Archiv: 2020

  • Die Kooperationsarbeit Münster-Usbekistan geht digital weiter

    Im September 2020 fand das erste Online-Netzwerktreffen der Strategischen Partnerschaft des Germanistischen Instituts (GI) mit den Abteilungen für Deutsche Sprache und Literatur der Universitäten Termez (TersU), Buchara (BuxDu), Urgentsch (UrDu) sowie der Wirtschaftsuniversität Taschkent (TDIU) in Usbekistan statt. Die netzwerkorientierte Partnerschaft mit 52 Dozierenden sowie rund 760 Bachelor- (Deutsch als Hauptfach) und 12 Masterstudierenden in Usbekistan zielt insgesamt darauf, gemeinsame regionale und überregionalen Projekte in den Bereichen Deutsch als Fremdsprache (Deutsche Sprache, Literatur und Kultur), Deutsch als Fachsprache und der DaF-Lehrerausbildung zu initiieren und zu begleiten.

    „Ich komme allgemein gut mit den online-Veranstaltungen zurecht. Ich habe dieses Semester sehr gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit einer Studentin gemacht. Ich bereite mich gemeinsam mit ihr auf ein Referat vor und wir treffen uns zweimal in der Woche über Zoom, um unsere Ergebnisse auszutauschen. Sie unterstützt mich sehr, wenn ich Fragen habe. Trotzdem vermisse ich es, nach Vorlesungen gemeinsam mit Kommilitoninnen in der Mensa essen zu gehen und sich zu unterhalten. In den Zoom-Sitzungen ist ein privater Austausch nicht möglich und es fällt mir im Moment schwer, mit deutschen Studierenden Kontakt aufzunehmen. Ich habe dieses Semester auch gemerkt, wie teuer eine Reparatur von einem Laptop sein kann und wie wichtig es im Moment ist, dass dieser zuverlässig funktioniert. Die Zoom-Veranstaltungen von der Uni finde ich sehr gut organisiert und besser als hochgeladenen Audiodateien, da ich diese nicht zeitlich aufschieben kann und direkt alles anhöre und nacharbeite. Ich finde es außerdem schön, dass wir nach Referaten länger in den Zoom-Sitzungen bleiben können, um noch ein persönliches Feedback zu bekommen.“
    Usbekische DozentInnen aus Termez, Buchara, Urgentsch und Taschkent im virtuellen Austausch mit Prof. Dr. Silvia Reuvekamp (Akademische Leitung) sowie Kordula Schulze und Albina Haas (Projektkoordination)
    © Büro für Internationales
  • Lehre und Forschung auf Distanz
    Herausforderungen für die internationale Wissenschaftsmobilität

    Interview mit Dr. Miranda Gobiani (Akaki Tsereteli Universität Kutaissi, Georgien), die im Sommersemester 2020 im Rahmen der Erasmus-Kooperation Münster – Georgien (Projektleitung Dr. Nils Bahlo / Projektkoordination Kordula Schulze und Albina Haas) eine Gastdozentur am Germanistischen Institut inne hatte.

    von Albina Haas

    Foto von Dr. Miranda Gobiani
    Dr. Miranda Gobiani
    © Miranda Gobiani
    Foto aus dem Online-Seminar "Interkulturelles Lernen deutsch-georgisch kontrastiv"
    Das online-Seminar "Interkulturelles Lernen deutsch-georgisch kontrastiv"
    © Miranda Gobiani
    Foto zum Dissertationsprojekt "Genderdynamik in Diskursen von Jugendlichen"
    Dissertationsprojekt "Genderdynamik in Diskursen von Jugendlichen"
    © Miranda Gobiani

    In dem Fokus Ihrer Forschung steht die Analyse des Sprachverhaltens georgischer Jugendlichen. Könnten Sie dies weiter erläutern?

