschaftler Oestmann ist Professor für Bürgerliches Recht und Deutsche Rechtsgeschichte der Universität Münster. Am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ leitet er das Projekt A2-13 „Geschichte der Rechtsdurchsetzung“. Bereits 2012 wurde seine Monografie „Geistliche und weltliche Gerichte im Alten Reich: Zuständigkeitsstreitigkeiten und Instanzenzüge“ aus dem Böhlau Verlag unter die „Juristischen Bücher des Jahres“ gewählt worden.
Die „Juristischen Bücher des Jahres“ werden seit 1995 ausgewählt und in einem Aufsatz in der Neuen Juristischen Wochenschrift des Verlages C. H. Beck veröffentlicht. Dieses Jahr suchten eine Juraprofessorin und acht Juraprofessoren die Lektüreempfehlungen aus. (upm/ska)