Weltanschauung und politisches Selbstverständnis in Tibet
Alexander Norman von der Oxford University spricht über den Dalai Lama
Ob die philosophische Weltanschauung des Dalai Lama das politische Selbstverständnis der Tibeter beeinflusst, darum geht es in einem Gastvortrag am Exzellenzcluster „Religion und Politik“. Alexander Norman von der Oxford University spricht am Donnerstag (12. November) über den „Dalai Lama in Theorie und Praxis“. Der Vortrag beginnt um 20 Uhr im Seminarraum J 119 im Hauptgebäude des Clusters an der Johannisstraße 1-4.
Alexander Norman, ein langjähriger Freund des 14. Dalai Lama, studierte Theologie, Philosophie und Tibetologie an der Universität Oxford und ist der Autor zahlreicher Artikel und Bücher über den Dalai Lama. Sein aktuelles Werk trägt den Titel „Holder of the White Lotus: The Lives of the Dalai Lama” (Little Brown). Der Referent ist auf Einladung des Projekts A6 Kantisch-nachkantische Normativität im interkulturellen Menschenrechtsdiskurs in Münster.
Der Dalai Lama rief aus dem Exil die Menschen in seiner Heimat immer wieder zu gewaltlosem Widerstand gegen die chinesische Besatzung auf. Für sein Engagement für friedliche, auf Toleranz und gegenseitigen Respekt gründende Lösungen einer Befreiung Tibets erhielt das Oberhaupt des tibetanischen Buddhismus 1989 den Friedensnobelpreis. Auch während der Unruhen im vergangenen Jahr lehnte er Gewalt als Mittel der Auseinandersetzung strikt ab. Neben zahlreichen weiteren Auszeichnungen ist er seit 2007 Träger der Ehrendoktorwürde der WWU Münster. (bhe)