Prof. Dr. Sigrid Kannengießer

Institut für Kommunikationswissenschaft
Raum: E 224
D-48143 Münster
Tel.: +49 251 83-23004
sigrid.kannengiesser@uni-muenster.de
Sprechstunden
Die Anmeldung zur Sprechstunde erfolgt über das Learnweb.
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Das Team des Arbeitsgebiets "Mediensoziologie und Nachhaltigkeit" beschäftigt sich mit Nachhaltigkeit im Sinne sozial-ökologisch-ökonomischer Gerechtigkeit aus einer mediensoziologischen Perspektive. Im Fokus stehen dabei die sozial-ökologisch-ökonomischen Folgen von Digitalisierung, Datafizierung und automatisierter Kommunikation durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz sowie die nachhaltige (im Sinne einer gerechten) Gestaltung digitaler Medientechnologien und Infrastrukturen künstlicher Intelligenz. Weiterhin wird der Frage nachgegangen, wie digitale Medien und Technologien automatisierter Kommunikation genutzt werden (können), um diskriminierte und marginalisierte Akteur*innen zu ermächtigen (empowerment). Dabei werden auch Kollektive und soziale Bewegungen in den Blick genommen, in denen sich Akteur*innen vernetzen, um gemeinsam Digitalisierung, Datafizierung und automatisierte Kommunikation und andere gesellschaftliche Prozesse und Verhältnisse gerechter zu gestalten. Schließlich geht es um die Frage, wie Medien(technologien) für ein gutes Leben genutzt werden können.
Prof. Dr. habil. Sigrid Kannengießer ist Professorin für Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt Mediensoziologie. Zuvor war sie Professorin für Kommunikations- und Medienwissenschaft mit dem Schwerpunkt Mediengesellschaft an der Universität Bremen. Rufe an die Universität Paderborn und die Zeppelin Unversität Friedrichshafen lehnte sie ab.
Vor ihrer Ernennung zur Professorin war sie wissenschaftliche Geschäftsführerin des artec Forschungszentrum Nachhaltigkeit der Universität Bremen und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung derselben Universität, am Zentrum für Transnationale Studien der Universitäten Oldenburg und Bremen und am Department für Sprache, Literatur und Medien der Universität Hamburg.
Ihr Habilitationsprojekt „Digitale Medien und Nachhaltigkeit. Medienpraktiken für ein gutes Leben“ wurde als „Eigenes Postdoc-Projekt“ von der Zentralen Forschungsförderung der Universität Bremen gefördert und ihre Promotion zum Thema „Translokale Ermächtigungskommunikation. Medien. Globalisierung. Frauenorganisationen“ von der Friedrich-Ebert-Stiftung. Die Dissertation wurde mit dem Bremer Studienpreis ausgezeichnet.
Sie studierte an der Ruhr-Universität Bochum Film- und Fernsehwissenschaft und Politische Wissenschaft sowie an der Universität Hamburg, an der sie das Magisterstudium abschloss, Medienkultur und Politische Wissenschaft.
Sigrid Kannengießer war Sprecherin der DGPuK-Fachgruppe Soziologie der Medienkommunikation und ist Mitherausgeberin der Buchreihen Medien – Kultur – Kommunikation (Springer VS) und Critical Studies in Media and Communication (transcript)
Laufzeit: 01.04.2025 - 31.03.2028
Projektfinanzierung: Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Das inter- und transdisziplinäre Projekt „Zukunft schmackhaft machen“ begründet ein Reallabor in Tecklenburg, um zur praktischen und inklusiven Umsetzung der kommunalen Nachhaltigkeitsstrategie beizutragen. Ziel ist, die transformative Resilienz der Region und der Beteiligten im Kontext der multiplen Krisen zu fördern.
