Interdisziplinärer Blick auf die Zehn Gebote
Beiträge von Cluster-Wissenschaftlern zum kulturellen Einfluss des Dekalogs
Buchcover
Zum kulturellen Einfluss der Zehn Gebote haben Wissenschaftler aus dem Exzellenzcluster „Religion und Politik“ neue Beiträge veröffentlicht. Der evangelische Theologe Prof. Dr. Hermut Löhr untersucht in seinem Beitrag für den Sammelband „The Decalogue and Its Cultural Influence“ aus dem Verlag Sheffield Phoenix Press, welche Rolle der Dekalog in den apokryphen Schriften des Neues Testaments spielt. Der evangelische Theologe PD Dr. J. Cornelis de Vos sucht in dem Band aus der Reihe „Hebrew Bible Monographs“ nach Spuren der Zehn Gebote in der frühen jüdischen Weisheitsliteratur.
In der ersten Förderphase des Exzellenzclusters bis 2012 forschten Prof. Löhr und de Vos im Projekt A9 „Der Dekalog als religiöser, ethischer und politischer Basis-Text“. Aktuell leiten die evangelischen Theologen das Cluster-Projekt A2-10 „Der jüdische Nomos zwischen Normativität und Identität am Beispiel Alexandrias im 1.-3. Jh. n.Chr.“ Der Beitrag von Prof. Löhr trägt den Titel „The Decalogue in the New Testament Apocrypha: A Preliminary Overview and Some Examples“ (Der Dekalog in den Apokryphen des Neuen Testaments: ein vorläufiger Überblick und einige Beispiele). PD de Vos hat seine Forschungen unter dem Titel „The Decalogue in Pseudo-Phocylides and Syriac Menander: ‘Unwritten Laws’ or Decalogue Reception?“ (Der Dekalog bei Pseudo-Phokylides und dem Syrischen Menander: ‚Ungeschriebene Gesetze‘ oder Dekalog-Rezeption?) veröffentlicht.
Der Sammelband „The Decalogue and Its Cultural Influence“ des Herausgebers und katholischen Theologen PD Dr. Dominik Markl vom Päpstlichen Bibelinstitut in Rom bietet eine umfassende interdisziplinäre Sammlung von Studien über den Einfluss der Zehn Gebote auf die Kulturen des Abendlandes. Die Gliederung der 21 englischsprachigen Beiträge folgt der historischen Entwicklung der Dekalog-Rezeption. Sie geht aus von den Anfängen in der Antike und einem steigenden Interesse an den Geboten, vor allem im Spätmittelalter, und reicht über den Höhepunkt der Rezeption in der frühen Neuzeit bis zum Einfluss des Dekalogs auf Recht, Musik, Literatur und Film im 18. bis 21. Jahrhundert.
Ein Beitrag des Bandes behandelt auch den Filmzyklus „Dekalog“ (1988-1989) des polnischen Regisseurs Krzysztof Kieslowski. Dazu hatten die Theologen de Vos und Michael Schreiter von der Universität Münster (WWU) die Kinoreihe „Zehn Filme für unsere Zeit“ mit Vorträgen und Diskussionen im Schloßtheater in Münster organisiert. (Sheffield Phoenix Press/ska).
Hinweis: Dominik Markl (Hg.): The Decalogue and Its Cultural Influence (Hebrew Bible Monographs, Band 58), Sheffield: Sheffield Phoenix Press 2013, 406 Seiten, 85 Euro ISBN 978-1909697065.
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