Portrait: Dr. Stephan Niemand
© Susanne Lüdeling

Dr. Stephan Niemand

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Institut für Kommunikationswissenschaft

Raum: E 218
Bispinghof 9-14
D-48143 Münster

Tel.: +49 251 83-24263

Sprechstunden

nach Vereinbarung (am besten per Mail)

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    Forschungsschwerpunkte

    • Mediatisierung und mediatisierte Lebensführung
    • Alltagsumbrüche, Entwicklungsaufgaben und Medienhandeln
    • Migration, Religion, Gender und soziale Ungleichheit
    • Mediensozialisation und Medienkompetenz
    • Qualitative Methoden und Medienethnographie
  • Forschungsprojekte

    Rezeption muslimischer Repräsentationen und gesellschaftlicher Zusammenhalt

    Im Rahmen von Lehrforschungsprojekten wird die Rezeption der Islamberichterstattung untersucht. Zahlreiche Inhaltsanalyse verweisen darauf, dass über Muslime und den Islam weitgehend in einem gewalt- und konflikthaften Kontext berichtet. Wie aber diese medialen Repräsentationen des Islams rezipiert werden, darüber ist bislang wenig bekannt. Ausgehend von diesem Desiderat wird in den Forschungsprojekten mittels qualitativer Methoden untersucht, wie sich a) Rezeptionsweisen entlang zentraler Differenzkategorien (Religiöse Identität/Geschlecht/Bildung) unterscheiden und was b) diese Rezeptionsweisen über den gesellschaftlichen Zusammenhalt aussagen.

    Promotion: Alltagsumbrüche und Medienhandeln

    Erstmalig erfolgt mit der Dissertation von Stephan Niemand eine systematische Analyse über die Auswirkungen von Alltagsumbrüchen wie Elternschaft, Wohnungswechsel oder neue Partnerschaft auf die Nutzung von Medien. Anhand einer ethnografisch-orientierten Panelstudie mit 25 Paarhaushalten wird präzise herausgearbeitet, dass in solchen Übergangsphasen Veränderungen in der Alltagsstruktur einen tiefgreifenden Wandel der häuslichen Mediennutzung anstoßen. Die Studie liefert somit ein tieferes Verständnis zur Verwobenheit zwischen alltäglicher Lebensführung und Medienhandeln sowie zur Frage, warum sich die Mediennutzung im Laufe des Lebens verändert. Gleichzeitig wird mit dem Fokus auf Alltagsumbrüche eine neue und vielversprechende Forschungsperspektive für die Kommunikations- und Medienwissenschaft eröffnet.

    Die Dissertation wurde 2020 publiziert und sowohl mit dem Dissertationspreis der Uni Münster für hervorragende Doktorarbeiten als auch mit dem Dissertationspreis der Fachgruppe Soziologie der Medienkommunikation der DGPuK (Deutsche Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft) ausgezeichnet.

    Stephan Niemand (2020): Alltagsumbrüche und Medienhandeln. Eine qualitative Panelstudie zum Wandel der Mediennutzung in Übergangsphasen. Wiesbaden: Springer VS.

    Rezensionen zum Buch sind in  M&K und Publizistik erschienen.

    Das mediatisierte Zuhause im Wandel

    Das Internet hat sich durch seine Verhäuslichung massenhaft verbreitet: Wie verlief der Anschaffungsprozess? Wie haben Paare das Internet in ihren Alltag eingefügt und welche Veränderungen brachten mobile Technologien? Wie haben sich die häuslichen Medienrepertoires und Kommunikationskulturen verändert? Diese und weitere Fragen beantwortet die von der DFG geförderte qualitative Langzeitstudie mit Paarhaushalten. In ethnografisch orientierten Haushaltsstudien wurde ein systematisch zusammengestelltes Sample von 25 Paaren zwischen 2008 und 2016 viermal zu ihrem häuslichen Medienhandeln befragt. Ergänzt werden die Befunde durch eine Untersuchung von 16 Paaren der Online-Avantgarde im Jahr 2016.

    Die Gesamtauswertung der Projektreihe wurde 2019 publiziert:

    Röser, Jutta/Müller, Kathrin Friederike/Niemand, Stephan//Roth, Ulrike (2019): Das mediatisierte Zuhause im Wandel. Eine qualitative Panelstudie zur Verhäuslichung des Internets.Wiesbaden: Springer VS.

    Rezensionen zum Buch sind in  M&K und Publizistik sowie im rkm-journal erschienen.

  • Kurzvita

    Stephan Niemand arbeitet seit 2022 als Lehrkraft für besondere Aufgaben am Institut für Kommunikationswissenschaft (IfK). Im Jahr 2020 promovierte er am IfK zum Thema „Alltagsumbrüche und Medienhandeln. Eine qualitative Panelstudie zum Wandel der Mediennutzung in Übergangsphasen“. Für seine Dissertation erhielt er zwei Preise. Neben dem Dissertationspreis der Universität Münster für hervorragende Doktorarbeiten erhielt er den Dissertationspreis der Fachgruppe Soziologie der Medienkommunikation der DGPuK (Deutsche Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft).