Die vielschichtigen Krisen und Veränderungsprozesse, wie Klimakrise, Kriege, Artensterben, soziale Spaltung und demographischer Wandel führen zwar die Notwendigkeit für tiefgreifende Transformationen vor Augen, doch sie verursachen ebenso Unsicherheiten und Ängste. Damit demokratische Strukturen und Prozesse nicht weiter bedroht werden, bedarf es transformativer Bildungs- und Handlungsansätze, die dabei helfen, die Unsicherheiten und Ängste in Mut, Neugier und Zuversicht zu verwandeln. Damit jedoch die Potenziale und Chancen des Wandels stärker in den Fokus rücken als deren Risiken, müssen Menschen ein Gefühl von Selbstwirksamkeit und Gestaltungsmöglichkeiten erfahren. Die Motivation und Ermutigung zu einer solchen aktiven Gestaltung der Zukunft steht als Leitgedanke hinter dem Konzept des Reallabor-Projekts.
In Reallaboren werden konkrete Lösungsansätze für anstehende Herausforderungen erprobt. Das gemeinsame Handeln und Lernen verschiedener Akteur*innen steht dabei im Mittelpunkt. Die Transformationsprozesse vor Ort werden auf diese Weise unterstützt. Gleichzeitig fungiert das Reallabor Tecklenburg als Prototyp und ermöglicht den Transfer in andere Regionen bzw. auf andere Zielgruppen. Im Rahmen des Projekts werden Zukunftsbausteine entwickelt, die einzelne Transformationsherausforderungen in den Mittelpunkt stellen und an die Handlungsfelder der Nachhaltigkeitsstrategie anknüpfen. Prof. Dr. Sigrid Kannengießer verantwortet hier zusammen mit Dr. Lea Püchel (Wirtschaftsinformatik, Universität Münster) die Zukunftsbausteine zu „Nachhaltiger Digitalisierung und Künstliche Intelligenz in Kommunen“. Die Zukunftsbausteine finden in Form von "Utopien Dinnern" statt.
Das Projekt wird von verschiedenen Mitgliedern des Zentrums für interdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung umgesetzt, geleitet wird es von Prof. Dr. Tillmann Butschardt.
Laufzeit: 01.01.2024 - 31.10.2025
Projetfinanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (Verbundprojekt)
Ziel des Projekts ist die Analyse aktueller Governance-Prozesse, Netzwerke und Praktiken an Hochschulen, die das Ziel der Nachhaltigkeit verfolgen. Auf der theoretischen Basis soziologischer Praxisforschung, Governance-Konzepten für Hochschulen, Netzwerktheorie sowie Nachhaltigkeitsmodellen und bestehender Forschung zu Nachhaltigkeitspraktiken an Hochschulen wird eine qualitative empirische Studie durchgeführt. In dieser werden durch die Triangulation qualitativer Interviews, nicht-teilnehmender Beobachtungen und Fokusgruppen die Forschungsfrage verfolgt: Mit welchen Governance-Prozessen, Netzwerkstrukturen und Nachhaltigkeitspraktiken wollen Akteur:innen verschiedener universitärer Statusgruppen (Whole Institutional Approach) Hochschulen nachhaltiger gestalten und welche konkreten Ziele verfolgen sie dabei? Dabei werden auch Probleme und Ambivalenzen in den Praktiken und Zielen rekonstruiert. Als Teil des Verbundprojektes „Bremen Goes Sustainable. Eine Hochschulregion auf dem Weg zu Nachhaltigkeit.“ fokussiert das Projekt exemplarisch die Bremer Hochschullandschaft, zieht aber auf weitere Hochschulen übertragbare Erkenntnisse aus den Ergebnissen.
