Der antike Philosoph Plotin gilt als Begründer und bekannteste Vertreter des Neuplatonismus. Diese philosophische Bewegung der Spätantike versteht sich als eine Exegese der platonischen Philosophie, sie ist aber in der Tat eine originelle Weiterführung und Systematisierung dieser Philosophie und anderer wichtigen philosophischen Schulen der Antike (bzw. des Aristotelismus und der Lehre der Stoa u.a.). Den Einfluss der Philosophie Plotins, die uns in 6 Bücher —den Enneaden— überliefert wurde, kann man durch die Geschichte der abendländischen Philosophie beobachten, von der Spätantike —sowohl unter Philosophen als auch Theologen— bis zum deutschen Idealismus. In den Enneaden werden Probleme der klassischen griechischen Philosophie —Ethik, Epistemologie, Kosmologie, Ontologie, Seelenlehre, Nuslehre und Henologie— umgearbeitet und thematisch organisiert.
Der AK Plotin trifft sich im WiSe 24/25 regelmäßig dienstags um 17:30 Uhr (s.t.) online über Zoom. Der Arbeitskreis befasst sich mit den ganzen Enneaden und besteht bereits seit mehreren Semestern. Wir beschäftigen uns jetzt mit der fünften Abhandlung der sechsten Enneade: VI.5 „Das Seiende, obgleich eines und dasselbe, ist zugleich als Ganzes überall II”, der zweiten von zwei Abhandlungen, in denen Plotin die Beziehung des intelligiblen Seins zum sinnlichen Kosmos ausführlich diskutiert. Die Texte lesen wir in jeder Sitzung zusammen auf Deutsch (Meiner Ausgabe–Harder Übersetzung bzw. Reclam Ausgabe-Tornau Übersetzung). Kenntnisse der altgriechischen Sprache können hilfreiche sein, aber sind auf gar keinen Fall erforderlich. Alle Interessierte (auch ohne Vorkenntnisse!!!) sind herzlich willkommen.
Kontakt: Alexandra Alvan