In diesem Arbeitskreis wird die Logik Hegels in der Darstellung der Enzyklopädie von 1830 gelesen. Ihr Inhalt ist nichts Geringeres als die "Darstellung Gottes, wie er in seinem ewigen Wesen vor der Erschaffung der Natur und eines endlichen Geistes ist". Gott ist der Werkmeister, der in seiner Selbstbewegung das, was ist, "zu seinem Bewusstsein" bringt. Die Logik zielt darauf ab, dieses Bewusstsein Gottes, in dem alles Seiende ist, zu ergründen. So ist ihr Reich das "Reich der Schatten, die Welt der einfachen Wesenheiten, von aller sinnlichen Konkretion befreit".
Ganz offensichtlich handelt sich hier nicht um eine rein formale Logik, wie wir sie aus dem letzten Jahrhundert kennen, sondern um höchste Metaphysik im Geiste Platons und Plotins. Die Logik ist hier kein Werkzeug, das der Vorbereitung für die eigentliche Metaphysik dient, sondern *sie ist diese selber*. Bei Hegel koinzidieren Logik und Metaphysik, weil Denken und Sein in eins fallen. Und wenn Hegel anderswo sagt, dass das Vernünftige wirklich, und das Wirkliche vernünftig sei, dann ist dies keine leere Phrase, sondern Ausdruck dieser Übereinstimmung von Denken und Sein.
Die Gruppe ist klein und steht noch ganz am Anfang des Werkes, sodass der Einstieg ohne große Schwierigkeiten gelingen sollte. Die Zeiten der wöchentlichen Treffen können flexibel an die Bedürfnisse der Teilnehmer angepasst werden. Bei Interesse kann man sich bei dieser Adresse melden: jdeters2@uni-muenster.de