Laufzeit: 01.04.2024 - 30.9.2025
Projektfinanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (Verbundprojekt, Verbundkoordination: Universität Münster)
Wasserstoff wird im politischen Diskurs als eine der zentralen Technologien für die Energiewende und die gesellschaftliche Transformation diskutiert. Auch Akteure verschiedener Industriebranchen sehen hier die Möglichkeit, die notwendige Industrietransformation mit dem Ziel der Klimaneutralität zu ermöglichen. Gleichzeitig schreiben Politik und Industrie Wasserstoff das Potenzial zu, wiederkehrende Konjunkturprobleme der deutschen Wirtschaft zu adressieren. Wie aber wird Wasserstoff im gesellschaftlichen Diskurs diskutiert? Welche Themen werden im Zusammenhang mit Wasserstoff verhandelt? Welche Potenziale und Herausforderungen werden Wasserstoff zugeschrieben? Wer kommt in diesem Diskurs zu Wort und wie bewerten diese Akteure Wasserstoff in Hinblick auf Nachhaltigkeit und Innovationsfähigkeit? Wie ist die Entwicklung und Positionierung der Akteure in der Wasserstoffpolitik und -industrie zu erwarten?
Um den gesellschaftlichen Diskurs mit dem Fokus dieser Forschungsfragen zu analysieren, steht der Inhalt journalistischer Nachrichtenmedien im Fokus dieses BMBF-finanzierten Projekts, da diese zum einen weitere gesellschaftliche Debatten abbilden, zum anderen diese durch die eigene Berichterstattung beeinflussen.
Der Fokus liegt auf überregionalen Printmedien in Deutschland. Durch eine quantitative Inhaltsanalyse werden die Entwicklung der Berichterstattung nachgezeichnet und die dominanten Themen sowie die Akteure im Wasserstoffdiskurs erfasst. Eine qualitative Inhaltsanalyse untersucht die Medien-Frames und damit die Art und Weise der Repräsentation von Wasserstoff sowie Bedeutungszuschreibungen an die Technologie. Des Weiteren wird die Perspektive der in diesem Diskurs zu Wort kommenden Akteure rekonstruiert. Auf der Basis dieser Analyse werden Ontologien erstellt und und geprüft, inwiefern die Ergebnisse der Medieninhaltsanalyse in agentenbezogenen Modellierungen einfließen können, um diese zu verbessern und das Verhalten der Akteure in der Wasserstoffindustrie und -politik zu modellieren.
Das einjährige Projekt wird in der Zusammenarbeit der Kommunikationswissenschaftler*innen der Universität Münster Prof. Dr. Sigrid Kannengießer, Dr. Stephan Görland und Dr. Bernadette Uth in Zusammenarbeit mit dem Fachgebiet für Resiliente Energiesysteme der Universität Bremen unter der Leitung von Dr. Torben Stührmann durchgeführt, die Verbundkoordination liegt bei der Universität Münster.
Laufzeit: 1.3.2023 bis 28.2.2026
Projetfinanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (Verbundprojekt)
Wie und warum vernetzen sich Akteur*innen der Wasserstoffindustrie, -politik und -wissenschaft und welche Rolle spielen Medien für die Vernetzung? Dies ist eine der zentralen Forschungsfragen im Projekt. Damit werden Kommunikationsstrategien und Kommunikationspraktiken der in der Wasserstoffindustrie, -politik und -wissenschaft tätigen Akteur*innen sowie ihre Ziele für die Vernetzung untersucht. Zudem werden auch Online-Plattformen analysiert, die der Vernetzung dienen. Welche Relevanz Medientechnologien für die sozial-ökologische Transformation und Nachhaltigkeit haben, ist dabei eine übergeordnete Fragestellung und wird aus einer kritisch sozialwissenschaftlichen Perspektive betrachtet. Das Projekt ist damit in die Forschungsfelder der Energiekommunikation sowie kommunikationswissenschaftlichen Nachhaltigkeitsforschung und Netzwerkforschung verortet. Als transformatives Vorhaben ist das Projekt so konzipiert, dass es die Vernetzung der Akteur*innen aus Wasserstoffindustrie, -politik und -wissenschaft unterstützt. Das Projekt ist ein Teil des BMBF-finanzierten Verbunds „hyBit – hydrogen for Bremens industrial transformation“.
