Von der Kirchensoziologie zur Christentumsforschung?
Workshop des Centrums für Religion und Moderne mit dem Exzellenzcluster
Die Kirchensoziologie und Christentumsforschung sowie die Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) stehen im Mittelpunkt eines Workshops des Centrums für Religion und Moderne (CRM) in Kooperation mit dem Exzellenzcluster „Religion und Politik“. Die Veranstaltung beginnt am 1. April um 16 Uhr im Hörsaalgebäude des Exzellenzclusters an der Johannisstraße 4.
Das religiöse Feld befindet sich im Umbruch: Pluralisierung geht Hand in Hand mit dem Abbruch institutioneller Bindungen, Religiosität nimmt ab oder verflüchtigt sich ins Private. Von der „unsichtbaren Religion“ hat der Soziologe Thomas Luckmann 1967 gesprochen und damit die zeitgeistige Wahrnehmung prägnant beschrieben. Was hat sich seit dieser Diagnose verändert und wie kann die Forschung diesen Wandel in den Blick nehmen?
Am ersten Tag der Veranstaltung werden Ergebnisse der jüngsten, fünften Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU V) der EKD präsentiert, ausgewertet und kommentiert. Die KMU V schließt an die kirchensoziologische Tradition an und versucht zugleich, den skizzierten Wandel in der Lebenswirklichkeit evangelischer Christen analytisch zu fassen.
Im Mittelpunkt des zweiten Tages steht die Frage, ob es angesichts der Veränderungen im religiösen Feld überhaupt noch eine auf konfessionelle Bindungen und Institutionen bezogene Christentumsforschung braucht. Wie müsste diese theoretisch und methodisch ausgerichtet sein? (Wie) kann die „klassische“ Kirchensoziologie für eine gegenwartsbezogene Christentumsforschung fruchtbar gemacht werden? Wo liegen künftige Forschungsfelder? (CRM/han)
Workshop „Von der Kirchensoziologie zur Christentumsforschung? Vergewisserungen und Perspektiven nach Luckmann“
„Die Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der EKD. Ergebnisse - Einordnung - Kommentare“
1. bis 2. April
Raum JO 101
Hörsaalgebäude des Exzellenzclusters „Religion und Politik“
Johannisstraße 4
48143 Münster
Programm
Dienstag, 1. April |
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Die Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der EKD. Ergebnisse - Einordnung - Kommentare |
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16.00 | Begrüßung | |
16.05-16.20 | Ende des liberalen Paradigmas? Die fünfte Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU V) im Spiegel der älteren Untersuchungen | Gerhard Wegner, Hannover |
16.20–17.30 | EKD-Erhebungen zur Kirchenmitgliedschaft 1972-2012. Zeitreihen und Moment- aufnahmen | Anja Schädel, Hannover |
Kirche und Zivilgesellschaft | Tabea Spieß, Hannover | |
Empirische Messung von Religiosität: Möglichkeiten und Grenzen der KMU | Anne Elise Liskowsky, Hannover | |
18.00-18.30 | Kommentare | Heiner Meulemann, Köln; Detlef Pollack, Münster |
18.30-19.30 | Diskussion | |
Mittwoch, 2. April |
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Von der Kirchensoziologie zur Christentumsforschung? Vergewisserungen und Perspektiven nach Luckmann |
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09.00 | Begrüßung | |
09.15-12.45 | Zwei Perspektiven auf das Thema | Karl Gabriel, Münster; Martin Laube, Göttingen |
14.15-15.00 | From Faith to Fame? Positionen christlicher Akteure in der Öffentlichkeit | Anna Meuth, Münster |
15.00-15.45 | Das religiöse Feld in Lateinamerika: Struktur und Wandel der religiösen Nachfrage | Adrián Tovar Simoncic, Bielefeld |
16.15-17.00 | Mitgliederbindung in Minderheitskirchen. Zur Mesosoziologie der Freikirchen, Gemeindebünde und Sondergemeinschaften | Dennis Kuhl, Münster |
17.00-17.45 | Zwischen Reform und Beharrung – die Debatten über die ‚Volkskirche‘ im westdeutschen Protestantismus 1960-1980 | Benedikt Brunner, Münster |
18.15-19.30 | Runder Tisch | Olaf Blaschke, Münster; Isolde Karle, Bochum; Volkhard Krech, Bochum; Detlef Pollack, Münster; Thomas Schlag, Zürich |