    In meinem Dissertationsprojekt „Genderdynamik in Diskursen von Jugendlichen“ untersuchte ich die Gruppenkultur, Selbstdarstellung und Selbstdefinition von georgischen Jugendlichen im Gespräch. Das ist die erste empirische Studie über die Gesprächsprozesse und Sprachaktivitäten jugendlicher Subkulturen in Georgien. Die wissenschaftliche Grundlage der Studie bildet die germanistische Forschung zu Jugend- und Gendersprache von H. Kotthoff, S. Günthner, J. Androutsopoulos, P. Schlobinski, N. Bahlo, R. Michalek.
    Die kommunikative Stilistik georgischer Jugendgruppen ähnelt in vielerlei Hinsicht dem Interaktionsmuster deutscher Jugendlicher. Zum Beispiel ist eine typische Interaktionsregel bei georgischen Mädchen die Inakzeptanz von Dominanz; die Gruppenwünsche werden den persönlichen Bedürfnissen übergeordnet und Konflikte sowie Kritiken werden als Gefahr für die Beziehung angesehen. Die männlichen Jugendlichen handeln die Dominanzposition im Gespräch aus; sie unternehmen Versuche, selbst das Wort zu ergreifen, wenn die anderen Peers reden.

    Gibt es Unterschiede im Kommunikationsprofil zwischen den deutschen und georgischen Jugendlichen?

    Georgische Jugendliche verwenden im Gespräch Formen und Formeln, die ihren Ursprung in den georgischen rituellen Diskursen haben, wie z.B. die Oralpoesie. Die Sprecherinnen setzen in der Interaktion oft sakrales Fluchen und künstlerisches Lamento aus dem Kontext georgischer Todesgesängen ein. Die männlichen Jugendlichen verwenden die Elemente aus den pathetisch vorgetragenen Trinksprüchen und führen (obszöne) verbale Duelle, indem sie viel zitieren, parodieren und ironisieren. Dabei positionieren sie sich auch zu typisierten kulturellen Genderstandards.
    Unterschiedlich sind auch Gesprächsthemen bei deutschen und georgischen Jugendlichen, die kulturell und zum Teil politisch bedingt sind. Ebenfalls beeinflussen die Unterschiede in Lebensstilen und Risikoverhalten die Gesprächsinhalte.

    Vielen Dank für das Gespräch.

  • Erfolgreicher Fortsetzungsantrag zur Lehrerbildung: DAAD fördert Programm zur Konsolidierung der Kooperation zwischen dem Germanistischen Institut und der Staatlichen Universität in Yogyakarta, Indonesien

    von Kordula Schulze (Didaktische Koordinatorin Praktika/Tutorien DaF)

    Die seit 2017 bestehende Zusammenarbeit zwischen dem Germanistischen Institut der Uni Münster und der Deutschabteilung der Staatlichen Universität in Yogyakarta (UNY) wird ab 01. Juli 2020 vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) erneut finanziell unterstützt. Die erfolgreich implementierte Internationale Studien- und Ausbildungspartnerschaft (ISAP) wird bis zunächst September 2022 in Höhe von weiteren 100.400 Euro gefördert.

    In Folge des im Oktober 2019 unterzeichneten Partnerschaftsvertrags mit der Graduate School der UNY und der SMA Negeri 3 wird mit der Verlängerung des Drittmittelprogramms ein nachhaltiger Beitrag zur Konsolidierung des intensiven beidseitigen Studierenden- und Lehrenden-Austausches geleistet. Die Projektleitung hat Prof. Dr. Juliane Stude inne, die Aufgaben als Didaktische Koordinatorin übernimmt weiterhin Kordula Schulze.

    Prof. Dr. Marsigit, Rektor der Graduate School der UNY und Prof Dr. Juliane Stude, WWU, Germanistisches Institut, Sprachdidaktik
    Prof. Dr. Marsigit, Rektor der Graduate School der UNY und Prof Dr. Juliane Stude, WWU, Germanistisches Institut, Sprachdidaktik
    © Kordula Schulze
    Unterzeichnung des MoU in der SMA Negeri 3
    Gruppenbild nach der Unterzeichnung des MoU in der SMA Negeri 3, Yogyakarta
    © SMA N3

    In dieser Hochschulkooperation wird ein Beitrag zur Internationalisierung der Lehrerbildung im Fach Deutsch/ DaF geleistet. Im Zentrum der Kooperation steht die Intensivierung internationaler Studien- und Praxiserfahrungen für angehende LehrerInnen des Faches Deutsch/ Deutsch als Fremd- und Zweitsprache (DaF/Z). Die wechselseitigen Vereinbarungen zum Credit Transfer sind bei beiden Universitäten bereits institutionalisiert. Alternierend werden die deutschen und indonesischen Studierenden für ein Auslandssemester innerhalb der fachbezogenen Hochschulkooperation mit einem Stipendium gefördert.