Laufzeit: 1.10.2022 bis 30.9.2023
Projetfinanzierung: Eigenmittel
In Brasilien wurden wiederholt Proteste unter dem Slogan „Fora…“ durch Bürger*innen organisiert, um ihre Ablehnung gegenüber Regierungen und Politikern zum Ausdruck zu bringen, zuletzt gegen den ehemaligen Präsidenten Jair Bolsonaro. In diesem Projekt wurde eine qualitative Studie durchgeführt, um die Fora-Bolsonaro-Kampagne auf Twitter zu untersuchen und damit zu verstehen, wie ein Netzwerk verschiedener politischer Akteure den Slogan "Fora" zur Mobilisierung gegen den Bolsonarismus in Brasilien nutzt. Die von linken Parteien, Gewerkschaften, Volksbewegungen und zivilgesellschaftlichen Organisationen gegründete Kampagne reagierte auf die rechtsextreme Politik und Rhetorik Jair Bolsonaros. Sie zielte darauf ab, den Präsidenten aus dem Amt zu entfernen und ein demokratisches politisches System zu fördern. Durch eine Untersuchung der Ziele und Kritikpunkte der Kampagne bietet die Studie Einblicke, wie sich die "Fora"-Tradition im Zeitalter der Nutzung sozialer Medien durch politische Parteien, Politiker*innen und Aktivist*innen manifestiert. Dabei wurde herausgearbeitet, dass die Schlüsselthemen der Kampagne sich auf folgende Aspekte konzentrieren: Militarisierung, Angriffe auf das Wahlsystem, Fake News und Aushöhlung der sozialen Rechte. Entlang dieser Themen kritisiert die Kampagne Bolsonaro und zielt darauf ab, die Demokratie in Brasilien zu stärken.
Laufzeit: 1.10.2022 - 30.09.2023
Projetfinanzierung: Eigenmittel
Für die kommunikations- und medienwissenschaftliche Geschlechterforschung ist Nachhaltigkeit ein relevantes Thema, nicht nur, weil Nachhaltigkeitsthemen in der Kommunikations- und Medienwissenschaft aus einer Geschlechterperspektive analysiert werden können und sollten, sondern auch, weil geschlechtsbezogene Medienangebote das Nachhaltigkeitsthema aufgreifen: So z.B. Frauenzeitschriften, die traditionell Gegenstand der kommunikations- und medienwissenschaftlichen Geschlechterforschung sind und die nun auch Nachhaltigkeit als Thema verhandeln. Besonders interessant an der Schnittstelle von Nachhaltigkeit und Frauenzeitschriften ist die Zeitschrift Brigitte BE GREEN, die als „Line Extension“ der Frauenzeitschrift Brigitte Nachhaltigkeit explizit als Thema der Ausgaben fokussiert. Die Brigitte BE GREEN erschien von 2019 bis 2023 zweimal jährlich.
Das Projekt untersuchte in einer qualitativen Studie die Forschungsfragen: Welche Bedeutung von Nachhaltigkeit wird in der Brigitte BE GREEN konstruiert? Welche Produkte und Praktiken werden als nachhaltig charakterisiert und präsentiert? Welche Normen und Werte werden in der Brigitte BE GREEN konstruiert und was bedeutet das für die Geschlechterrollen? Zur Beantwortung der Fragen wurde eine qualitative Inhaltsanalyse mit einer Bildanalyse trianguliert. Als Sample dienten alle Ausgaben der Brigitte Be Green.
Laufzeit 1.1.2022 – 31.12.2022
Projetfinanzierung: Eigenmittel
Die Schutzmaßnahmen und Restriktionen, die die Bundesregierung während der Covid-19-Pandemie zum Schutz der Bevölkerung verhängte, führten dazu, dass sich eine Protestbewegung formierte, die Querdenken-Bewegung, die u.a. die Einschränkungen in der Versammlungsfreiheit kritisierten. In ihrer Kritik bezogen sich die „Querdenkenden“ auf die Normen Demokratie und Freiheit, die sie durch die Restriktionen gefährdet sahen. Um rückblickend die Argumentation der Querdenken-Bewegung zu verstehen, wurde eine Analyse ausgewählter Twitter-Profile der Querdenken-Bewegung durchgeführt und zentrale Themen sowie Argumentationsstränge herausgearbeitet. Dabei wurden Brüche und Ambivalenzen in den Narrativen um Demokratie und Freiheit offenbar.
