Regisseur Schlöndorff in Münster
Vorführung „Der neunte Tag“ und Diskussionsrunde im Schlosstheater
Regisseur Volker Schlöndorff kommt nach Münster. Am Freitag, dem 11. Dezember, ist er zu Gast in der Reihe „Eine Spur der Gewalt? Recherchen in der Kino(Kirchen)Geschichte“. Kooperationspartner ist neben dem Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) auch das Schlosstheater. Ab 19.30 Uhr geht es in dem Kino an der Melchersstraße um Schlöndorffs Film „Der neunte Tag“.
Auf der Basis autobiographischer Quellen erzählt der Film, wie die Gestapo 1942 einen Priester aus dem so genannten „Pfarrerblock“ des KZs Dachau für die NS-Kirchenpolitik vereinnahmen will. Neun Tage geben die Nazi-Schergen dem Geistlichen Zeit, seinen Bischof zu einer Kooperation mit der deutschen Besatzungsmacht zu bewegen. Der Film veranschaulicht sowohl den individuellen Konflikt zwischen Überlebenswillen und Zivilcourage als auch die Verstrickungen von Kirche und Nationalsozialismus.
„Der neunte Tag“ mit Ulrich Matthes als Priester und August Diehl als SS-Mann hat mehrere Auszeichnungen bekommen, unter anderem den Deutschen Filmpreis 2005 für das beste Szenenbild. Nominiert war der Film in sieben weiteren Kategorien, darunter auch „Beste Regie“.
Die Reihe „Eine Spur der Gewalt? Recherchen in der Kino(Kirchen)Geschichte“ unter der Leitung des katholischen Theologen Prof. Dr. Reinhold Zwick beschäftigt sich mit Religion und Gewalt im Spielfilm. Die ausgewählten Filme stehen beispielhaft für verschiedene Konfliktfelder von der frühchristlichen Zeit bis ins 20. Jahrhundert. (bhe)