    Zuvor studierte er Kommunikationswissenschaft an der Universität Münster (2008-2013) und arbeitete von 2013 bis 2021 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am IfK im Forschungs- und Lehrbereich Mediensoziologie von Prof. Dr. Jutta Röser. In dieser Zeit war er unter anderem im DFG geförderten Schwerpunktprogramm "Mediatisierte Welten" im Projekt "Das mediatisierte Zuhause“ tätig. Zudem absolvierte er das Qualifizierungsprogramm „Professionelle Lehrkompetenz für die Hochschule“, das er 2019 erfolgreich abschloss. Freiberuflich ist er als Referent im Projekt Medienscouts NRW der Landesanstalt für Medien (LfM) sowie als Medientrainer im Bereich Hörfunk und TV tätig.

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    • (). Rezeption muslimischer Repräsentationen und gesellschaftlicher Zusammenhalt. Wie sich Angehörige der muslimischen Diaspora zu Medienbildern des Islams positionieren. MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie Und Praxis Der Medienbildung 19 (Jahrbuch Medienpädagogik), 19, 145168. doi: 10.21240/mpaed/jb19/2023.03.06.X.

    • (). Mediatisierte Lebensführung und ihr Wandel durch Alltagsumbrüche. Zur Relevanz von Übergangsphasen in der Rezeptionsforschung. Medien & Kommunikationswissenschaft, 69 (4), 505527. doi: 10.5771/1615-634X-2021-4-505.
    • (). Elternschaft und Dynamik im Medienrepertoire. Wie und warum junge Eltern nach der Geburt eines Kindes ihre Mediennutzung anpassen. merz medien + erziehung, 65 (3), 7985.
    • (). Rezension zu Görland, Stephan O.: Medien, Zeit und Beschleunigung. Mobile Mediennutzung in Interimszeiten. Publizistik, 66 (1), 155157. doi: 10.1007/s11616-020-00629-w.

    • Peil, C., Müller, K., Drüeke, R., Niemand, S., & Roth, R. (Hrsg.), Medien & Kommunikationswissenschaft, 68 (3). doi: 10.5771/1615-634X-2020-3-I.
    • , , , , & (). Technik – Medien – Geschlecht revisited. Gender im Kontext von Datafizierung, Algorithmen und digitalen Medientechnologien – eine kritische Bestandsaufnahme. Medien & Kommunikationswissenschaft, 68 (3), 211238. doi: 10.5771/1615-634X-2020-3.
    • (). Alltagsumbrüche und Medienhandeln. Eine qualitative Panelstudie zum Wandel der Mediennutzung in Übergangsphasen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. doi: 10.1007/978-3-658-30738-7.

    • , & (). Das mediatisierte Zuhause im Wandel. Eine qualitative Panelstudie zur Verhäuslichung des Internets. (1. Aufl.) VS Verlag für Sozialwissenschaften. doi: 10.1007/978-3-658-26073-6.

    • , , , , & (). Medienethnografische Porträts als Auswertungsinstrument: Techniken der kontextsensiblen Rezeptionsanalyse. In Andreas, S. (Hrsg.), Auswertung qualitativer Daten. Strategien, Verfahren und Methoden der Interpretation nicht-standardisierter Daten in der Kommunikationswissenschaft (S.193207). VS Verlag für Sozialwissenschaften. doi: 10.1007/978-3-658-18405-6_13.

    • , , , , , , & (). Häusliches Medienhandeln zwischen Dynamik und Beharrung: Die Domestizierung des Internets und die Mediatisierung des Zuhauses 2008-2016. In Friedrich, K., Cathrin, D., & Merle-Marie, K. (Hrsg.), Mediatisierung als Metaprozess. Transformationen, Formen der Entwicklung und die Generierung von Neuem (S.139162). VS Verlag für Sozialwissenschaften.

    • (). Radio kann man lernen. In (LfM), L. f.-W. (Hrsg.), LfM-Dokumentation: Bd.42. Wie kommt man denn ins Radio …? Beispielhafte Hörfunkkarrieren (S.8390). unbekannt / n.a. / unknown.
  • Aktuelle Vorträge

     