Ergebnisse des Projekts sind hier nachzulesen:
Dzialas, Monika/ Kannengießer, Sigrid (2023). "WehretDenAnfängen". Demokratie und Freiheit als Werte in der Argumentation der Querdenken-Bewegung während der Covid-19-Pandemie. Supplement zum Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen, 36(4), 1–13.
Laufzeit: 1.6.2015 bis 30.4.2020
Projetfinanzierung: Zentrale Forschungsförderung der Universität Bremen
Wie nutzen Individuen, Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen digitale Medien, um zu einer nachhaltigen Gesellschaft beizutragen? Das Projekt ging dieser Frage auf der Basis der Rekonstruktion der sozial-ökologich-ökonomischen Folgen der Digitalisierung nach. Anhand dreier Fallstudien wurde gezeigt, wie verschiedene Akteur*innen Digitalisierung nachhaltiger gestalten (wollen): Neben dem Reparieren von Medientechnologien in Repair Cafés wurde die Produktion und Aneignung fairer Medientechnologien am Beispiel des Fairphones untersucht sowie Onlineplattformen, die für nachhaltigen Konsum werben, am Beispiel von utopia.de. Für die qualitative Studie wurden qualitative Interviews mit nicht-teilnehmenden Beobachtungen, qualitativer Inhaltsanalyse sowie virtueller Ethnographie trianguliert. Als theoretischer Rahmen dienten nicht neben der kommunikations- und medienwissenschaftlichen Nachhaltigkeitsforschung, auch theoretische Konzepte von Medienpraktiken, Materialität digitaler Medientechnologien, Medienethik und sozialen Bewegungen. In der vergleichenden Analyse wurden auch Widersprüche und Ambivalenzen in den Zielen und Praktiken herausgearbeitet.
Ergebnisse des Projekts sind hier u.a. nachzulesen:
Kannengießer, Sigrid (2022): Digitale Medien und Nachhaltigkeit. Medienpraktiken für ein gutes Leben. Wiesbaden: Springer VS. Hier per Open Access abrufbar.
Laufzeit: 1.3.2009 - 28.2.2012
Projetfinanzierung: Friedrich-Ebert-Stiftung
Wie eignen sich zivilgesellschaftliche Akteure Medien für die grenzüberschreitende Netzwerkbildung und für lokale Ermächtigungsprojekte an? Dieser Frage wurde am Fallbeispiel eines Netzwerks von Frauenorganisationen, des Association for Progressive Communications Women’s Networking Support Programme, nachgegangen. Die Studie untersucht, wie Frauenorganisation digitale Medien für die translokale Vernetzung sowie für lokale Projekte der Ermächtigung nutzen. In einer Detailstudie wurden Workshops für digitales Geschichtenerzählen (mit HIV-Aktivist*innen und Sexarbeiterinnen) in Südafrika untersucht. Für die Analyse wurden die Methoden der qualitativen Interviews, teilnehmenden Beobachtung sowie Film- und Webseitenanalyse trianguliert. Im Zusammendenken der lokalen und grenzüberschreitenden Netzwerkebenen wurde das theoretische Konzept der translokalen Ermächtigungskommunikation entwickelt, welches Ermächtigungsmomente und Machtstrukturen sichtbar macht sowie Ungleichheiten innerhalb des Netzwerks bzw. zwischen dem Netzwerk und seiner Umgebung herausarbeitet.
Ergebnisse des Projekts sind hier u.a. nachzulesen:
Kannengießer, Sigrid (2014): Translokale Ermächtigungskommunikation. Medien, Globalisierung, Frauenorganisationen. Wiesbaden: Springer VS. https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-01803-0#about-this-book