Um die effektive Temperatur zu bestimmen, muß man die gesamte Wechselwirkungsmatrix
kennen. Die Berechnung soll durch eine Störungstheorie der
Ordnung erfolgen. In diesem Abschnitt wird die Rechnung für
GAUSS-Blockspins vorgestellt.
Ausgangspunkt soll wieder eine Start-Hamiltonfunktion der Form () mit
einem Sine-GORDON-Potential, d. h. , sein.
Nach Gleichung () gilt für den benötigten -Kern,
Diese Erwartungswerte können in zweiter Ordnung Störungstheorie berechnet werden,
Die drei einfachsten der in Gleichung () vorkommenden Erwartungswerte lassen sich nach
berechnen. Erwartungswerte der Form können mit Hilfe von
ermittelt werden. Am umfangreichsten ist der Term , der sich als Doppelsumme über Erwartungswerte der Form
schreiben läßt. Verbleibt noch der Erwartungswert
Für die numerische Berechnung der zweiten Ordnung in ist es
wichtig, die in den Mehrfachsummen enthaltenen Symmetrien auszunutzen. Damit
sind dann Rechnungen bis zu Gittern der Größe in vernünftiger Zeit durchführbar.
Nach Gleichung () soll die Temperatur gerade der
reziproke Vorfaktor vor dem -Term sein. Durch die Verwendung des
symmetrischen Polynom-Differentationsverfahrens
vierter Ordnung zur Berechnung der Ableitung in
() konvergierte die daraus folgende Temperatur schon auf relativ kleinen Gittern
gegen den reziproken Vorfaktor des -Terms. Tabelle
zeigt dazu die Temperaturen
einer effektiven Theorie in erster Ordnung Störungstheorie
für größer werdendes Gitter . Die
RG-Transformation erfolgte dabei durch einen GAUSS-Blockspin
mit und . Ausgangstheorie war ein Sine-GORDON-Modell mit
Die Temperaturen nach den verschiedenen Berechnungsverfahren konvergieren gegen
dieselbe Temperatur, allerdings ist der Wert nach dem Polynom-Verfahren
schon auf einem -Gitter zufriedenstellend. Polynom-Verfahren höherer
Ordnung sind allerdings bei dieser Gittergröße nicht ratsam, um nicht
von höheren Moden dominierte Bereiche der Brillouin-Zone zur Berechnung heranzuziehen.
Abbildung zeigt den RG-Fluß der effektiven Temperatur in der
symmetrischen Phase, ausgehend von den Hamiltonfunktionen,
mit denen in Abschnitt die MC-Simulationen durchgeführt wurden.
Betrachtet wurde dazu der Fluß für die Starttemperaturen
.
Zu beobachten ist, daß die effektiven Temperaturen für die untersuchten
Ausgangstheorien gegen eine Fixpunkttemperatur streben. Dabei steigt die
Flußgeschwindigkeit hin zu diesen Fixpunkten mit der Starttemperatur an. Für eine
Temperatur ist die Fixpunkttemperatur bei
der maximalen Blocklänge von nur noch zu erahnen. Für die drei anderen
Temperaturen weicht die Fixpunkttemperatur um weniger als von der Starttemperatur
ab.
Im Rahmen der Näherung der effektiven Theorie durch ein Impuls-Null-Potential
und einen bilinearen kinetischen Term entsprechen die RG-Fixpunkte für diese
Temperaturen damit freien, masselosen Theorien. Dieses Verhalten stimmt mit dem
RG-Fluß des Sine-GORDON-Modells im Kontinuum für die symmetrische Phase überein.
Ein Charakteristikum,
nach dem die Fixpunkttemperatur kleiner als die Ausgangstemperatur ist, kann aber
nicht signifikant bestätigt werden. Die in Abschnitt
gemessene Differenz dieser Temperaturen ist zu klein, als daß man sie
durch numerische Ableitungen auf einem -Gitter
verifizieren könnte.
Es fällt auf, daß die effektive Temperatur im Gegensatz zum
KT-Szenario für Blocklänge ansteigt, um dann hin zu größeren
Blöcken wieder abzufallen. Dieses Verhalten für kleine Skalenänderungen
ist aber von der Wahl des Blockspins abhängig. Abbildung
zeigt dazu den Fluß der effektiven Temperatur in guter Näherung für Delta-Blockspins
bei . Die numerische Berechnung der
Ausdrücke für die zweite Ordnung bei Delta-Blockspins ist ungleich aufwendiger
als bei der Verwendung von GAUSS-Blockspins. Man erkennt im Vergleich mit
Abbildung , daß bei den Temperaturen und
die Geschwindigkeit des RG-Flusses hin zu den Fixpunkten für den Parameter
deutlich langsamer ist. So kann man
für die Starttemperatur bei einer maximalen
Blocklänge keine Konvergenz mehr ``erahnen''.
Verbleibt noch die Struktur des kinetischen Terms im Fixpunkt bzw. für große
Skalenänderungen. Dazu sind in Tabelle die sechs betragsmäßig
größten Matrixelemente von zur Starttemperatur
aufgelistet. Zum Vergleich ist ebenfalls die Fixpunktwechselwirkung der freien,
masselosen Theorie eingetragen.
Der Verlauf des RG-Flusses ist konsistent mit der Annahme, daß der kinetische Anteil
der effektiven Hamiltonfunktion
gegen den Fixpunkt einer freien Theorie strebt.