    Wissenschaftliche Vorträge

    • Röser, Jutta; Niemand, Stephan : „Mediatisierung qualitativ erforschen und theoretisch erweitern: Medienethnografie als theoriegenerierendes Forschungssetting“. 3. Tagung des Netzwerks Qualitative Methoden „Theorien in der qualitativen Forschung“, FU Berlin, .
    • Niemand, Stephan : „Rezeption muslimischer Repräsentationen und gesellschaftlicher Zusammenhalt. Wie sich Angehörige der muslimischen Diaspora zu Medienbildern des Islam positionieren“. Tagung der Sektion und Fachgruppe Medienpädagogik (DGfE und DGPuK) „Gesellschaftlicher Zusammenhalt: Kommunikation und Konsens“, Universität Leipzig, Deutschland (online), .
    • Niemand, Stephan : „Transitions in life and changes in media use“. ECREA'S 8th European Communication Conference “Communication and trust: Building safe, sustainable and promising future.” Section Audience and receptions studies, Braga, Portugal (online), .
    • Niemand, Stephan : „Zwischen Verliebtheit und Trennungsschmerz. Zum Wandel der Mediennutzung entlang einzelner Beziehungsphasen“. Dreiländertagung für Kommunikationswissenschaft DGPuK, ÖGK und SGKM zum Thema "#Kommunikation #(R)Evolution. Zum Wandel der Kommunikation in der digitalen Gesellschaft", Zürich, .
    • Niemand, Stephan; Röser, Jutta : „Die Paarkonstellation als Hemmnis für gleichwertiges Expert*innentum mit digitalen Medien“. Tagung der DGPuK-FG "Medien, Öffentlichkeit, Geschlecht" zum Thema "Technik – Medien – Geschlecht revisited: Die Bedeutung von Gender in digitalisierten Medienwelten", Universität Münster, .
    • Niemand, Stephan : „Transitionsprozesse und der Wandel von Mediennutzungsmustern im Lebensverlauf“. Jahrestagung der FG „Rezeptions- und Wirkungsforschung“, Universität Mainz, .
    • Niemand, Stephan : „Alltägliche Lebensführung als gelebte Selbstbestimmung: Theoretische Reflexionen zur Analyse von Alltagsumbrüchen und dem Wandel des Medienhandelns“. Jahrestagung der DGPuK "Selbstbestimmung in der digitalen Welt", Universität Mannheim, Deutschland, .
    • Niemand, Stephan : „Mediatisierungsprozesse im Kontext von Elternschaft: Zur Bedeutung der Mediennutzung im Rahmen der familiären Fürsorgepraktiken“. Workshop "Techno-soziale Praktiken des doing family: Mediatisierungstheoretische Perspektiven auf die Heterogenisierung von Familienformen", Justus-Liebig Universität Gießen, Deutschland, .
    • Niemand, Stephan : „Alltagsumbrüche und Medienhandeln: Der Einfluss von biografisch-lebensweltlichen Zäsuren auf die häusliche Mediennutzung“. DGPuK-Jahrestagung „100 Jahre Kommunikationswissenschaft in Deutschland: Von einem Spezialfach zur Integrationsdisziplin", Universität Leipzig, Deutschland, .
    • Niemand, Stephan : „Zum Zusammenhang von Alltagsumbrüchen und Medienhandeln: Theoretische und methodische Reflexionen“. Vortrag beim Doktorandenkolloquium im Rahmen der Jahrestagung der FG „Rezeptions- und Wirkungsforschung“, University of Amsterdam, Netherlands, .
    • Röser, Jutta; Müller, Kathrin F.; Niemand, Stephan; Roth, Ulrike : „Beharrung, Grenzziehung, Non-Linearität (…): Formen von Diskontinuitäten am Beispiel des mediatisierten Zuhauses“. Workshop „Diskontinuitäten der Mediatisierung“, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Deutschland, .
    • Müller, Kathrin F.; Niemand, Stephan; Röser, Jutta : “Mediatization across the life span: The initiation of new media practices via biographically decisive events”. ICA-Jahrestagung „Communication Across the Life Span“, San Juan, Puerto Rico, USA, .
    • Röser, Jutta; Peil, Corinna; Niemand, Stephan : “The co-existence of old and new media: Practices of digital and non-digital media use at home”. Conference “Users across Media”, University of Copenhagen, Denmark, .
    • Müller, Kathrin Friederike; Niemand, Stephan; Röser, Jutta; Roth, Ulrike : „Medienethnografische Haushaltsporträts als Auswertungsinstrument: Techniken der kontextsensiblen Rezeptionsanalyse“. Tagung "Auswertung qualitativer Daten. Strategien, Verfahren und Methoden der Interpretation nicht-standardisierter Daten in der Kommunikationswissenschaft", Ludwig-Maximilians-Universität München, Deutschland, .
    • Röser, Jutta; Müller, Kathrin F.; Niemand, Stephan : “Convergence as an addition: The interplay of old and new media in German households”. ECREA-Conference „Communication for Empowerment: Citizens, Markets, Innovations”, Universität Lusófona, Lisbon, Portugal, .
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    Preise

    Dissertationspreis des Fachbereichs Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften – Universität Münster
    Dissertationspreis “Medien-Kultur-Kommunikation”Fachgruppe Soziologie der Medienkommunikation in der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK)
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    Mitgliedschaften und Aktivitäten in Gremien

    Institut für Kommunikationswissenschaft der Universität Münster (Ethikkommission, Ordentliches Mitglied)
    Deutsche Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaft (DGPUK)
    European Communication Research and Education Association (ECREA)
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    Lehre