    In dieser neuen Förderphase soll Literacy, die Bedingung für die Teilhabe an einer literalen Gesellschaft, vertiefend auf Ebene der Lehrenden und Studierenden bearbeitet werden. Dieser thematische Schwerpunkt stellt die Grundlage für die wechselseitigen Kurzzeitdozenturen der Lehrenden dar.

    literacy an der Graduate School der UNY Yogyakarta
    nach der Lehrveranstaltung zu literacy an der Graduate School der UNY Yogyakarta
    © Kordula Schulze

    Auf der inhaltlichen Ebene findet für den Schwerpunkt Literacy ein interdisziplinär ausgerichteter Austausch mit den an der Graduate School beteiligten Disziplinen statt: Für die Münsteraner Studierenden wird somit ein umfangreiches Lehrangebot bereitgestellt. Zur Sicherstellung internationaler und kriterienorientierter Praxiserfahrungen bereits im Studium beinhaltet die Kooperation ISAP ein qualifiziertes Auslandsschulpraktikum an verschiedenen Partnerschulen.

    Elementarschule Yogyakarta
    Elementarschule Yogyakarta, Hospitationen
    © Kordula Schulze

    Zielsetzung dieser Unterrichtspraktika an den indonesischen Partnerschulen ist die Erprobung und praxisbezogene Reflexion der studierten theoretischen Grundlagen.
    Die deutschen Studierenden, die unterschiedliche Lehrämter anstreben, lernen im Auslandssemester in Indonesien unterrichtliche Literacy-Prozesse in verschiedenen Schulformen kennen, von der Elementarbildung über die Grundschule zu den Sekundarstufen 1 und 2. Die Studierenden hospitieren schulformübergreifend und führen, auch im Team-Teaching mit indonesischen KollegInnen, DaF-Unterricht in unterschiedlichen Jahrgängen durch. Ergänzend haben die Studierenden die Möglichkeit kleinerer Projekte, etwa für ihre Masterarbeit, durchzuführen.

    Weitere Informationen zu der Förderung der Kooperation finden Sie hier.

    SMA N3 Unterricht
    SMA N3 Unterricht der Studentin Henrike Lobeck
    © Kordula Schulze
  • Germanistik-Studierende erneut beim Video-Wettbewerb „Sie sind dran – it’s your turn!“ prämiert

    Im Rahmen des fünften Video-Wettbewerbs (eine Kooperation des Career Service und des International Office der WWU) wurden dieses Jahr gleich zwei Video-Beiträge von Lehramtsstudierenden des Germanistischen Instituts ausgezeichnet.

    Maya Schmedding (MEd G) lädt in ihrem Video die Zuschauer dazu ein, an ihren Erlebnissen und Erfahrungen in einer Summer School in Shanghai sowie an einem daran anschließenden 5-monatigen DaF-Praktikum an der Xi’an International Studies University in China teilzuhaben. Ihr Beitrag wurde mit dem zweiten Platz geehrt.

    Bentje Vetter (MEd Gym/Ges) eröffnet in ihrem Video über eine interkulturelle Jugendbegegnung und ein DaF-Praktikum an der Tyumen State University in Russland eine sommerliche und bunte Perspektive auf Westsibirien. Ihr Beitrag belegte den dritten Platz.

    Aufgrund der aktuellen Corona-Situation fanden die diesjährige Preisverleihung und Feierstunde online statt.

    Video-Wettbewerb 2020

  • Erfahrungen internationaler Germanistik-Studierender II

    Das digitale Semester an der WWU stellt nicht nur für die Studierenden und Lehrenden der WWU eine große Herausforderung dar. Auch für viele internationale Studierende bedeutete es, ganz neue und unerwartete Erfahrungen zu machen und sich mit einer außergewöhnlichen Studiums-Situation konfrontiert zu sehen. So auch für Wen Ding und Yunyuyuan Cao, zwei Stipendiatinnen, die über die "Germanistische Institutspartnerschaft Münster - Xi'an" aktuell ihr zweites Semester an der WWU verbringen.

