Ernährungssicherheit, Klimaschutz und Biodiversität: Ethische Perspektiven für die globale Landnutzung
Die interdisziplinäre Sachverständigengruppe „Weltwirtschaft und Sozialethik“, zu welcher auch die ZIN-Wissenschaftlerin Prof’in Doris Fuchs gehört, hat eine Studie im Rahmen des Dialogprojektes zum weltkirchlichen Beitrag der katholischen Kirche für eine sozial-ökologische Transformation im Lichte der Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus veröffentlicht. Im Zentrum steht die Forderung nach einer gemeinwohlorientierten Landnutzungswende, um langfristig Ernährungssicherheit zu ermöglichen, Biodiversität zu erhalten und zum Klimaschutz beizutragen.
In der Studie wird erläutert, wie ein verengtes Verständnis von Effizienz zu einer problematischen und nicht zukunftsfähigen Förderpolitik beigetragen habe. Die Sachverständigen fordern eine globale Nutzungswende von Agrarflächen, die die treuhänderische Verantwortung des Menschen für seine Mitwelt ernst nimmt und die lebensnotwendige Fruchtbarkeit und Funktionsfähigkeit von Böden erhält und steigert. Dafür sei eine konsens- und lösungsorientierte Zusammenarbeit von Politik, Landwirtschaft und Gesellschaft erforderlich. Die Studie skizziert „Ethische Leitlinien für die Landnutzungswende“ und fordert eine gemeinwohlorientierte Ordnungspolitik, die nicht nachhaltige Subventionen beendet und unter anderem sogenannte „ökosystemare Dienstleistungen“ angemessen honoriert.
Die Studie war von der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz in Auftrag gegeben worden. Die interdisziplinäre Sachverständigengruppe „Weltwirtschaft und Sozialethik“ wurde 1989 von der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz eingesetzt, um Institutionen der katholischen Kirche in Fragen der weltwirtschaftlichen Entwicklung zu beraten. Von der Zielsetzung wie von der personellen Zusammensetzung her wird eine Verbindung von ökonomischem und sozialethischem Sachverstand angestrebt. Sie erörtert seit einigen Jahren aktuelle Fragen der nachhaltigen Entwicklung und der sozial-ökologischen Transformation in globaler Perspektive.
Weitere Informationen zu der Studie sind in der Pressemeldung der Deutschen Bischofskonferenz zu finden. Die Studie können Sie hier herunterladen.