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Was ist eigentlich normal?

Unter der Leitung von ZDF-Journalistin Eva Mühlenbäumer und Kommunikationswissenschaftler und Filmemacher Dr. Till Rauterberg ist daraus ein Videoblog mit drei filmischen Denkanstößen und der Möglichkeit zum Mitreden entstanden. Das Projekt spiegelt die Gedankengänge von neun Studierenden der Kommunikationswissenschaft wider, die in ihrer Generation ein Druckgefühl wahrnehmen. Ihre drei Filmbeiträge regen zur Reflexion über Lebenseinstellungen und lebensbeeinflussende Faktoren inmitten einer von schnelllebigen Themen beherrschten Lebenswelt an. Die Filmkonzepte wurden von den Studierenden eigenständig erarbeitet. Auch die Dreh- und Schnittarbeiten erfolgten weitgehend in Eigenregie.

Normalität ist eine Art Richtschnur des Lebens und orientiert sich an gemeinsamen gesellschaftlichen Regeln. Normalität kann von Gesellschaft zu Gesellschaft anders definiert werden: Ein Verhalten, das für die eigenen Großeltern als normal galt, erscheint heute sonderbar. Ein Verhalten, das in Malawi als gewöhnlich betrachtet wird, ist in Deutschland abnormal. Was einem Menschen als normal erscheint, hängt also auch von der Kultur oder der Generation ab. Normalität ist ein relatives Maß und sehr individuell.

Im Film-Seminar „Slow Forward – Zeitlose Themen als Herausforderung für den journalistischen Film“ haben sich neun Bachelorstudierende unter der Leitung der Lehrbeauftragten Eva Mühlenbäumer und Dr. Till Rauterbeg mit der Thematik beschäftigt. Was ist normal? Bin ich normal? Oder mein Verhalten? Geht es noch besser als normal? Lohnt es sich nach einem perfekten Leben zu streben? Die kommenden drei Beiträge sollen diesen Fragen auf den Grund gehen.

 

Ich bin...

Der erste Beitrag gibt eine gute Einführung in das Thema Normalität.

Die Studierenden haben die Menschen in der Innenstadt Münsters befragt, ob sie sich als normal empfinden und was überhaupt Normalität für sie bedeutet. Außerdem definieren sie, was sie als unnormal oder abnormal empfinden. Dabei konnten die Studierenden viele Einblicke in die Köpfe der Menschen erlangen. Doch ist es überhaupt schlimm, nicht normal zu sein?

Normalität wird von jedem Mensch anders definiert. Mal als etwas Positives, mal als etwas Negatives. Doch die eigentliche Frage ist doch: Wer definiert die allgemeine Normalität? Im Endeffekt sind doch alle individuell, keiner ist so wie der zweite und das ist auch normal so!

Ein Beitrag von Christoph Köhling, Niklas Näsemann, Margarita Nikolova und Ronia Schüppel.

 

Die Parallelwelt der Deutschen

Der zweite Beitrag beschäftigt sich mit der Normalität des Alkohol. 2020 haben 80% der Männer und 70% der Frauen zwischen 18 und 59 Jahren Alkohol getrunken, knapp die Hälfte der Männer und rund ein Drittel der Frauen haben sich dabei in einen Rausch getrunken. Knapp 18% aller Getränke, welche die Deutschen zu sich nehmen, sind alkoholisch.

Diese Zahlen überraschen nicht, zeigen aber, dass Alkohol in Deutschland definitiv gesellschaftsfähig ist. Mehr noch – er ist normalisiert. Die Rede ist von „Drogen und Alkohol“, als wäre Alkohol keine Droge, sondern irgendwas dazwischen, irgendwas zwischen normalem Getränk und Droge.

Dass Alkohol dazugehört, ist vorausgesetzt. Der Film bearbeitet jedoch die Frage, warum das so ist und ob oder wie man das ändern könnte. Dafür wurden für den Beitrag die Psychologin Susanne Laumeyer und den Soziologen Prof. Dr. Wichard Puls befragt – beide sind Experten im Gebiet rund um den Alkohol.

Ein Beitrag von Caroline Kleiner und Lilly Bittner.

 

Das Streben nach dem perfekten Leben

Im dritten Beitrag  wird Spagatsprung zwischen Perfektion und Normalität gewagt. Dabei geht es um die Frage, wie so ein perfektes Leben aussieht. Welche Ideale werden gesellschaftlich suggeriert, und machen diese wirklich glücklich? Dazu wird im Beitrag jemand interviewt, der es wissen muss: Münsters Glücksforscher Prof. Dr. Kurt Bayertz.

Auch die Schattenseiten der perfekten Welt werden mit Hilfe eines Experten auf diesem Gebiet erkundet. Zwischen Leistungsdruck, Fehlerlosigkeit, verzerrten Idealen auf Instagram und zeitlich begrenztem Glück zieht der Beitrag sein Fazit: Führt die Perfektion wirklich ins Schlaraffenland oder haben wir vielleicht doch schon alles, was wir brauchen?

Ein Beitrag von Annika Mamat, Isabel Müller und Marie Mentrup.