    Hinweis zu Yunyuyan Cao
    © Büro für Internationales
    Yunyuyan Cao
    Yunyuyan Cao
    © Yunyuyan Cao XISU

    „Ich habe dieses Semester zwei Veranstaltungen über Zoom belegt und die anderen Veranstaltungen als Audiodateien über Learnweb angehört. Ich finde die hochgeladenen Audiovorlesungen super. Dadurch kann ich selber entscheiden, wann ich die Veranstaltungen nacharbeiten möchte. Ich kann sie somit in Ruhe am Wochenende bearbeiten, wenn ich mehr freie Zeit zur Verfügung habe und jederzeit auf Pause drücken, wenn ich mit dem Tempo nicht mithalte. Außerdem kann ich mir die Audioaufnahmen öfter hintereinander anhören. Das hilft mir sehr, weil ich sie manchmal nicht beim ersten Hören verstehe.

    Einen Nachteil am online-Semester sehe ich darin, dass man nicht direkt Fragen stellen kann. In Zoom-Konferenzen ist das zwar möglich, aber meistens trauen sich die Studierenden nicht, den Dozierenden zu unterbrechen. Auch bei technischen Störungen, wenn zum Beispiel die Internetverbindung kurz abbricht, trauen sich die Studierenden oft nicht nachzufragen, was gerade gesagt wurde. Ich hatte am Anfang des Semesters bei mir zuhause sehr schlechtes Internet und deswegen Probleme, an den Zoom-Sitzungen teilzunehmen. Inzwischen kann ich aber von den Mietern über mir in der Wohnung den WLAN-Zugang mitbenutzen. Schade finde ich, dass ich dieses Semester sehr wenig Kontakt zu deutschen Studierenden habe. Auch bei Gruppenarbeiten habe ich dieses Semester schlechte Erfahrungen gemacht. Es ist schwieriger, die Studierenden zu erreichen und gemeinsame Zoom-Termine auszumachen. Die Nachrichten können einfach ignoriert werden, das ist in der Präsenslehre nicht möglich. Man kann sich nicht miteinander treffen und austauschen. Somit spreche ich momentan nur wenig Deutsch und kann meine Sprachkenntnisse nicht erweitern. Stattdessen verbringe ich gerade viel Zeit mit meiner Vermieterin. Das finde ich sehr schön. Zudem stehe ich in einem größeren Email-Austausch mit meinen Dozenten. Das finde ich toll, weil ich mich bei Fragen direkt an jemanden wenden kann und nicht erst auf die nächste Sprechstunde warten muss. Ich bekomme dadurch auch spontan sehr viel Unterstützung.“

    Hinweis zu Wen Ding
    © Büro für Internationales
    Wen Ding
    Wen Ding
    © Wen Ding XISU

    „Ich komme allgemein gut mit den online-Veranstaltungen zurecht. Ich habe dieses Semester sehr gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit einer Studentin gemacht. Ich bereite mich gemeinsam mit ihr auf ein Referat vor und wir treffen uns zweimal in der Woche über Zoom, um unsere Ergebnisse auszutauschen. Sie unterstützt mich sehr, wenn ich Fragen habe. Trotzdem vermisse ich es, nach Vorlesungen gemeinsam mit Kommilitoninnen in der Mensa essen zu gehen und sich zu unterhalten. In den Zoom-Sitzungen ist ein privater Austausch nicht möglich und es fällt mir im Moment schwer, mit deutschen Studierenden Kontakt aufzunehmen. Ich habe dieses Semester auch gemerkt, wie teuer eine Reparatur von einem Laptop sein kann und wie wichtig es im Moment ist, dass dieser zuverlässig funktioniert. Die Zoom-Veranstaltungen von der Uni finde ich sehr gut organisiert und besser als hochgeladenen Audiodateien, da ich diese nicht zeitlich aufschieben kann und direkt alles anhöre und nacharbeite. Ich finde es außerdem schön, dass wir nach Referaten länger in den Zoom-Sitzungen bleiben können, um noch ein persönliches Feedback zu bekommen.“

  • Germanistik- und internationale Studierende berichten über ihre Auslandserfahrungen im Praktikum und Studium

