Die WWU Münster bricht das Schweigen
Maßnahmen zur Prävention an der WWU
Prävention sexualisierter Gewalt im Hochschulsport
Im Rahmen eines Projektes zur Prävention sexualisierter Gewalt im Hochschulsport hat die ZBE Hochschulsport der WWU Münster im Oktober 2019 eine Arbeitsgruppe gegründet. Auf Basis eines gemeinsamen entwickelten Konzeptes wurde diverse Maßnahmen entwickelt und zum Teil bereits umgesetzt. Informationen zum Projektstand finden Sie auf den Seiten des Hochschulsports
Forschungs- und Lehrprojekte zu Prävention sexualisierter Gewalt am Institut Psychologie
RISE – ein Programm zur Prävention sexualisierter Gewalt gegen Frauen in Indien
Christina Nieder, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Arbeitseinheit Entwicklungspsychologie der WWU Münster entwickelte und evaluierte im Rahmen ihrer Promotion ein Programm zur Prävention sexualisierter Gewalt gegen Frauen in Indien (RISE). In die Konzeptualisierung und Durchführung des Programms bezog sie Expert*innen verschiedener Nichtregierungsorganisationen in Indien ein.
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Literatur:
Nieder, C., Muck, C, & Kärtner, J. (2019). Sexual violence against women in India – Daily life and coping strategies of young women in Delhi. Violence Against Women, 25(14), 1717-1738. https://doi.org/10.1177/1077801218824056
Nieder, C., Bosch, J. F., Nockemann, A. P., & Kärtner, J. (in press). Evaluation of RISE – a sexual violence prevention program for female college students in India. Journal of Interpersonal Violence. https://doi.org/10.1177/0886260520959631Schulbasierte Prävention sexualisierter Gewalt im Jugendalter
Prävention gegen Gewalt an Frauen ist eine wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe. In diesem Sinne ist die Schule ein zentraler Ort für den systematischen Einsatz präventiver Maßnahmen.
In diesem Projekt wurde ein in der Praxis entwickeltes, schulbasiertes Angebot der Beratungsstelle Zartbitter Münster e.V. zur Prävention sexualisierter Gewalt im Jugendalter (practitioner program) basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen weiterentwickelt (scientist-practitioner-program) und evaluiert. Beide Varianten des Präventionsangebots wurden an mehreren Gymnasien (8./9. Jahrgangsstufe) umgesetzt und in einer randomisierten Interventions-Kontrollgruppenstudie zu drei Messzeitpunkten (Prätest, Posttest, 6-Monate-Follow-up) evaluiert.
Mehr Informationen finden Sie hier.
Literatur:
Muck, C., Schiller, E.-M., Zimmermann, M., & Kärtner, J. (2018). Preventing sexual violence in adolescence: Comparison of a scientist-practitioner and a practitioner program using a cluster-randomized design. Journal of Interpersonal Violence. https://doi.org/10.1177/0886260518755488
Muck, C., Schiller, E.-M., & Kärtner (2018). Prävention sexualisierter Gewalt im Jugendalter – Evaluationsstudie zur Wirkung zweier schulischer Präventionsprogramme auf Disclosurebereitschaft und Viktimisierungserleben. Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation. 38(2), 118-134.Sexualisierte Gewalt: Ein zentrales Thema in der Lehre am Institut für Psychologie
Im Rahmen von Bachelor- und Masterarbeiten, einschlägigen Lehrprojekten und Blockseminaren findet das Thema Sexualisierte Gewalt Eingang in die Lehre am Institut für Psychologie.Hier (pdf) finden Sie einen Überblick über die Lehrveranstaltungen und einschlägigen Abschlussarbeiten.
Rape Myths
Digitale Gewalt
Digitale Gewalt ist ein Sammelbegriff für verschiedene Gewaltakte, die im digitalen Raum, also z.B. in sozialen Netzwerken oder über Messenger-Dienste, stattfinden. Hierzu zählen u.a. das unerlaubte Verbreiten intimer Aufnahmen, Vergewaltigungsdrohungen, Cyberstalking bzw. -mobbing und hate speech. Was diese Begriffe unterscheidet bzw. eint und wie auch im digitalen Raum Zivilcourage geleistet werden kann, zeigen die Informationsvideos der Kampagne digital und real des Bundesverbandes der Frauenberatungsstellen und -notrufe (bff) sowie die Infokampagne Stärker als Gewalt des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).
Dabei steht im Vordergrund, dass Gewalt gegen Frauen auch bei einer Verlagerung in den digitalen Raum immer reale und einschneidende Konsequenzen für das Leben von Betroffenen hat. Gerade im Zuge der Corona-Pandemie sind wir aufgrund von digitaler Lehre und Home-Office deutlich mehr auf digitale Strukturen angewiesen. Umso wichtiger ist es, diese aktiv diskriminierungsfrei zu gestalten, Fälle digitaler Gewalt anzuzeigen, sich rechtlicher Fakten bewusst zu werden und Betroffenen digitaler Gewalt zu helfen.
Links zum Weiterlesen und Weitergeben
Warum fokussiert die Ausstellung ausschließlich Gewalt gegen Frauen?
Der internationale Aktionstag am 25. November wurde ausgerufen, um sichtbar zu machen, dass Frauen in besonderer Weise von Gewalt betroffen sind und dass Gewalt gegen Frauen Erscheinungsform und Konsequenz eines omnipräsenten Sexismus ist. Daher beschränkt sich unsere digitale Ausstellung auf diese Form der geschlechtsspezifischen Gewalt – ohne Gewalt gegen andere Geschlechtsidentitäten damit verharmlosen zu wollen. Unter „Frau“ verstehen wir hier Personen, die sich selbst als Frau identifizieren oder von anderen als Frau gelesen werden.
Gerade bei dem Thema Gewalt, ist es jedoch wichtig, intersektionale Verschränkungen verschiedener Diskriminierungsdimensionen zu beachten: Hautfarbe, sexuelle Orientierung, die Tatsache, ob man sich mit dem von außen zugeschriebenen Geschlecht identifiziert oder nicht – all diese Markierungen tragen dazu bei, dass sich Diskriminierungsformen verstärken und die erfahrene Gewalt zusätzlich rassistische, homophobe, ableistische und/oder trans*feindliche Züge annimmt.
Diesem Gedanken folgend möchten wir an dieser Stelle auch auf den Trans* Day of Remembrance aufmerksam machen, der jedes Jahr am 20. November der Ermordung trans* und genderdiverser Personen gedenkt und gegen Gewalt an Trans*Personen sensibilisiert.