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InnoHub-Team macht Realexperiment mit TheWEEK

Im Rahmen des am ZIN angesiedelten Innovation Hubs zu sozial-ökologischer Nachhaltigkeit sollen die verschiedenen Nachhaltigkeitsaktivitäten der Universität Münster miteinander und mit weiteren europäischen Hochschulen des Ulysseus-Netzwerks verzahnt werden.

Das InnoHub-Team hat nun ein Realexperiment durchgeführt, in dessen Rahmen es das Format TheWEEK ausprobiert hat, um auszuloten, in welcher Weise es in der Lehre sowie im Kontext von Ulysseus eingesetzt werden kann.

TheWEEK ist ein Angebot für Gruppen, die sich gemeinsam mit den zentralen Herausforderungen unserer Zeit beschäftigen wollen. Die Idee ist, sich in einer Gruppe innerhalb eines kurzen Zeitraums (drei Termine innerhalb einer Woche) auf der Basis von Filmen in einen persönlichen, intensiven Austausch zu begeben und die Themen der Welt mit dem eigenen Leben in Bezug zu setzen.

Die drei Filme nehmen die sozialen und ökologischen Krisen in den Blick und stellen die Frage, wie ein gerechtes und nachhaltiges Zusammenleben gestaltet werden kann. Dabei folgt der didaktische Aufbau dem U-Prozess der Theorie U, so dass im ersten Teil der „Abstieg“ skizziert und die Probleme beleuchtet werden, im zweiten Teil die „Abrechnung“ mit oberflächlichen Lösungen und trügerischer Hoffnung erfolgt und im dritten Teil das „Abenteuer“ skizziert wird, das der Einsatz für einen tragfähigen Wandel in sich birgt.

Der Kern von TheWEEK sind jedoch nicht die Filme, sondern die Gespräche in der Gruppe, die auf dieser Basis entstehen. So werden Fragen und Anreize für den Austausch mitgegeben, der sich direkt nach dem Anschauen des jeweiligen Filmteils anschließt. Ziel der Fragen ist, gemeinsam zu reflektieren und zu teilen, wie sich das Gesehene auf die Einzelnen auswirkt, wie die Bezüge zum eigenen Leben aussehen und welche konkreten Handlungsmöglichkeiten alle Beteiligten für sich sehen.

Im Realexperiment des InnoHub-Teams entstand an den drei Abenden eine jeweils eigene, intensive Atmosphäre. Es entstand ein Raum, um den Tatsachen gemeinsam ins Auge zu blicken und den Status Quo auszuhalten – ohne wegzusehen oder direkt zu agieren. Dies ermöglichte, sich berühren lassen und sich persönlich und emotional mit dem Zustand der Welt in Beziehung setzen. Und auf dieser Basis konnten im Austausch neue Perspektiven entwickelt und kreative Ideen freigesetzt werden, die ohne diese Tiefe so nicht entstanden und geteilt worden wären.

Nachdem sich das Innohub-Team auf das Realexperiment eingelassen und dies kritisch gewürdigt hat, zieht es zum Einsatz von TheWEEK folgendermaßen Bilanz:

  • TheWEEK eignet sich gut zum Einsatz innerhalb von Lehrveranstaltungen, in denen auch größere Gruppen in kleine Austauchgruppen (optimal 4-8 Personen)  eingeteilt werden können. Im Rahmen von drei zwei-stündigen Terminen kann das Format sowohl in Vorlesungen als auch in Seminare und praktische Kurse eingebunden werden, die die Erfahrung mit weiteren inhaltlichen Sitzungen davor – und insbesondere mit transformativ-handlungsorientierten Sitzungen/Projekten danach – rahmen können. Nachhaltigskeits-Lehrende im ZIN und andernorts können das Format leicht in bestehende Lehrveranstaltungen einbauen (oder in neue didaktische Rahmenkonzepte einweben).
  • Das Format eignet sich zudem für Transfer-Maßnahmen außerhalb der Hochschule, da sie für ein breites Zielpublikum (im globalen Norden) angelegt sind. So können Studierende beispielweise leicht zu einer eigenen Runde mit TheWEEK im Freund*innen- oder Familienkreis, mit Arbeitskolleg*innen oder in ihren Freizeitgruppen und Vereinen einladen. Durch das komplett gehostete Format inklusive freiem Zugang zu Filmen und Gesprächsanleitungen ist die Nutzung und Verbreitung von TheWEEK sehr niedrigschwellig.
  • In Ulysseus bietet TheWEEK ebenfalls eine gute Möglichkeit, um Nachhaltigkeitsdimensionen in das Netzwerk einzubringen. Die Filme sind auf mehreren Sprachen zugänglich (mind. englisch, französisch, deutsch) und die Konzeption auch für den Austausch im digitalen Raum ausgelegt. Das InnoHub-Team lotet aktuell aus, inwiefern es im Rahmen von frei zugänglichen Open Classes, im Rahmen von spezifischen Nachhaltigkeitskursen oder auch im Teaching Innovation Lab eingebunden wird, um Lehrenden aus den verschiedenen europäischen Partnerländern einen Raum zu bieten, es kennenzulernen und die Einsatzmöglichkeiten in ihren unterschiedlichen Lehrsettings zu eruieren.

Das ZIN wird über konkrete Angebote informieren und lädt zudem dazu ein, es ggf. selbst im jeweiligen Handlungskontext auszuprobieren.