    Die 35. Ausgabe des internationalen Newsletters der WWU "The Larger Picture" bietet mit einer Vielzahl von verschiedenen Berichten einen spannenden und interessanten Einblick in die Austauschprojekte des Germanistischen Instituts im Kontext Deutsch als Fremdsprache. Zum einen berichten die Germanistik-Studierende der WWU über ihre Praktikumserfarungen im europäischen (Spanien) und nicht europäischen (Georgien, Indien, Indonesien und Russland) Ausland. Zum anderen teilen internationale Studierende im Rahmen der Institutskooperationen der Germanistik (GIP Münster-Xi'an, ISAP Münster-Yogyakarta, Erasmus-Partnerschaften) ihre Studienerfahrungen aus diesem ungewöhnlichen Semester. Während sich einige von ihnen in Münster aufhalten, nehmen andere vom Heimatland aus am digitalen Semester teil.

    Die aktuelle Ausgabe vom "The Larger Picture" finden Sie hier.

  • Erfahrungen internationaler Germanistik-Studierender

    Das digitale Semester an der WWU läuft bereits seit mehreren Wochen und stellt nicht nur für die Studierenden und Lehrenden der WWU eine große Herausforderung dar. Auch für viele internationale Studierende bedeutete es, ganz neue und unerwartete Erfahrungen zu machen und eine außergewöhnliche Studiums-Situation zu erleben. Während einige unserer internationalen Studierenden das digitale Semester vor Ort in Münster erleben, verfolgen andere dieses digital/via WWUzoom vom Heimatland aus. Hier stellen wir einige Eindrücke und Erfahrungen internationaler Studierender am Germanistischen Institut vor.

    Hinweis zu Daisy Garner
    © Büro für Internationales
    Daisy Garner
    Daisy Garner
    © Daisy Garner

    „Ich habe mir ein Semester mit vielen neuen Kontakten und Austausch mit deutschen Studierenden vorgestellt, um in erster Linie natürlich meine Sprachkenntnisse zu verbessern. Da ich im nächsten Frühjahr mein Studium abschließen werde und noch Leistungspunkte für mein Studium in den USA benötige, entschied ich mich, die Wunschveranstaltungen für mein Fach online von zu Hause aus zu belegen. Die Option mit der Verschiebung des Auslandssemesters auf den späteren Zeitpunkt schien vor dem Hintergrund der weltweit unsicheren Situation zunächst nicht planbar.
    Als große Herausforderung würde ich den Zeitunterschied nennen. Ich habe z.B. montags einen Rhetorikkurs um vier Uhr morgens (Ortszeit). Dafür muss ich sehr früh aufstehen, um an der ZOOM-Veranstaltung teilnehmen zu können. Aber das ist auch machbar und der Kurs macht mir besonders viel Spaß. Die Lehrenden unterstützen die internationalen TeilnehmerInnen und geben uns beispielsweise mehr Zeit, wenn wir etwas für uns übersetzen oder nachschlagen müssen“.

    Hinweis zu Lin Yien-Ting
    © Büro für Internationales
    Lin Yien-Ting
    Lin Yien-Ting
    © Lin Yien-Ting

    „Ich habe mir ein Auslandssemester mit viel Kontakt zu Deutschen vorgestellt, um meine mündlichen Sprachkompetenzen zu verbessern. Leider sind die Webinare meiner Meinung nach weniger interaktiv. Man kann an den Diskussionen lediglich über die Chat-Funktion teilnehmen. Am Anfang des digitalen Semesters gab es vermehrt technische Probleme wie Tonausfälle oder Totalunterbrechungen. Meiner Meinung nach sollte man das Online-Lernen weiterentwickeln. Denn wir leben in einem digitalen Zeitalter und digitales Lernen gehört einfach dazu.

    Die Corona-Zeit in Münster erlebe ich als friedlich und entspannt. Man hat nun mehr Zeit für sich. Sport und Kochen begleiten meinen Alltag außerhalb von Lehrveranstaltungen. Neulich habe ich mir ein gebrauchtes Fahrrad angeschafft und freu mich nun darauf, in der Stadt und der Umgebung Fahrrad zu fahren.“

    Hinweis zu Afif Ma'ruf Ibrahim
    © Büro für Internationales
    Afif Ma'ruf Ibrahim
    Afif Ma'ruf Ibrahim
    © Afif Ibrahim

    „Der digitale Semesterstart war für mich zunächst nicht einfach und brachte viele neue Herausforderungen. Dazu gehörten aber auch technische Störungen wie Tonausfälle, sodass ich Veranstaltungen akustisch nicht mehr folgen konnte. Insgesamt ist es sehr schade, dass man keinen direkten Kontakt oder Austausch mit deutschen Studierenden hat.

    Eine große Herausforderung für mich ist das Verstehen und die Analyse von wissenschaftlichen Texten. Denn in Indonesien ist es üblich, dass die für das Studium benutzen, wissenschaftlichen Aufsätze oder Texte neben Deutsch auch in der Muttersprache übersetzt vorliegen, um die Inhalte besser verstehen zu können.

    In Deutschland war auch das Fasten im Ramadan eine Umstellung für mich. In Indonesien beginnt das tägliche Fastenbrechen (ifṭār arabisch) gegen 18 Uhr – in Deutschland gegen 21 Uhr. Aber das Online-Semester fordert zum Glück nicht viel Energie. Denn man besucht die Veranstaltungen digital von Wohnheim aus und bereitet die Hausaufgaben auch vorwiegend dort aus vor. Das ist beim Fasten von Vorteil. Wenn die Corona-Einschränkungen vorbei sind, würde ich gerne Schwimmen gehen und viel reisen.“

    Hinweis zu Yoan Moussavou und Franck Pindi
    © Büro für Internationales
    Yoan Moussavou und Franck Pindi
    Yoan Moussavou und Franck Pindi
    © Büro für Internationales

    „Den Studienalltag richtig erleben, im Hörsaal mit anderen Studierenden die Vorlesung anhören oder in der Bibliothek arbeiten – das waren unsere Vorstellungen vom Auslandssemester in Münster. Bereits Anfang März kamen wir nach Münster, um an den Vorbereitungsveranstaltungen für internationale Incomings teilzunehmen. Es hat sich aber anders entwickelt als erhofft. Dennoch ist es eine neue und interessante Lern-Erfahrung für uns. Wir haben z.B. an der Heimatuniversität keine e-Learning-Plattform wie das „Learnweb“. In den Online-Veranstaltungen hat man schon Kontakt zu den deutschen Studierenden z.B. durch die virtuelle Gruppenarbeit.
    Am Anfang mussten wir uns an die unterschiedlichen Sprechweisen von DozentInnen und Studierenden – wie etwa leise oder schnell zu sprechen – gewöhnen und haben viel nachgefragt. Als Herausforderung würden wir das globale Wissen nennen, das DozentInnen voraussetzen. Wir werden aber auch zum Äußern unserer eigenen Meinungen oder zum Nachfragen ermutigt.“

  • Digitaler Start der Veranstaltungen des Germanistischen Instituts

    am 20.04.2020 begann die Vorlesungszeit des Sommersemesters 2020. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation hat das Rektorat entschieden, dass der Lehrbetrieb bis Pfingsten weitestgehend als online stattfinden wird. Veranstaltungen des Germanistischen Instituts können daher von regulär eingeschriebenen und internationalen Studierenden digital (via "Zoom" und "Learnweb") besucht werden. Auf diese digitale Teilnahme wurden die internationalen Studierenden vorab vorbereitet, um trotz der gegebenen Umstände vom Angebot der Germanistischen Instituts profitieren zu können. Insgesamt haben am 20. April 21 internationale Studierende ihr Austauschsemester am Germanistischen Institut gestartet.
    Nähere Informationen zur Weiterführung der Veranstaltungen nach Pfingsten werden im Mai erwartet.

    Wir wünschen allen Studierenden einen guten Start ins Sommersemester 2020!

  • DaF-Praktika im Ausland im Kontext der Corona-Pandemie

    In der 34. Ausgabe vom internationalen Newsletter der WWU "The Larger Picture" berichten die Germanistik-Studierenden über ihre Erfahrungen und Herausforderungen im Ausland vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie. Die Studierenden haben im Frühjahr ihre DaF-Praktika an den Partnereinrichtungen in Georgien, Indonesien und Usbekistan angetreten und mussten diese aufgrund der aktuell weltweiten Entwicklungen frühzeitig abbrechen.

    Die Spezial-Ausgabe vom "The Larger Picture" finden Sie hier.